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Strompreis 2013 – Strom wird zum Luxusprodukt

Strom - Energie

EEG-Umlage – ein Begriff den man derzeit mit den Rundschreiben der Energieversorger serviert bekommt. Ab 01.01.2013 wird Strom nicht nur durch diese Abgabe spürbar teurer. Steigende Netzgebühren, zusätzliche Abgaben für den Ausbau der Offshore-Windkraft-Anlagen und die Entlastung von großen Unternehmen tragen mit dazu bei, dass die Verbraucher ab kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen müssen.

Strom war immer schon ein recht teures Produkt, auch ohne die neu hinzugekommenen Umlagen, zumindest wenn man es aus Sicht der Stromkunden sieht. Doch beim Strom ist es letztlich nichts anderes als beim Benzinpreis. Das was seitens der Stromversorger (Mineralölkonzerne) verlangt wird, hat mit dem was das Produkt eigentlich kostet eher weniger zu tun.

Plötzlich scheint auch unser Umweltminister zu bemerken, dass beim Strompreis eine regelrechte Abzocke seitens der Energieversorger stattfindet. Während an den Strombörsen die Preise teils massiv purzeln wird von den Stromanbietern weiterhin der Anschein erweckt, dass die Kosten unweigerlich steigen müssen.

Mitleidstour der Stromanbieter

Mit nahezu weinerlichem Charakter teilt uns unser Energieunternehmen mit, dass in den letzten Jahren die Mehrkosten für Strom vom Unternehmen aufgefangen wurden um den Kunden nicht unnötig zu belasten. Mit der Preissteigerung 2013 sei dies nicht mehr möglich. Mit anderen Worten ausgedrückt „… weil wir so arm dran sind müssen jetzt die Kunden bluten…!“

Fast schon als Unverschämtheit ist es anzusehen, dass trotz der ohnehin schon kräftigen Preiserhöhung noch ein Vorschlag beigefügt wird der

mit einem weiteren Aufschlag eine Preisgarantie bis Ende 2014 sichert.

Was sich zunächst gut anhört kann aber auch zur Kostenfalle werden. Wer von den Laien (Stromkunden) will denn wissen in welche Richtung der Strompreis gehen wird? Das Preiskarussell dreht sich ohnehin auf eine absolut nicht nachvollziehbare Weise. Das wäre ungefähr so, als würde ich meinem Tankwart zugestehen künftig freiweillig 1,60 € für den Sprit zu bezahlen um vor Preiserhöhungen geschützt zu sein. Nur wenn der Preis wieder fallen sollte… wer macht dann wem wohl eine lange Nase?

Stromkosten für immer mehr Leute unbezahlbar

Spätestens 2014 wird die Zahl der Schuldner steigen. Die Zahl derer die heute schon ihre Stromkosten nicht mehr bezahlen können ist alles andere als gering. Mit der Jahresabrechnung der Stromkosten für das Jahr 2013 wird es vermutlich viele böse Überraschungen in Form von Nachzahlungen geben.

Das liegt auch bzw. hauptsächlich mit daran, dass die Energieversorger zwar die Erhöhung für 2013 mitteilen, über eine notwendige Anpassung der monatlichen Abschläge aber kein Wort verlieren. Gerade auch ältere Menschen rennen hier unbewusst in eine Art Kostenfalle die sich allerdings erst Ende nächsten Jahres auswirkt. Ein bisschen mehr Kundendienst dürfte man schon erwarten können… bei dem Preis!

Unter dem Strich sieht es so aus, dass der Öko-Strom und dessen zusätzliche Umlagen die Bürger meines Erachtens mehr als notwendig finanziell belastet während die regelrechten Energiefresser aus der Industrie „verschont“ werden. Und die Politik sieht zu. Ob Umweltminister Altmaiers mahnender Finger etwas bewirken wird – ich glaube nicht daran!

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7 Gedanken zu „Strompreis 2013 – Strom wird zum Luxusprodukt“

  1. Neben den Strompreiserhöhungen gibt es aber auch noch die Verschwendung der Verbraucher vom Strom, auch wenn gleich das ein anderes Thema ist. Am besten WECHSEL den STROMANBIETER und zwar immer dann, wenn eine STROMPREISERHÖHUNG wieder mal anliegt.

    Oder zahle weiterhin den „alten Preis“ und teile das deinem Versorger so mit, wenn du einen Prozess vor Gericht nicht scheust. Ich in meinem Fall wechsle schlicht weg den Anbieter, wenn mir dessen Geschäftsgebaren nicht passt.

    Davon mal abgesehen, ich verbrauchte in einer Single-Wohnung unter 1.000 kWh pro Jahr und musste weder frieren noch sonst was. Nur intelligent sowie nachhaltig mit dem Strom umgehen, das ist der Punkt, welcher schon viel ausmacht, auch im Geldbeutel!

    1. Ihr habe alle irgendwo Recht mit dem was Ihr schreibt, auch wenn es an eine Art Fleckerlteppich erinnert. Bisschen von hier, bisschen von da….

      Strom sparen ist das eine – das hat jeder auch selbst in der Hand. Klar wenn ich 10 Kilo Tomaten kaufe, dass diese auch entsprechend mehr kosten als nur 5 einzelne Tomaten. Aber irgendwann ist auch Schluss mit dem Sparen, ein bestimmter Verbrauch lässt sich nicht unterschreiten. Steigen die Kosten für diesen Mindestverbrauch ins Unermessliche nur weil irgendwelche Konzerne meinen Abzocke betreiben zu müssen ist vorbei mit Lustig.

      Der Wechsel zu anderen Anbietern ist auch so ne Sache. Die wirklich günstigen Firmen möchte nicht selten Vorkasse und gehen dann pleite – siehe TelDaFax. Und solche „Kameraden“ gibt es wahrscheinlich mehrere. Dann gibt es da noch diese Anbieter, die kurze Preisgarantien bieten und anschließend entsprechend anziehen. Auch nicht das Wahre.

      Sich im Jahr mehreren Wechselvorgängen zu unterziehen ist auch Quatsch. In erster Linie sollte hier eine Reglementierung her dass nicht jeder treiben kann was er möchte.

  2. Ständig den Stromanbieter zu wechseln ist nicht nur stressig, sondern bringt meines Erachtens auch nicht sonderlich viel. Jeder Stromanbieter der auf der Vergleichslisten preislich gesehen erstmal ganz vorne liegt, muss einem das Geld dann halt auf andere Weise abzwacken. Ich glaube jedenfalls nicht daran, dass Stromanbieter dermaßen unterschiedliche Preise haben, vllt. auf den ersten Blick, aber danach kosten sie doch alle gleichviel.Und natürlich sollte man strom sparen und effizienter damit umgehen, um Kosten zu sparen, dennoch ist damit immer noch nicht der hohe Preis für Strom gerechtfertigt. Man muss einfach ganz klar sagen, es ist wahnsinnig teuer geworden und man das ja machen, weil es Produkt ist, dass man braucht. das ist zu vergleichen mit Wasser in der wüste wenn man durstig ist, dann ist man bereit jeden Preis dafür zu zahlen und genau so ist es mit dem strom, man benötigt ihn ja also wird der Verwender zwar meckern, aber letztendlich ist er doch dazu gezwungen das zu bezahlen. Und das ist doch die Schweinerei! Und ob das nun was bringt, dass einer aus der Politik mit dem Finger wackelt, dass wage ich auch zu bezweifeln.

  3. Wir hatten zeitweise in einem 4-Personen-Haushalt einen Verbrauch von fast 7.000 kWh und da ist kein Zahlendreher drin. Rund 4.500 kWh ist in etwa der Schnitt. Wir lagen also deutlich drüber. Der Strompreis erhöht sich, aber die EEG-Umlage ist nicht alleine schuld daran. Auch wenn sie einen gewissen Anteil trifft. Netzausbau wäre ein weiterer Punkt und dann sind dort noch die lieben Stromanbieter. Jetzt mal ganz davon abgesehen, dass konventionelle Energiegewinnung bei einigen Anbietern genauso teuer ist wie Ökostrom. Ein Wechsel wird daher fast schon jährlich zu einer Pflicht.

    Ich stimme Stefan da allerdings auch zu. Auf der einen Seite wird über den enormen Preis nachgedacht und sich beschwert. Auf der anderen Seite wird aber kaum etwas zur Energieeinsparung beigetragen. Das Strom natürlich in der Zukunft ein Luxusgut wird ist nicht abzustreiten.

    @Diana: Ein Vergleich bringt durchaus etwas. Die Verträge sind in der Regel auf 12 Monate ausgelegt. Das heißt du kannst dir bei einem Vergleich den kWh-Preis errechnen (häufig steht er aber auch dabei) und ihn mit dem deines Stromanbieters vergleichen. Da wirst du durchaus Unterschiede feststellen können.

  4. Was mich an den Strompreisen am meisten ärgert, sind die Unterschiede zu Industriestrom und Privatstrom. Ich habe ja beides… im Proberaum (Industriestrom) habe ich einen wesentlich höheren Verbrauch (>2000 kWh/ Jahr, zuhause etwa 1000) als zuhause und nun rate mal, wo ich weniger zahle…. :-(

    Irgendwas stimmt da nicht. Aber einen Vorteil hat es: da hier noch die ein oder andere Firma ist, könnte es sein, daß der Stromverbrauch auf dem Grundstück (der Strom wird erst intern verteilt und abgerechnet) die Grenze überschreitet und wir von der EEG umlage verschont bleiben…

  5. Das kann man schon verstehen – gutheißen allerdings umso weniger. Passend zu diesem Thema ist mir heute ein lesenswerter Artikel in den Feedreader geflattert: Klick

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