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Ein Seelenverkäufer namens Gorch Fock

Sollte es jetzt tatsächlich dazu kommen, dass das Segelschulschiff Gorch Fock nach seiner Rückkehr von Argentinien außer Dienst gesetzt wird, würde ich diese Maßnahme als absolut „mädchenhaft“ einstufen. Wenn die Führungsetage der Bundeswehr kein anderes Mittel findet um derartige Dienstvergehen wie sie auf dem Schiff stattgefunden haben zu unterbinden ist das mehr als merkwürdig.

Die „Gorch Schluck“, wie das Schiff vom Berliner Kurier betitelt wird, steht doch in erster Linie unter dem Kommando eines Kapitäns. Und wenn dieser feine Herr – wer auch immer er ist – es nicht schafft für geordnete Verhältnisse zu sorgen, so ist er schlichtweg nicht geeignet. In Badehose auf dem Deck zu stolzieren und über diverse Alkoholexzesse hinwegzusehen ist ganz bestimmt nicht Inhalt seines Auftrages.

Zucht und Ordnung gehört durchaus zur Ausbildung. Aber doch bitte nicht mit mittelalterlichen oder gar menschenverachtenden Methoden. Vielleicht sollte man sich im Verteidigungsministerium mal darüber Gedanken machen, ob nicht ein psychologischer Test für alle auf der Gorch Fock tätigen Partytypen Offiziere  angebracht wäre.

Gibt es diese haarsträubenden Zustände nur auf der Gorch Fock oder auch ggf. in der einen oder andere Kaserne? Pauschal verneinen würde ich das nicht. Diese Enthüllungen bestätigen aber zum Teil das, was mir Bekannte und Freunde schon über den Bund erzählt haben – mancherorts und unter diverser Leitung einfach ein Chaotenhaufen in dem „Normalos“ schlichtweg untergehen. Sorry, eine solche Armee ist nicht für ernst zu nehmen!

Und ehe es in den Kommentaren darum geht, ob ich „gedient“ habe oder nicht….. nein ich war nicht beim Bund. Und ich hatte dafür meine für mich guten Gründe. Auf die Gefahr hin u.U. einem solchen Sauhaufen ausgeliefert zu sein, sich im Schlamm zu suhlen und mit Platzpatronen auf Pappmännchen zu schießen ergaben für mich keinen Sinn – auch heute noch nicht. Womöglich wäre ich als Feldpost-Spitzel abkommandiert worden :cool: .

Spaß beiseite. Dafür 20 Monate Ersatzdienst zu leisten, hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen erschien mir schon damals effektiver. Ich würde es heute nicht anders entscheiden.

Ich fände es jedenfalls schade, wenn ein Schiff wie die Gorch Fock nur deswegen im Hafen bleiben würde weil es ein paar Idioten nicht gerafft haben um was es eigentlich geht und ihr im Privatleben wohl stark unterdrücktes Selbstbewusstsein damit aufbessern wollen in dem sie andere derartigen Schikanen aussetzen! Für die zukünftige Generation von Kadetten / Marinesoldaten, die in ihrer Tätigkeit mehr als nur Party sehen wäre es in jedem Fall kontraproduktiv. Ob das „Mister 36-Vornamen“ allerdings auch so sieht? Man wird es sehen…..

(Bild: Wikipedia – ProfessorX)

6 Gedanken zu „Ein Seelenverkäufer namens Gorch Fock“

  1. Also das ist jetzt kein Zufall – aber ich sehe das eigentlich ganz genauso :yes:

    Was mich jedoch etwas stört ist die Tatsache das nun der Verteidigungsminister seinen Kopf hinhalten muss obwohl dieser davon gar nix wußte. Aber das scheint wohl im „Mode“ zu kommen, jemand verbockt eine Sache und andere müssen dafür büssen.

    1. @Zitterkopf: Schön wenn Du meine Sichtweise bestätigst, konnte mir nämlich nicht vorstellen,dass ich mit meiner Meinung ganz alleine dastehe. Das mit Guttenberg… naja… ob er wirklich von alledem nichts wusste ist schwer zu beurteilen. Ganz besonders sollten jene Mannschaftsteile zur Rechenschaft gezogen werden, die diese Vorfälle geschürt und ausgeführt haben. Das unehrenhafte Entlassen sollte hierbei noch das mindeste sein, von anderen strafrechtlichen Schritten mal abgesehen.

      @Aquii: Wie schon erwähnt – es ist schwer zu beurteilen. Generell freisprechen würde ich keinen Minister! Was allerdings den Kapitän betrifft, der wusste definitiv was an Bord abgeht. Zur Alkoholexzesse braucht es auch die entsprechenden Mengen an Alkoholika. Wer brachte diese an Bord, wo waren sie verstaut? Das sind Dinge, da muss ein Kapitän das „Ruder“ in der Hand haben, im wahrsten Sinne des Wortes.

      In Sachen Tippspiel – die Bonuspunkte gibt es ab4 richtigen Ergebnissen :wink: !

  2. ich glaube nicht, das Minister immer so unwissend sind, wie sie sich darstellen. Außerdem sollte es so sein, das der Oberste, egal ob Behörde oder Firma, wissen muss, was in seinem Laden so vorgeht.

    Was ich immer schon Fragen wollte: gibbet im Tippspiel bei 3 exakt getippten Begegnungen keine 5 Sonderpunkte mehr? ;) Mein ja nur… :cool:

  3. Pingback: Bundeswehr-Rituale und Exzesse « Fischkopp Blog

  4. Ich hab da mal meine eigenen Erfahrung im Blog geschrieben, würde deinen Kommentarbereich sprengen. Übrigens, Militär, Beamtentum und Vertuschung waren und sind untrennbare Begriffe ;-)

  5. @Fischkopp: Das mit den untrennbaren Begriffen könnte hinkommen :cool: . Un so unwissend wie dann immer alle tun – jetzt speziell auch in diesem Fall – klingt ziemlich unglaubwürdig.

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