Zum Inhalt springen

Praxistest: E-Post mit vielen Kinderkrankheiten

Praxistest

Der E-Post-Brief ist ein Service, zu dem ich mich auch registriert habe und diesen auch bei Bedarf gerne nutze. So ist es eine feine Sache wenn ich ein Einschreiben nicht extra zur Postfiliale bringen muss sondern dies direkt vom PC aus verschicken kann. Die Kosten sind die gleichen, den Einlieferungsnachweis bzw. den Sendungsstatus erhalte ich genauso einfach wie beim Versand über die Postfiliale.

Was mir aber immer wieder über den Weg läuft ist das Phänomen, dass beim Klick auf „Senden“ nichts passiert bzw. die Fehlermeldung erscheint „Es ist ein Fehler beim Versenden aufgetreten.“! Um welchen Fehler es sich dabei genau handelt steht leider nicht dabei. Einen Fehler zu suchen der nicht näher benannt wird bzw. diesen abzustellen ist nicht ganz so einfach. Es scheint kein Einzelfall unter der ersten Million an Kunden zu sein wie auch andere Beiträge zu diesem Thema zeigen.

Ein weiterer und immer wieder auftretender Fehler ist, dass verschiedene Funktionen beim Klick nicht erreichbar sind. Auch oft Stunden später ist das Problem nicht beseitigt und die Fehlermeldung erscheint erneut. In dieser Zeit kann ich dann auch zum Postamt laufen.

Die Suche im Adressbuch stellt sich alles andere als komfortabel dar. Von Firmen, bei denen ich von einer E-Post-Adresse weiß ist es nicht möglich diese darzustellen – völlig egal mit welchen Suchkriterien ich auch vorgehe. Auf derartige Adressbücher kann ich gerne verzichten. Der eigentliche Sinn der E-Post wird hier verfehlt wenn alle Suchmöglichkeiten kläglich scheitern.

Nach welchen Regeln die Eingabe von Anschriften (beim klassischen Postversand) erfolgen soll sind sich die Macher von E-Post wohl auch noch nicht im klaren. Als Kunde komme ich mir jedenfalls etwas verschaukelt vor wenn ich beim Absenden den Hinweis bekomme, dass die Anschrift nicht richtig wäre.

Angehängte Dateien führen auch von Zeit zu Zeit zum Ärgernis. Ein ganz normales und mit jedem geeignetem Programm lesbares PDF-Dokument wird seitens der E-Post als „nicht druckbar“ deklariert. Angeblich befinden sich darin nicht darstellbare Grafiken oder es rage  über den druckbaren Bereich hinaus. Ich weiß ja nicht mit welchem vorsintflutlichen Nadeldruckern dieser Dienst arbeitet, ich konnte letztlich alle bemängelten Dokumente auf einem handelsüblichen Laserdrucker fehlerfrei ausdrucken.

Vielleicht fehlt es dem E-Post-Brief tatsächlich immer noch an der nötigen Reife um ans Netz zu gehen. Jedenfalls nerven solche Kinderkrankheiten ganz enorm. Eine Art Kopfgeldprämie“ für Sicherheitslücken auszusetzen ist ja eine nette Idee um Schwachstellen von Dritten aufzuspüren zu lassen. Die Sicherheit sollte man nicht vernachlässigen – keine Frage. Doch für den Nutzer ist es auch oder besonders wichtig, dass der Dienst fehlerfrei funktioniert.

Wenn eine Panne die andere jagt werden trotz intensiver TV-Werbung und Postwurfsendungen die registrierten Nutzer nicht mehr werden sondern über kurz oder lang ganz ausbleiben. Bis zum meinem Rückzug aus der E-Post wird es sicherlich nicht mehr weit sein, ändern sich diese Missstände nicht zeitnah und dauerhaft!

Wie sieht es bei Euch aus? Habt ihr auch schon Erfahrungen mit der E-Post sammeln können?

[update] 21.11.2010: Besonders große Probleme gibt es derzeit noch beim Verschicken an die klassische Anschrift mit den Postleitzahlen für Großempfänger. Da diese von der „normalen“ PLZ zum Straßennamen abweichen werden sie vom System als „falsch“ interpretiert und der Versand ist nicht möglich. (Info vom Support der Post)

7 Gedanken zu „Praxistest: E-Post mit vielen Kinderkrankheiten“

  1. Ich hatte mich für diesen Dienst erst gar nicht registriert, somit brauch ich mich da jetzt nicht mit rumärgern. Meine Mails versende ich so wie bisher auf, nämlich über die herkömmlichen Mailanbieter.

    1. @Torsten: Willkommen bei Nicht spurlos. Deine Variante ist zwar auch gangbar, allerdings etwas Neues auszuprobieren kann ja nicht schaden. Zumal dann wenn es sogesehen kostenlos zu nutzen ist. Nie etwas Neues zu testen…. wir würden uns hier sicherlich nicht unterhalten :wink: .

      @Fischkopp: Ob dieses Kind so schnell gesunden wird lass ich mal dahin gestellt. So wie man die Post kennt geht es dort recht träge zu.

  2. Yes Sir, genau so hätte ich meine ersten Gehversuche auch beschreiben können, gleiche Erfahrungen! Habe dann entnervt aufgegeben und lasse das Teil erstmal in der Versenkung verschwinden. Dann lieber mal kurz auf´s Fahrad, und in 5 min. zur Hauptpost ;-)
    Ich probiere ja auch gerne Neues aus, vor allem wenn die (Werbe-)beschreibung sinnvoll erscheint. Wenn dann so viele Funktionen sich als Kinderkrankheiten erweisen, sollte man warten bis das „Kind“ gesund ist.

  3. Theoretisch ist der Dienst ePost eine ziemlich gute Sache.
    Doch praktisch hat die DP das Vorhaben katastrophal umgesetzt. Mir scheint, als wäre eine Praktikantentruppe damit beschäftigt worden, den Service aufzubauen. An jeder Ecke Pfusch.
    Ruft man die Hotline an, hat man das Gefühl, dass ein Ahnungsloser irgendeine Checkliste abliest und dusslige Fragen stellt.
    Faxe gehen gar nicht – entgegen den Werbeaussagen, PDFs werden verfälscht, Eingaben nicht übernommen, Bei den Geschwindigkeiten fühlt man sich in das BTX-Zeitalter zurückversetzt. Das dürfte auch der technische Horizont der DP sein.
    Fazit: schlecht – schlechter – ePost

    1. @Armin Heßler: Willkommen bei Nicht spurlos. Grundsätzlich halte ich den Dienst auch für gut, das hatte ich so auch geschrieben. Die von Dir angesprochenen „Umsetzungsfehler“ wie z.B. das Verfälschen von PDFs kann ich bestätigen. Habe mir neulich selbst einen ePost-Brief geschickt. Die angehängte PDF war auf ca. 90% verkleinert obwohl jeder handelsübliche Drucker die Seite perfekt ausdrucken kann. Des weiteren hatte die Fußzeile des Deckblattes jede Menge Steuerzeichen statt des gewünschten Textes. Bezüglich der Geschwindigkeit hat sich auch noch nichts zum besseren geändert, 40-60 Sekunden beim Wechseln von Seiten können durchaus auftreten. Geht gar nicht. Den Support werde ich allerdings nicht mehr kontaktieren. Ich habe keine Lust mir wieder teils lächerliche Erklärungsversuche anzuhören.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst Dich informieren lassen wenn es Folgekommentare gibt. Du kannst aber auch abonnieren ohne zu kommentieren.