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Smart Home mit FHEM nur für Bastler

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Hausautomation wächst, langsam aber stetig. Ein wichtiger Grundstock für Smart Home ist eine Zentrale zur Verwaltung und Steuerung der Komponenten. Hier gibt es kostenlose wie auch kostenpflichtige Software. Zu Beginn meiner Smart Home Karriere ein wahrer Urwald von Möglichkeiten. In der Planungsstufe gab es viel zu lesen und Vergleiche anstellen welches System es denn nun werden soll. Ich habe mich letztlich für die günstigste Variante entschieden. Einen RaspberryPi in Verbindung mit der Software FHEM. Die Abkürzung FHEM steht für Freundliche Hausautomatisierung und Energie-Messung.

Meine Grundausstattung für Hausautomation mit FHEM

FHEM basiert auf der Programmiersprache Perl und ist u.a. für günstige Einplatinencomputer (z.B. RaspberryPi) geeignet und somit sehr einsteigerfreundlich. Die Serversoftware für „lau“ und den RaspberryPi für rund 40 Euro. Hinzu kommen natürlich noch diverse Sensoren / Aktoren, als Geräte die Daten ermitteln (Sensoren) oder die gesteuert werden sollen (Aktoren). Hier waren dies sog. Funksteckdosen von Intertechno* und Funkthermometer der Marke LaCrosse*.

FHEM bietet von seiner Programmstruktur her die Möglichkeit Produkte aus unterschiedlichen Systemen unter einen Hut zu bringen. Da nahezu jeder Hersteller von Smart Home Produkten andere Funkprotokolle verwendet sind hierfür entsprechende Sender/Empfänger für den RaspberryPi erforderlich. Für meine Startausstattung war dies ein JeeLink (868 MHz) sowie ein Empfangsmodul im 433 MHz-Bereich für die Funksteckdosen.

Diese Module (Sender und/oder Empfänger) gibt es ebenso für die Funkfrequenz 868 MHz bzw. die unterschiedlichsten Funkprotokolle der einzelnen Produkthersteller im Bereich Hausautomatisierung (z.B. EnOcean oder Z-Wave). Drei verschiedene Funkprotokolle bedeuten somit auch 3 verschiedene Module. Dies gilt es unbedingt bei der Planung / Kostenaufstellung zu beachten. Die pauschale Aussage FHEM auf einem Raspberry Pi sei eine günstigste Variante der Hausautomation kann somit nicht getroffen werden. Die Software ist kostenlos, aber die ggf. unterschiedlich benötigte Hardware schlägt hier mit zu Buche.

FHEM ist nichts für pure Anwender

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Screenshot FHEM

Der Einsatz eines Einplatinen-Computers setzt generell zumindest Grundkenntnisse in Linux voraus. Andernfalls wird der Aufbau des Smart Home steinig. Während (semi-)professionelle Systeme der Hausautomation von weniger technisch begabten Nutzern sofort eingesetzt werden bringt auch die Software FHEM etwas höhere Anforderungen mit.

Programmierkenntnisse, Spass an Tüfftelei und ggf. Geduld sind wichtige Voraussetzungen für den erfolgsbringenden Umgang. FHEM ist nichts für Puristen die mit 2 oder 3 Klicks ein sofort lauffähiges Konzept aus dem Hut zaubern möchten. Nicht nur aber auch die unterschiedlichen Protokolle machen FHEM zu einem sehr komplexen System in welches sich man erst hinein finden muss. 

Um so besser ist es – gerade für Einsteiger – dass es ein sehr gut strukturiertes und hilfreiches Forum gibt. Dort lässt sich unter den vielen Nutzern so manches Problem ausmärzen. Oben erwähntes hat dennoch eine gewisse Priorität.

Fazit zum FHEM

Am technisches Interesse mangelt es mir nicht, gut fundierte Kenntnisse in Linux sind ebenfalls vorhanden und FHEM läuft auch soweit sehr gut. FHEM macht Spaß und regt zum tüfteln an – keine Frage. Trotzdem ist die Umsetzung der einen oder anderen noch vorhandenen Idee nicht wie gewünscht umsetzbar ohne teils sehr holprige Wege zu beschreiten. Deshalb übernimmt FHEM „nur“ noch den Status als Zweitsystem für diverse Aufgaben. Um in die Hausautomation rein zu schnuppern ist FHEM mit einer minimaleren Konfiguration in jedem Fall zu empfehlen.

In der Hausautomation kann es immer mal passieren, dass man sogenanntes Lehrgeld bezahlt.  Als Hauptsystem läuft hier inzwischen  das semi-professionelle Homematic.

Ein Gedanke zu „Smart Home mit FHEM nur für Bastler“

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