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Spammer kauft seinen guten Ruf zurück

radiergummi

Unwahre Behauptungen ins Netz zu stellen ist eine Unart die ich auch nicht toleriere. Aber muss sich jemand wirklich wundern, wenn seine Firma wegen professionell betriebener Spammerei den einen oder anderen Negativeintrag im Netz erntet? Nicht wirklich würde ich mal sagen. Zum Glück gibt es für solche Zeitgenossen Webdienste, die sich darauf spezialisiert haben „den guten Ruf“ gegen die Zahlung von Gebühren zu schützen bzw. diesen wiederherzustellen.

Selbstverständlich auch dann, wenn der vermeintlich gute Ruf aus eigenen Stücken heraus zerstört wurde und man sich wegen seiner „Machenschaften“ besser an der eigenen Nase packen sollte.  Das nennt sich dann eindrucksvoll  Reputationsmanagement.

Vor ziemlich genau 2 Jahren hatte ich über einen Berufsspammer berichtet, der mittels gefälschter Referer die Statistiken von Webseiten, vorzugsweise Blogs massiv überschwemmt hatte. Diesen Dienst bot er sogar seinen Kunden als „Werbepakete“ an um deren Domains bekannter zu machen. Eine nicht nur generell fragwürdige Vorgehensweise sondern zu dem auch rechtlich alles andere als unbedenklich. Der Dienst wurde inzwischen eingestellt, die Beschwerden haben sich gehäuft denke ich mal.

radiergummiUnd heute möchte dieser feine Herr offenbar seinen Namen reinwaschen. Reinwaschen von zahlreichen Kritiken im Netz zu seinen Geschäftspraktiken, auch wenn diese eingestellt wurden. Wie heißt es so schön, ein Schatten bleibt immer. Warum sollte das für Ex-Profi-Spammer anders sein.

„Mister Spam“ bediente sich jetzt jedenfalls einen dieser Webdienste die – wie oben genannt – für reine Westen sorgen und ließ mich darüber auffordern den Beitrag zu löschen. Diese Aufforderung ist kostenlos und soll laut dem Webdienst – für den ich hier keine Werbung machen will – keine Forderung sein sondern nur als Bitte verstanden werden. Naja, mit dem Nachsatz, dass wenn ich nicht „gewillt“ bin der Kunde sich an die dem Webdienst angeschlossene Kooperationskanzlei wenden kann/wird ist es mit der Bezeichnung „Bitte“ auch nicht weit her.

Lange Rede kurzer Sinn, ich habe den Beitrag gelöscht. Hier einen Rechtsstreit vom Zaun zu brechen ist es nicht wert. Trotzdem bleibt dieser „feine Herr“ für mich ein Berufsspammer. Das belegen auch genügend andere Beiträge zu diesem Thema. Verlinken werde ich diese sich nicht, sollen „die“ mal selber suchen. Außerdem Bloggerkollegen anschwärzen ist nicht mein Ding!

Fazit

Grundsätzlich ist der Weg über einen Reputationsdienst wie hier beschrieben  sinnvoll und begrüßenswert. In jedem Falle besser als immer alles gleich per Rechtsanwalt zu klären und mit Abmahnungen von vielen Hundert Euros um sich zu schlagen. Man kann über alles reden, auch ohne Rechtsanwalt. Allerdings sollten sich diese Dienste schon Gedanken darüber machen, ob die Aufforderung zur Löschung eines Beitrags angebracht ist. Es ist alles andere als eine Unwahrheit über die ich berichtet hatte. Der Spammer selbst hatte es zusammen mit der Einstellung seines Dienstes zugegeben.

Doch diese Dienste sehen wahrscheinlich erst die Einnahmequelle und dann vielleicht den genauen Hintergrund. Ob das so mit den Geschäftsprinzipien vereinbar ist…. ich lasse es mal ganz weit dahingestellt.

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5 Gedanken zu „Spammer kauft seinen guten Ruf zurück“

  1. Klasse Internetradierer den du da hast! :)
    Und zum dem Typ selbst… bei solchen Sachen würde ich auch stets schwanken, zwischen: ok, nehm ich weg und nix da, das bleibt. Ist schließlich wahr, was ich berichtet habe.
    Aber meist ist es eh besser, dass der Klügere nachgibt und ehe du unnötige Probleme bekommst – wegen eines armen Würstchen – dann lieber diesen Weg hier gehen! :)

    Beste Grüße, Alex

    1. @Alex: „Armes Würstchen“ trifft es sehr genau. Erst im Netz Mist bauen und die Leute mit Refererspam auf den Geist gehen und dann so kommen. Meinetwegen, der Artikel ist mir nicht so wichtig als dass ich um ihn trauern würde.

      @Stefan: Als klein beigeben würde ich das nicht sehen. Der Artikel ist gelöscht und trotzdem für mich archiviert. Und in meinem privaten Archiv hat auch dieser „Saubermannclub“ alias Dienstleistungsagentur nichts zu melden. Die sind mir so betrachtet nicht mal eine Antwort auf die Mail wert von wegen „ich soll meine Entscheidung mitteilen“. Geldsack ist er wohl keiner, er möchte vielleicht einer werden, deswegen die Aktion. Oder er ist tatsächlich einer und fürchtet um Kundenabsprünge angesichts seiner Vergangenheit. Wie auch immer… :cool: .

  2. Ich hatte solch einen Fall schon häufiger und habe NIE klein beigegeben, sondern immer zu mit der Anschrift meines RA für das Fachgebiet Internet-Recht geantwortet. Weil entweder ich bin bei solchen Angelegenheit für einen Weg und verfolge selbigen zielgerichtet, oder ich breche bei jedem „Hinz und Kunz“ der daher kommt mit so einer „Dienstleistungsagentur“ ein und trolle mich dann.

    NEIN DANKE, da riskiere ich eher mal für meine Ansichten auch einzustehen sowie wenn nötig dafür zu kämpfen. Auch wenn gleich mein oben genannter Rechtsanwalt mir dann irgendwann sagt, das es eventuell besser wäre eine Einigung zu erzielen, so kann ich dann dennoch über das ganze Hin und Her dabei bloggen und bekomme so auch noch meinen Willen.

    Irgendwann müssen auch mal die Geldsäcke der Nation begreifen, das man sich nicht alles erkaufen kann.

  3. Das er auch Inhaber von referertrick (mitlerweile neuer Eigentümer) war wußte ich nicht. Ich war lediglich davon ausgegangen, dass er den Spam Dienst nur für seine Zwecke genutzt hat. Diese nette Erkenntnis bekräftigt mich: Der Pranger bleibt im Netz! Die Beweislage ist eindeutig.

  4. @Frank: Willkommen bei Nicht spurlos. Ja, referertrick (.de + .com) waren beide auf Herrn T. registriert gewesen mit denen er selbst und für seine Kunden Spam verteilt hatte.

    Wenn Dich diese Erkenntnis erst recht dazu bewegt den Artikel im Netz zu belassen ist das gut so… somit verschwinden seine Schandtaten nicht komplett. So betrachtet ärgert es mich ein wenig, dass ich den Artikel entfernt habe.

    Aber egal, ärgerlich finde ich vielmehr den Umstand, dass dieses „Killer-Team“ (so nennen sie sich ja selbst) tätig werden obwohl Herr T. selbst verantwortlich ist und in den einschlägigen Artikeln keine Unwahrheiten beschrieben werden.

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