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Der Tag nach der Wahl in Hamburg

Aus der Krise bei der Hamburger CDU wurde nun eine Katastrophe. Eine Katastrophe die so überraschend nun auch nicht war wenn man ehrlich ist. Als Ole von Beust noch Bürgermeister gewesen ist war auch nicht alles Gold was glänzte. Viel Geld floss in Dinge die eigentlich keiner wirklich brauchte bzw. wollte. Denkmäler wollte man sich setzen, Denkmäler die laufend teurer wurden um nur  die Philharmonie bei Namen zu nennen. Im Gegenzug radierte man an sozialen Leistungen herum – irgendwie musste ja gespart werden.

Doch als von Beust in Seenot geriet und  Ahlhaus das Kapitänspatent „gezwungenermaßen“ übernommen hatte schlingerte der schwarz-grüne Kahn bereits gewaltig. Mit Sturmfluten hat man in Hamburg durchaus gute Kenntnisse, man kann damit umgehen. Doch wer will wirklich einen Kapitän haben, der trotz vorhandener Schlagseite durch schwere See schippert und immer noch wissentlich mehr Wasser Ausgaben aufnimmt (Projekte wie die Stadtbahn etc.) und „hinten herum“ seine eigenen Yachten Villen restauriert? Nicht wirklich jemand.

Das haben doch wohl so manche kapiert und ihre 20 Kreuze bei der Wahl entsprechend gesetzt. Gewissermaßen die Meuterei von Hamburg wenn man so will. Die Notbremse vor allem in Sachen Finanzen / Haushalt musste dringend gezogen werden.  Die Liste der  finanziellen Schandtaten könnte noch deutlich erweitert werden, doch das ist Vergangenheit, schauen wir lieber in die Zukunft. Was sie bringen wird wäre heute zu früh für eine Beurteilung. Der Karren wurde schließlich nicht von heute auf morgen im € -Morast festgefahren.

Es wird ein sicherlich schwieriger Spagat für die SPD werden, Dinge wie notwendige Sparmaßnahmen auf der einen Seite und soziale Zugeständnisse auf der anderen unter einen Hut zu bringen. Eine faire Chance sollte Scholz und seiner Mannschaft dennoch zugestanden werden – von jedem! Ich drücke den Roten mal die Daumen. Schwarz-Grün drückte ich sie nie – zugegeben – sie liegen lagen mir nicht!

In diesem Sinne, SPD Ahoi und Mast- und Schotbruch!

3 Gedanken zu „Der Tag nach der Wahl in Hamburg“

  1. Da hoffe ich für euch Hamburger, dass die mehr Ideen haben als bei uns in NRW. Nachdem die neue Rot-Grüne Landesregierung ihre horrende Neuverschuldung per Gericht wahrscheinlich nicht durchbekommt, werden wohl erstmal saftig die Steuern erhöht.
    Wenn einem sonst nichts einfällt …

    1. @Stephan: Da es in Hamburg „nur Rot“ macht es ggf. schon leichter als wie wenn noch jemand mitmischt. Bei „Grün“ habe ich da zugegeben sowieso meine Probleme. Jedem recht machen geht natürlich nicht, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Doch das Experiment von „schwarz-grün“ ging hier kräftig daneben.

      @Sven: Das Wahlsystem wirkt natürlich auf den ersten Blick hochkompliziert. Die 20 Stimmen setzen sich zusammen aus Landeslisten und Wahlkreislisten. Einen gewissen Vorteil sah ich darin, dass ich meine Stimme nicht nur einer Partei direkt geben „musste“ sondern alternativ dazu einzelne Kandidaten gezielt wählen konnte. 3% ungültige Stimmen zeigen natürlich auch, dass es auch ein verwirrendes System sein kann. Nachlesen kannst Du das System übrigens hier. Ob sich das System durchsetzen wird muss man abwarten.

  2. Könntest du mir das Hamburger Wahlsystem einmal erklären? Hier in Berlin müssen wir dieses Jahr auch noch wählen, aber wir machen nur 2 Kreuze und nicht 20. Was wird bei euch denn alles angekreuzt und wie wirkt sich das auf die Wahlergebnisse aus?

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