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Die Fussballweltmeisterschaft 2014

Was haben manche notorischen Schwarzmaler doch vor Beginn der Weltmeisterschaft wieder einmal geunkt…. Deutschland kommt nicht weit…. dort ist es für unsere Jungs viel zu heiß…. Brasilien wird das Ding gewinnen…. und noch eine Vielzahl an derartigen Stammtischparolen mehr. Und jetzt?

Deutschland ist Fussball Weltmeister – und das nicht mit Glück sondern durch eine überragende Mannschaftsleistung die sich durch das gesamte Tunier gezogen hat. Klar gab es auch schwächere Momente, das gehört einfach mit dazu. Aber stets war der Kampfgeist unseres Teams so stark sich auch aus prenzligen Situationen selbst wieder heraus zu katapultieren. Mannschaftsleistung ist das Stichwort… und eben nicht die oft besagten Einzelleistungen!

Mit dem legendären 7:1-Sieg gegen Brasilien ging man auf die Zielgerade zum Weltmeistertitel. Gegen Brasilien gewinnen… warum nicht, das alleine ist noch nichts völlig ungewöhnliches. Aber im Halbfinale den Gastgeber derartig vom Platz zu fegen ist dann schon alles andere wie alltäglich. Dass die Celesao jedoch so sehr auseinander bricht hatte wahrscheinlich nicht nur ich für unmöglich gehalten.

Um so schöner war dieser Moment gewesen auch wenn ich um ehrlich zu sein ein wenig Mitleid mit den Anhängern von Brasilien gehabt hatte. Eine solche Niederlage einzustecken ist nicht einfach. Nicht vergessen darf man aber auch die Fairness des Publikums, sie fanden durchwegs anerkennende und lobende Wort zur Leistung der Deutschen  Nationalmannschaft.

Das Finale von Rio de Janeiro

Die Zeit zwischen dem 7:1 und dem Finaltag wollte nicht vergehen, alle fieberten jetzt nur noch diesem Tag entgegen. Und als dann feststand, dass Argentinien unser Gegner sein wird wurden bei mir Erinnerungen an 1990 wach – boah, schon 24 Jahre ist es her als ich zuletzt an einem Autocorso teilgenommen habe. Gut, so fit bin ich nun nicht mehr um soetwas durchzuziehen, aber das tut der Leidenschaft und dem Mitfiebern absolut keinen Abbruch.

Dass es gegen Argentinien nicht „so einfach“ werden würde wie gegen Brasilien war mir schon klar. Zweimal hintereinander trifft man nicht auf so schwache Mannschaften, in einem Finale ist das noch unwahrscheinlicher.

Und obwohl die Italiener schon längst ausgeschieden und nach Hause geflogen waren mischten sie indirekt noch im Fianle von Rio de Janeiro mit – in Gestalt des Schiedsrichters. Ich will hier nicht nachtreten, schließlich sind wir ja Sieger. Dessen Leistung müsste genau genommen zur lebenslangen Disqualifikation führen – sowas geht ja mal gar nicht. Und von Argentinien…. ja da konnte man von ausgehen, dass diese Kameraden hart spielen werden und so den Sieg erzwingen wollen.

Der Nervenkrieg über 90 Minuten, plus Verlängerung – unbeschreiblich diese Anspannung. Ich sah das Elfmeterschießen schon kommen. Doch dann kam die 113. Minute von Rio de Janeiro und Mario Götze. Die Minuten bis zum Schlusspfiff waren dann nochmal Stress pur, ich hätte mir sehr gut vorstellen können, dass ein Messi noch ne Flugstunde im Strafraum hinlegt.

Die 113. Minute von Maracana

Mit dem absolut genialen Treffer von Mario Götze, der noch im Fallen den Ball an Sergio Romero vorbei über die Linie gedrückt hatte und den noch verbleibenden 8 Minuten waren die Weichen für den Erfolg gestellt. Auich in der restlichen Zeit gab sich die Mannschaft keine Blöße und hielt deswegen vollkommen verdient den Pokal in Händen.

Den krönenden Abschluss bildete der tolle Empfang vor rund 400.000 Fans am Brandenburger Tor in Berlin. Die Ankunft in Berlin verzöherte sich zwar etwas durch einen Zwischenfall auf dem Flughafen von Rio de Janeiro, wo ein Gepäckwagen den Siegerflieger rammte. Einen wirklichen Abbruch der ganzen Fete und des Triumphes stellte dies jedoch nicht dar. Brasilien hatte dann den Pokal dadurch eben gut 2 Stunden länger im eigenen Land als ursprünglich vorgesehen. Geschenkt ;-)

Geniales Wetter, WM-Sieg und trotzdem pleite

Freibier oder Freischnaps wird ein Kneipenbesitzer aus München wohl so schnell nicht wieder versprechen. Das glorreiche 7:1 der Deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien hat ihm nämlich im wahrsten Sinne des Wort den Boden aus dem Fass geschlagen. 1400 Schnäpse musste er ausschenken ohne dafür auch nur einen Euro gesehen zu haben.

Ihm wird die Fussball-WM also in jedem Fall in Erinnerung bleiben, wenn auch nicht nur in guter Erinnerung. Dass eine Kneipe bei einem solchen Kantersieg des DFB anschließend pleite geht ist aber auch nicht unbedingt etwas alltägliches. Als Stammgast – so ehrlich will ich sein – würde ich trotzdem meine Zeche bezahlen. Denn was nützt ne Fussballkneipe die an einem Sieg pleite geht?

Und mit dem Titel in der Tasche…. mal ehrlich…. da kann man schon mal auf ein Freibier / Freischnaps verzichten.

Fazit

Es war eine tolle Weltmeisterschaft, vom Auftakt gegen Portugal bis zum Endspiel gegen Argentinien. Mit dieser klasse Mannschaftsleistung kann man getrost der nächsten Europameisterschaft in Frankreich 2016 entgegensehen. Die nächste Weltmeisterschaft 2018 in Russland wird garantiert wieder ein Fest, davon bin ich heute schon überzeugt….. sind ja nur noch vier Jahre bis dahin ;-)

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7 Gedanken zu „Die Fussballweltmeisterschaft 2014“

  1. Hi
    Wie immer schön hier von dir zu lesen.
    Und zur WM, ja… es war interessant. Auch ein wenig komisch, mit dem Favoritensterben gleich zu Beginn und doch kamen 3 von 4 ins 1/2Finale, die ich von Anfang an dort sah. Die Niederlande haben positiv überrascht. Und apropos überraschen… danke, Costa Rica! :D
    Hätte ich Deutschland den WM-Titel nicht zugetraut muss ich sagen, Hut ab. In der Vorrunde nur das Nötigste getan, dann gesteigert und am Ende verdient gewonnen.
    Tut mir jetzt nur Leid für den Pleite-Wirt, autsch! Aber es war eben eine verrückte WM.
    Nur die beiden kommenden werde ich mit etwas Abstand betrachten, denn hier geht es in meinen Augen leider nicht mehr um Fußball, sondern um Propaganda, Korruption und lauter solche Sachen, mit denen ich nichts zu tun haben will. Ergo, auch nicht mit den kommenden beiden WMs.
    Ich klinke mich dann hoffentlich wieder 2026 ein – bis dahin! :)

    1. Ich kann Deine Winkelzüge zur Korruption etc. schon verstehen, ganz Unrecht wirst Du da auch nicht haben. Aber ausklinken werde ich mich nicht, mir geht es um den Sport und um den Erfolg unserer Nationalmannschaft. Denn Korruption gibt es an so vielen Ecken… und da können wir uns auch nicht ausklinken, sondern stehen vielmehr mittendrin. Respektieren tu ich Deinen Entschluss natürlich allemal…. ist ja noch ein bisschen Zeit bis dahin ;-) .

    2. @Alex: Was meinst Du, wie in Brasilien bestochen, Korrumpiert und propagandiert wurde?

      Nur weil das nicht nur eineinhalb sondern 10 tausend Kilometer entfernt liegt, haben wird davon nichts / nicht allzu viel mitbekommen.

      Lese Dir mal diesen Artikel der Welt durch und dort vor allem den Abschnitt ‚Betrugsverdacht und Bauverzögerung‘ Da heißt es im letzten Satz: ‚Wenn Baubranche und Fußball zusammen kommen, dann bedeutet das auch und vor allem in Brasilien nicht zuletzt: Korruption.‘

      Und die hat es definitiv gegeben.

      Ganz zu schweigen davon, wie Brasilien wohl an die WM gekommen sein dürfte.Mit der maroden Infrastruktur, die man vor 6 Jahren gehabt hat und heute ja auch immer noch hat.

      @Thomas: Was die Elf vor der WM an Aderlass hinsichtlich Verletzungen erlitten hat, ließ einem ja nun wirklich nicht davon ausgehen, das der Titel mehr ist als eine heimliche Hoffnung.

      Und soweit ich mich erinnere, soll die Partie gegen Algerien ja auch alles andere als ein Selbstläufer gewesen sein. Ich glaub, da hätte das Wort Dusel wohl gut gepasst.

      1. Das Spiel gegen Algerien war kein Selbstläufer richtig, aber solche Spiele gibt es eben immer wieder in denen es zäh abläuft. Von Dusel würde ich da jetzt nicht sprechen, denk doch auch mal ein bisschen positiv.

        1. Mir gings jetzt nur darum, das wir im Vorfeld nicht wirklich davon überzeugt waren, das die DFB-Elf Weltmeister wird. Hätten sie Portugal nicht so weggefegt, wer weiß, ob es dann was geworden wäre.

          Und insgesamt sind wir Deutschen ja eh eher Pessi- als Optimistisch.

          Wir hatten diesmal (Gott sei Dank) keinen Lautsprecher im Team. Obwohl ich Kahn durchaus schätze und auch Effenberg ein wenig, haben beide nie (aktiv) einen Titel errungen. Europameister wurde Kahn nur als Reservist. Effenberg weder das eine noch das andere.

          Das dürfte auch einen Anteil am Erfolg haben.

      2. Marcus, klar gehen so Millionen und Milliarden Events nicht ohne schmieren und Co über die Bühne, schliesslich steht dort eine ganze Industrie dahinter. Aber Blatter und die Vergabe an Russland und Katar, das war und ist einfach ein Witz, eine Frechheit. Brasilien hat wenigstens noch eine fussballerische Vergangenheit. Russland geht ja in dem Punkt noch, aber was hat Katar bitte mit Fussball zu tun? Nichts, nur floss da eben am meisten Geld.
        Klar, Fussball ist mittlerweile nicht nur mehr Sport, sondern auch ein Geschäft. Aber das mit Katar ging zu weit. Überspitzt: Ist fast so wie mit dem Irak damals, die Massenvernichtungswaffen „hatten“. Und was kam raus…
        Gleiches mit Katar. Sommer-WM ist kein Problem, wir kühlen die Arenen runter. Und was hört man, seitdem die geschmierte WM-Vergabe durch ist. Hmm, kann man nicht vielleicht doch im Winter…
        Ich finde es zum ko***en. Ganz abgesehen von den Arbeitsbedingungen dort unten in diesem Land.
        Liest man sich die Nachrichten zu diesem Land durch, sieht man, dass dieses mittlerweile auch bei den Nachbarlaendern und Staaten wie Dubai, Bahrain, Saudi-Arabien… unten durch ist.
        Ich bleibe dabei, 2018 und 2022 ist für mich eine reine Farce – die ich persönlich nicht brauche und daher auch nicht unterstützen werde.

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