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Spendenbereitschaft und deren Grenzen

Geld Münze 2 Euro

Aufrufe zum Sammeln von Geld- oder Sachspenden erfreuen sich großer Beliebtheit und begegnen uns in allen Medien auf unterschiedlichste Art und Weise. Doch nicht immer stecken ehrliche Absichten dahinter, Spender werden getäuscht und kaltschnäuzig abgezockt. Gerade in der Online-Welt sind solche Spendenfallen nicht selten, bei denen sich die Hintermänner nur bereichern aber ganz sicher niemandem helfen wollen! Der Webmaster-Friday hat dies zum heutigen Thema ausgerufen.

Grundsätzlich helfe ich jedem der tatsächlich Hilfe benötigt und der mir plausibel erklärt was er gezielt mit den Geldern vor hat. Einzige und persönliche Voraussetzung dabei ist, dass ich es mir auch wirklich leisten kann. Blinde Spendenbereitschaft die mich ggf. selbst in Schwierigkeiten bringt lege ich nicht an den Tag – Stichwort Verhältnismäßigkeit.  Einen „Lieblingsspendensammler“ habe ich nicht, wenn ich unterstütze mache ich dies sowohl bei großen als auch kleinen Vereinigungen.

Wo spende ich und wo auf keinen Fall?

Als Mitglied beim Deutschen Roten Kreuz hinterlasse ich meine Jahresspende in Form des Mitgliedsbeitrages einer Organisation deren Hilfe jeder von uns ganz unerwartet benötigen kann. Zur Mitgliedschaft kam es in einem sachlichen Gespräch bei dem mir selbst überlassen wurde ob ich unterschreibe oder nicht. Mit der Verhaltensweise die der ASB mir gegenüber an den Tag legte hätte es garantiert keinen Cent gegeben.

Geld ist nicht alles, man kann auch indirekte Hilfe leisten und „Gewehr bei Fuß stehen“ wenn der Fall der Fälle eintritt. Hiermit spreche ich meine  Mitgliedschaft bei der DKMS  (Knochenmarkspenderdatei)  an. Auch hier gilt wie bereits erwähnt, jeden von uns kann es jeden Tag treffen. Ich finde es eine tolle Sache jemandem auf diese Art Hilfe zukommen zu lassen. Und so unwahrscheinlich ist das gar nicht, unser großer Sohn wird demnächst eine Stammzellenspende leisten, nachdem er die Voraussetzungen dafür erfüllt.

„Deutschland rundet auf“ – auch ein Projekt das es seit kurzem gibt. Maximal sind es 10 Cent die jeder spendet, doch die Masse macht es aus. Für mich heißt es bei den teilnehmenden Geschäften an der Kasse deswegen immer – „aufrunden bitte“.

Eine Spende muss nicht zwangsläufig einer Hilfsorganisation zu Gute kommen, ich bin auch bereit jemandem mit einer Spende meine Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Hiermit meine ich z.B. auch Entwickler von hilfreichen Plugins für WordPress oder auch einen Autor eines sehr guten Artikels. Beides habe ich schon mehrfach getan und werde es auch zukünftig so handhaben. Flattr und Paypal – sofern angeboten – eignen sich hier hervorragend. Kleinvieh macht auch Mist :wink: .

Bettelbriefe – jeder kennt sie, nicht alle lieben sie. Auch ich bin kein Fan von diesen Massensendungen. Bei mancher Anfrage denke ich mir oft, dass das Geld für die Herstellung der Hochglanzflyer und das Porto auch hätte anders eingesetzt werden können. Erst kürzlich erreichte mich wieder so ein Brief der Pfarrei. 200.000 Euro müssen aufgebracht werden zur Renovierung der Kirche. Hier bediene ich mich dann kurz und bündig des Altpapiercontainers. Die Kirche – und gerade die – hat genug Geld und muss für den Unterhalt ihrer Gebäude schon selbst aufkommen.

Absolut keine Spenden gibt es für eher fragwürdige Anfragen per E-Mail. Die mal in deutsch und mal in englisch abgefassten Texte sind zwar zeitweise recht „ergreifend“ formuliert, dies aber wohl eher um auf die Tränendrüse zu drücken. Ich bezweifel es nicht, dass sich ganz vereinzelt auch wahre Geschichten dahinter verbergen und eine Spende wirklich Hilfe bringen würde. Doch hier gut und böse filtern ist unmöglich.

Wenn jeder etwas tut – so gut er kann – dann ist viel geholfen. Leider ist aber immer wieder mal festzustellen, dass gerade diejenigen die wirklich spenden könnten daran kein Interesse zeigen. Spenden ist wichtig, nicht immer muss das Geld dabei ins Ausland fließen. Im eigenen Land haben wir genügend Bedarf an Hilfe, Bedarf den selbst unsere Regierung gerne mal übersieht.

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