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Vermeintliche Schnäppchen machen Weihnachten teurer als geplant

Shopping

Das Weihnachtsgeschäft ist bereits voll im Gange, die „Jagd“ auf die Geschenke hat begonnen. Damit sich am 24.12. nicht nur der Beschenkte freut sondern auch der Käufer sein ganz persönliches Erfolgserlebnis verbuchen kann sind viele von uns auf der Suche nach Schnäppchen – gerade wenn es um Elektronik geht. Altbewährte Auktionsportale sind bei der Suche ein beliebter Anlaufspunkt. Inzwischen gibt es aber auch einige „Konkurrenzportale“ bei denen das Schnäppchen-Fieber ungleich höher ausgeprägt ist. Die Rede ist hier von sogenannten Cent-Auktionen.

Hauptsächlich – aber nicht nur Elektronikartikel finden sich bei diesen Angeboten die allesamt zum verlockenden Preisen verkauft werden. Ein iMac für 50 Euro, ein hochwertiges Smartphone für 15 Euro oder eine Top-Markenkamera für „nur“ 35 Euro. Dass es sich bei Cent-Auktionen um ein einträgliches Geschäft für die Anbieter handeln muss zeigen nicht nur die Zuwächse dieser Portale. Auch das untenstehende Rechenbeispiel verdeutlicht wie einträglich dieses Geschäftsmodell in Wirklichkeit ist und warum auch noch bei einem iPhone 6 für schlappe 50 Euro ein satter Gewinn zurückbleibt.

Über die Art dieser Auktionen kann zunächst jeder denken wie er möchte, eine Teilnahme geschieht schließlich auf freiwilliger Basis. Über die jedoch dubiosen Werbemethoden einzelner Portale gehe ich später noch näher darauf ein.

Die Anzahl der Gebote machts

unterm-hammerDie Gebotspreise bei diesen Auktionen liegen bei 50 Cent pro Abgabe. Durch jede Abgabe steigt der „Verkaufspreis“ um 1 Cent. Geht letztendlich ein Smartphone für sagenhafte 30 Euro über den Tisch sind das 3000 Gebote zu je 50 Cent – macht immerhin satte 1500 Euro Umsatz für das Portal. Was ein Smartphone ohne Vertrag kostet weiß wohl jeder der sich hierfür interessiert. Bleiben je nach Modell unter dem Strich zwischen 500 und 800 Euro Gewinn.

Beobachtet man diese Auktionen stellt man fest, dass es Bieter gibt die permanent am Ball bleiben. Die „Echtheit“ dieser Bieter möchte ich nicht pauschal in Frage stellen, daran zu zweifeln darf ich jedoch schon. Wer an solch einer Auktion länger dranbleibt „opfert“ eine höhere Zahl an Geboten und geht am Ende leer aus – also außer Spesen nichts gewesen. Vom drohenden Suchtfaktor derartiger Auktionen will ich erst gar nicht berichten. Je mehr man bereits erfolglos eingesetzt hat desto größer wird dieser auch werden.

Aggressive und teils gefakte Werbung für Cent-Auktionen

Um Kunden anzuziehen gehört Werbung einfach dazu – unter Umständen auch per E-Mail. Dass die Beschaffung der Adressen teils über dubiose Kanäle erfolgt lasse ich jetzt mal ganz bewusst außen vor. Gegen die E-Mail-Werbung als solches wäre ja nichts einzuwenden solange diese auch zu „echten“ Webseiten führt.

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Screenshots der gefakten Kommentare

Einige Auktionsveranstalter haben sich als Pushfaktor extra Seiten angelegt welche auf den ersten Blick echt wirken und das jeweilige Portal natürlich als sehr gut darstellen. Unterstrichen wird dies dadurch, dass eine Verbraucherseite (Testseite) regelrecht vorgetäuscht wird. Vorgetäuscht deswegen, weil es neben dem in der E-Mail verlinkten Artikel keine weiteren Seiten gibt… nicht einmal eine Startseite denn diese ist zu google.de umgeleitet. Gerade letzteres ist für ein angebliches Verbrauchermagazin doch mehr als merkwürdig.

Die gestalterische Aufmachung dieser Seiten ist sehr aufwendig. Angebliche Youtube-Videos und eine ganz Liste an positiven Kommentren sind dort zu finden. Bei den Videos handelt es sich lediglich um nicht verlinkte Screenshots von Youtube im jpg-Format, die Kommentare sind wohl frei erfunden wie nicht zuletzt die Namen auf den unterschiedlichen 1-Cent-Portalen und die dazu verwendeten Avatare zeigen.

Wie die Bildersuchmaschine von Google zeigt werden alle vernwendeten Bilder vielfach im Netz verwendet – alle auf einschlägigen, wie beschriebenen Werbeseiten für 1-Cent-Auktionen.

Fazit

Schnäppchen im Internet gibt es viele. Wer zum bevorstehenden Weihnachtsfest Geschenke kaufen und dabei sparen will kann dies vielerorts tun. Lediglich sollte man sich Gedanken rund um das Zustandekommen der Schnäppchen und deren Preise  machen. Werbung die via Link zu „Werbeseiten“ führt die das beschriebene Gebahren an den Tag legen und mit Affiliate-Links vollgestopft sind sollte man aus meiner Sicht völlig getrost in den Spam verschieben.

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Ein Gedanke zu „Vermeintliche Schnäppchen machen Weihnachten teurer als geplant“

  1. Ja, die Schnäppchen.
    Nicht alles was einen roten Punkt hat oder als billig eingestuft wird, ist auch wirklich ein guter Deal. Nichtsdestotrotz bin ich auch dieses Jahr wieder bei der Cyber Monday Woche von Amazon mit am Start, kaufe ich doch hier die letzten Jahre immer günstige Weihnachtsgeschenke ein.
    Ansonsten schaue aber auch ich immer genau auf’s Etikett und mache mich schlau, bevor ich vermeintlich bei einem Schnäppchen zuschlage. ;)

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