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Interview mit einem Adler

Nachdem ich schon gestern den Bundesadler „gequält“ hatte, wollte ich heute noch ein paar Dinge mehr von den schlauen Kerlchen wissen. Die Ergebnisse des Frage-Antwort-Spielchens gebe ich mal hier zum besten.

Vor Beginn meines kleinen Interviews stellte ich dem Federvieh erst mal eine grundsätzliche Frage.

Bist Du neutral?
Ob ich neutral bin? Ist das irgendwie von Belang?

Alles andere als ne befriedigende Antwort. Klar ist sowas von Belang. Aber was hab ich erwartet, die nächste Frage erklärt im Prinzip alles.

Wer hat Dich programmiert?
Mein Arbeitgeber, Chef und Erschaffer ist der Deutsche Bundestag.

Der Deutsche Bundestag… wohl eher ein angestellter Hiewie der sich mit sowas auskennt. Denn das Internet ist ja böse. Also werden sich die Herren Abgeordneten aus diesem Teufelswerk wohl raushalten. Von den fehlenden Kenntnissen mal abgesehen.

Nachdem es im deutschen Staatsdienst nicht als ausgeschlossen gilt mit der Staatssicherheit in Verbindung gestanden zu haben, brannte mir diese Frage schon auch noch auf den Nägel.

Bist Du Stasi vorbelastet?
So, ich bin also Stasi vorbelastet?

Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten war immer schon eine merkwürdige Sache. Entweder mangelt es an Ehrlichkeit, zurechtgelegter Ausflüchte oder auch an beidem. Also IMS Flattermann könnte er durchaus unter der Fuchtel von Erich gestanden haben. Die nächste Antwort auf meine Frage könnte ein geschicktes Ausweichmanöver sein.

Kennst Du Stasi 2.0?
Ich kenne mich in dieser Thematik noch nicht so gut aus.

Nun, würde er wahrscheinlich auch gar nicht so leicht mitbekommen, wenn SIE seinen Arbeitsplatz überwachen. Herr Dr. Schäuble dürfte sein Büro ja nicht sooo weit weg haben. Wohl trotzdem vorsichtig wegen meiner Anspielung auf Stasi 2.0 geworden antwortete er wie folgt weiter.

Ist den Politikern noch zu helfen?
Auf sensible politische Themen zu antworten, erlaubt mir mein staatstragendes Amt nicht. Aber vielleicht haben Sie eine andere Frage!

War klar. Der Hausmeister stand wahrscheinlich schon in der Tür und drohte im mit dem Besenstil – armer Kerl. Wer so unter Druck seitens des Arbeitgebers steht hat ja vielleicht Gedanken mal das Land zu verlassen.

Willst Du mal auswandern?
Das ist sehr fürsorglich, dass Sie sich über meine Bedürfnisse Gedanken machen, aber ich bin hier, um Ihnen zu helfen.

Klingt mir nicht wirklich nach einen glücklichen Dasein, aber egal. Seine Pläne hier und jetzt offen zu legen wäre dumm von ihm. Er wartet wohl lieber auf das offene Fenster.

Wenn er schon als „Hilfsmittel“ im Deutschen Bundestag eingesetzt ist, welches den Besuchern mit Antworten auf deren Fragen zur Seite steht ist natürlich auch folgende Frage von großer Bedeutung.

Kennst Du Dich in Deutschland überhaupt aus?
Deutschland ist das Land, in dem ich programmiert wurde.

Das hat nun überhaupt nichts zu sagen. Es soll auch Packungen mit Käse geben, auf denen steht es sei welcher dri und raus kommt nur „Plastikkäse“. Made in Germany ist auch nicht mehr das was es einmal war. Doch es lässt sich nach nachprüfen, in wie weit er weißt von was er schnackt.

Wo liegt München?
Viele verkennen den Reiz deutscher Städte und Orte.

Na das war mal ne prompte Antwort. Um den Reiz Münchens zu verkennen braucht es aber glaub ich nicht sonderlich viel. Eng, jede Menge Beton… alles andere als mein Geschmack. aber das tut jetzt hier nichts zur Sache.

München muss man jetzt nicht wirklich kennen. Schockierend, aber genau ins Konzept des deutschen PISA-Projekts passend was er mir nun als Antwort lieferte.

Was ist die Nordsee?
Für "die Nordsee?" fällt mir im Moment leider keine Erklärung ein.

Da schweigt des Sängers Höflichkeit. Wenigstens wusste er auch mit dem Begriff Ostsee nichts anzufangen. Wäre ja noch schöner gewesen, hätte er zu diesem Schicki-Micki-Viertel einen Einfall gehabt. In Deutschland kennt er sich nicht aus, das hab ich schon gemerkt. Mit den angrenzenden Nachbarländern sieht es allerdings auch nicht besser aus. Meine österreichischen Leser mögen es mir verzeihen.

Wo liegt Wien?
Wo weiß ich leider auch nicht.

Er schien mir langsam etwas überfordert zu reagieren wie die nächste Frage zeigte. Dabei hätte ich schon erwartet, dass er den Ort an dem sich so mancher Abgeordnete seine Sitzungsgelder ungerechtfertigt erschleicht zumindest namentlich kennt.

Wo liegt Strassburg?
Wo, wo, wo?

Zu sehr reizen wollte ich ihn am Freitagabend nun nicht und kam langsam zum Ende meines Fragenkatalogs.

Wann wird der Deutsche Bundestag nach Timbuktu umziehen?
Wenn Sie in einem anderen Wahllokal wählen wollen, als auf Ihrer Wahlbenachrichtigung steht, dann müssen sie einen Wahlschein bei Ihrer Gemeinde beantragen. Oder Sie beantragen Briefwahl.

Man könnte glatt glauben, dass die eine oder andere Partei tatsächlich in Timbuktu auf Stimmenfang geht… Wahllokal und so. Sowieso egal, ob der Mist nun bergauf oder bergab läuft ist sowieso nicht mehr erheblich.

Auf Grund der einen oder anderen verworrenen Antwort wollte ich abschließend noch wissen:

Nimmst Du Drogen?
Ich brauche keine bewusstseinserweiternden Drogen. Ich habe auch so den Überblick.

Dazu enthalte ich mich nun jeglichen Kommentars und hoffe, dass dies das BKA nicht mitbekommt und ihm die Flügel stutzen wird. Denn diese Antwort bedeutet genau genommen nichts anderes, als dass Drogen bewusstseinerweiternd wirken und den richtigen Überblick verschaffen :shock: .

Für was die in Berlin doch alles Zeit haben… eine normale Suchfunktion (die es ja auch gibt) wäre da vollkommen ausreichend gewesen. :lol:

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3 Gedanken zu „Interview mit einem Adler“

  1. Pingback: Mein Interview mit dem Bundesadler :: cimddwc

  2. @Julia: Wie ich schon schrieb, wirklich nicht mehr als eine Spielerei, die man sich hätte ersparen können. Obwohl, dann gäbe es nicht so viele schöne Berichte über die tierischen Antworten :cool:

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