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AAA

Geld

Standard & Poors hat wieder zugeschlagen. Rechtzeitig zum Wochenende hin stufte das Unternehmen wieder neun Länder in ihrer Bonität herunter. Ratingagentur – das Wort entwickelt sich langsam zu meinem persönlichen Unwort des Jahrhunderts.

Ein bisschen kommt mir das so vor als würde hier eine Art Monopoly gespielt. Wenn S&P runterstuft dann ist das so – ohne Diskussion. S&P ist also so betrachtet nichts anderes als die Welt-Schufa. Wenn die Schufa behauptet Du bist nicht oder eingeschränkt kreditwürdig dann biste weg vom Fenster. Was da alles berücksichtigt wird weiß eist auch keiner so genau. Nicht selten sind dort Dinge eingetragen die schon längst „gegessen“ sind aber immer noch in die Bonität Einfluss nehmen.

Glückwunsch an Frankreich und Österreich zur Herabstufung! Das meine ich jetzt ganz und gar nicht zynisch, im Gegenteil. Die Herabstuftung hat ja auch sein Gutes. Der nächste EU-Staat geht bestimmt in griechischer Manier pleite und dann heißt es wieder „zahlen für andere“. Wer weniger kreditwürdig ist wird sicherlich weniger herangezogen. So gesehen spart sich Frankreich und Österreich bares Geld.

Deutschland ist weiterhin in AAA eingestuft, also volle Kreditwürdigkeit. Man kann es sich an 5 Fingern abzählen wer dann wieder verstärkt zur Kasse gebeten wird   :no: .

Irgendwann wird Deutschland sicherlich auch abgestuft – dann aber nicht um eine Stufe sondern gleich ganz in den Keller. Bloß wer ist dann da und fängt uns auf? Richtig, keiner. Denn die anderen sind ja eh schon pleite. Find ich echt klasse!

Der Euro – soviel steht für mich fest – war eine der dümmsten Einführungen seit Menschengedenken. Und die Europäische Gemeinschaft… die kommt gleich hinterher. Das wird nie funktionieren!

8 Gedanken zu „AAA“

  1. Ich finde den Euro und die europäische Union immer noch Klasse. Schau dir einfach an, wo die drei Ratingagenturen sitzen und dann überlege dir noch, wo die das meiste Geld verdienen und welchen Markt sie schützen müssen. Genau, da müssen die Länder, die weit aus größere Chancen haben eben leiden, damit die Amis gerettet werden, so ist das eben ;-)

    1. Danke für Eure Einschätzungen und Sichtweisen zu diesem Thema! Ich möchte weder Eure Meinungen noch meine eigene als Falsch oder richtig deklarieren, hier werden die Meinungen immer auseinander gehen. Und genauer hinter die Kulissen blicken können die Laien wie wir sowieso nicht.

      Dass die S&P in den USA sitzt ist natürlich schon so ein Ding…! „Man beschmutze das andere Nest, damit das eigene sauber(er) bleibt„!

  2. Das Problem war nie der Euro sondern Immer schon die Amerikaner, im übrigen sind die immer das Problem. Führen irgendwelche Kriege und jammern nachher um Mithilfe von Europa…

    Die USA sind der Sitze der Ratingagenturen, ergo sind diesem dem eigenen Land verpflichtet, irgendwie so zumindest. Auf jeden fall, bluten bisher nur die anderen Staaten…

  3. Danke für die Glückwünsche! Ich denke da aber an keine Verschwörungstheorien. Die europäischen Länder haben einfach immer zu viel Geld ausgegeben als eingenommen. Auf langer Sicht muss das einfach mal zu einem Problem führen. Die Ratingagenturen machen auch nur ihren Job, und hätten die Euro Länder weniger Schulden gemacht, dann könnten die Ratingagenturen auch nicht so runterstufen. Es wird schon seine Gründe haben, schliesslich ist die Ratingagentur dafür da Anleger zu schützen. Wie von den Ratingagenturen die USA bewertet wird, und was unmittelbar vor 2008 in Bezug auf die US-amerikanischen Banken gelaufen ist, ist dann wieder eine andere Geschichte.

  4. Ganz so pessimistisch wie du, sehe ich das nicht, ich schließe mich mit meiner Meinung eher den Vorrednern an. Das ganze Theater begann, als der Euro langsam begann den Dollar als Leitwährung abzulösen, weil er deutlich mehr Stabilität hat/hatte. Die Verschuldung ist im Vergleich Deutschland USA in Relation zum BIP in den USA rund 4x so hoch. Warum werden die dann nicht abgestuft? Und was soll man von Raitingagenturen halten, die den ganzen Immobilienschrott jenseits des Atlantiks mit Tripple A bewertet haben? genau, nicht viel. Außerdem vertraue ich der europäischen Wirtschaftspolitik deutlich mehr als der amerikanischen, auch wenn es immer mehr Anzeichen dafür gibt, das die Europäer immer mehr den Amerikanern nacheifern wollen. Hier würde ich einen ganz anderen Kurs einschlagen…

  5. Problematischerweise, bestimmt in diesem Fall, eine Ratingagentur aus dem US-(Dollar)-Wirtschafts- und Währungsraum über die Geldmarktpolitik im EU-Währungsraum. Mit nicht absehbaren Folgen, natürlich.
    Egal wie man zum Thema EURO oder EU steht, Nicht-US-Wirtschaftsräume bräuchten eine *unabhängige* Agentur, die Ratings durchführt. Im Falle von Standard & Poors erhebt eine einzige Instanz die Anklage (gegen bestimmte Eu-Staaten, in diesem Fall) und fällt anschliessend das Urteil. So objektiv kann das also nicht sein – man überlege nur, wie unschön es wäre, wenn hierzulande beispielsweise die Staatsanwälte, im Anschluss an ihr Plädoyer, glaich selbst Urteile fällen dürften…Irgendwie habe ich von demokratischen Strukturen und Objektivität andere Vorstellungen…

  6. Ich bin auch immer noch pro Euro und EU.
    Nur… wenn man Regeln festlegt, hätte man sich auch stets an diese halten müssen. Griechenland hätte nie rein gedurft, da Bilanzfälschungen und Co. Einiges ist halt leider falsch gelaufen.
    Nur eins vermisse ich doch auch noch irgendwie, Grenzkontrollen.
    Denn die Einbrüche sind zumindest bei uns an den Ländergrenzen stark gestiegen. :(

  7. @Thomas

    Es wäre in diesem Zusammenhang wünschenswert, dass man sich als Bürger über die Staatsverschuldung und deren Ursachen und Auswirkungen Gedanken macht. Ratingagenturen bewerten nämlich – zumindest in dem von Dir aufgeführten Zusammenhang – ketztendlich (ja nach Bonität) „wie teuer“ sich ein Staat Geld leihen kann. Damit wären wir beim leidigen Thema ***Leben und Wachstum auf Pump***…Und unsere ALLER Anspruchshaltung und zwar in allen Belangen. Wer kaum oder wenig Schulden hat, braucht sich um zweifelhafte Einschätzungen seiner wirtschaftlichen Perspektiven und Kreditwürdigkeit, kaum zu kümmern.
    Man kann nicht über Jahrzehnte hinweg, über seine Verhältnisse leben und die Tatsache, dass man Schulden anhäuft statt abzutragen, unausgesprochen lassen. Früher war es Mode, nicht darüber zu reden und dieses Problem stillschweigend zukünftigen Generationen zu überlassen. Gerade ändert sich diese Einstellung.

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