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Das Dschungelcamp – nur was für Hartgesottene

Palme

Olivia Jones hat ihn kürzlich als Kriegsschauplatz bezeichnet, den australischen Dschungel 2013. Das Dschungelcamp war eigentlich vom ersten Tag an ein kleines Pulverfass auch wenn es zu Beginn noch relativ human abgelaufen ist. Inzwischen nimmt es doch sehr heftige Formen an, bei denen die Erinnerungen an gute Kinderstuben weitestgehend verdrängt werden.

Ja, ich tu mir diese 16 Tage tatsächlich an, das hat auch einen ganz einfachen Grund. Es sind auch in diesem Jahr TeilnehmerInnen mit im Wildniscamp, die im Vorfeld eine relativ große Klappe hatten was den Dschungel betrifft. Und jetzt nach dem das Dschungelcamp sich der Halbzeit näherte zeigt sich doch – ganz so einfach wie es sich manche(r) vorgestellt hat ist es wohl doch nicht.

PalmeDass es sich um kein überdachtes Studio in Köln mit Dschungelkulissen handelt dürfte inzwischen jeder verstanden haben – auch die Teilnehmer. Das war nicht immer so.

Mich wundert immer wieder wie naiv manch Teilnehmer denkt, wenn er entsetzt feststellt: „Da gibt es ja Spinnen, Schlangen und anderes Getier„. Einer – er hat das Camp ja bekanntlich schon verlassen – dachte sogar zwei Wochen am australischen Strand zu verbringen. Wie kann man so dumm sein nur wegen eines Schecks einer bis dahin völlig „unbekannten Angelegenheit“ zuzustimmen? Warum sollte RTL Gagen dafür bezahlen, dass ich mich zwei Wochen in Ozeanien erholen fliege? Muss ich jetzt nicht verstehen.

Während sich nur wenige TeilnehmerInnen mit Zickereien weitestgehend zurückhalten gibt es dieses Jahr welche, die vermuten hinter der permanenten Wahl zur Dschungelprüfung einen riesigen Fankreis in Deutschland :-D . Dass es vielleicht doch vielmehr daran liegt sich die meist peinlich wirkenden Darbietungen immer wieder aufs Neue zu sehen – das hat sich bis Australien wohl noch nicht herumgesprochen. Sie wird es noch erfahren, da bin ich mir sicher.

Wie wirken die Kandidaten auf mich?

Zu allen Kandidaten kann ich nichts sagen, sie fielen mir entweder zu wenig auf oder sind an sich mit nur wenigen Ausnahmen eine eher unauffällige Erscheinung.

durchschnittlichHelmut Berger: Er musste das Camp ja bereits aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Sowohl Alter und Allgemeinzustand war mit dem Klima in Australien nicht zu vereinen.  Meines Erachtens eine kluge Entscheidung. Er hatte „Urlaub am Strand“ erwartet und landete mitten in der Wildnis. Selber schuld wenn nur der in Aussicht gestellte Scheck zu einer Unternehmung lockt die man eigentlich gar nicht kennt.

durchschnittlichAllegra Curtis:  Hatte es in ihrem Lebens sicher nicht immer einfach. Trotzdem bin ich der Ansicht, dass der Weg in den Dschungel weder „Kur“ für zurückliegende Erlebnisse ist noch zu besonderer Berühmtheit führen wird. Sofern man den Auftritt in diversen Talkshows nicht dazu zählen möchte. Für mich eine eher schwer durchschaubare Frau. Ein bisschen mehr Einsatz, z.B. bei der Nachtwache, wäre schon angesagt. Wäre sie wirklich krank würde Dr. Bob garantiert handeln.

empfehlenswertArno Funke: Seine kriminelle Vergangenheit lasse ich bewusst außen vor. Dafür hat er gebüßt und somit sollte die Sache auch als erledigt betrachtet werden. „Witzig“ fand ich seine Aktionen damals bezogen auf die vielen raffinierten Ideen trotzdem. Ich sehe ihn als netten Zeitgenossen, er zickt nicht rum und hält sich größtenteils aus den vielen sinnlosen Diskussionen heraus. Wenn er was sagt hat es Hand und Fuß. Einer der Kandidaten den ich sehr nahe dem Finale sehe.

durchschnittlichSilva Gonzalez:  Schwieriger Fall. Mal ist er sachlich, mal überdreht und dann wieder aufbrausend. Letzteres nicht immer ohne Grund. Sein türkisch-chilenisches Temperament wirkt auf mich eher aufdringlich. Er ist aber einer der wenigen Teilnehmer, der den Dschungel meist so nimmt wie er ist und erwartet nicht immer einen 5-Sterne-Bunker.

ungenügendGeorgina:  Aus meiner Warte betrachtet ein absolutes No-Go. Sie spricht von Rattenmassen ohne überhaupt eine gesehen zu haben, sieht 3 Sterne als Erfolg für 11 Mann und hat speziell bei den Dschungelprüfungen etwas zu viel von einem Zappelphillip. Sie wundert sich warum sie keine Zigaretten bekommt und pöbelt massiv im Interview, hat sich aber als Nichtraucher angemeldet. Mit dem Zuhören bei den Erklärungen zur jeweiligen Prüfung hat es Georgina überhaupt nicht – warum auch, sie ist ja wer. Sie hat eben Angst vor „ich weiß nicht und Hitze“. Ne, das geht so überhaupt gar nicht. Über Georgina wird man nach dem Camp auch noch sprechen, wahrscheinlich und Dank Ihrer „Prüfungslügen“ nichts Gutes.

empfehlenswert

Joey Heindle:  Schwierig hier eine klare Meinung zu bilden, er ist eben noch jung und es mangelt ihm beim einen oder anderen an entsprechender Erfahrung. Seine teilweise auftretende Naivität finde ich eher als sympatisch als störend auch wenn er es manchmal gnadenlos übertreibt. Palmenblätter haben im Dschungel sicherlich noch keinen erschlagen und einer Boa Constrictor wird ihm wohl auch nicht wirklich begegnet sein  :-) . Was sein Heimweh betrifft, ok sowas kann es geben. Allerdings weiß ich im Voraus, dass ich bei der Zustimmung zur Teilnahme für einen gewissen Zeitraum von Familie und Freunden getrennt bin.  

empfehlenswertOlivia Jones: Ein Original durch und durch und deswegen auch zurecht die Campmutti. Sie kommentiert nicht jeden ausgesprochenen Blödsinn sondern denkt sich lieber kopfschüttelnd ihren Teil. Wenn sie „einschreitet“ dann ist das nicht auf Zickenbasis sondern es geschieht aus Überzeugung und mit Fakten untermauert. An Menschenkenntnis fehlt es ihr sicherlich in keiner Form. Immerhin war Olivia die einzige Kandidatin, die bei einer Dschungelprüfung Georgina mal richtig „den Marsch geblasen“ hat was das „ihhhh“ und „ahhhh“ betraf. Alleine dafür einen dicken Sonderpunkt von mir.

 

 

Ab heute geht es darum wer als nächstes das Dschungelcamp verlassen (darf) muss. Mein Tipp für heute fällt auf Patrick Nuo, so rein aus dem Bauch heraus entschieden.

Mein persönlicher Favorit für den Dschungelkönig 2013:  Drag Queen Olivia Jones. Das sehe ich nicht nur aus Lokalpatriotismus heraus, Olivia Jones war bisher immer sie selbst. Ich wüsste nicht warum sich das im zweiten Teil der Serie ändern sollte.

Über das Sendeformat kann man natürlich streiten und sehen müssen tut man es sicherlich ebenso wenig. Doch das bleibt ja jedem selbst überlassen, die Einschaltquoten (7 Mio.) jedenfalls sprechen eine deutliche Sprache. Mit dieser Sendung ist es ein wenig wie mit McDonalds – angeblich geht keiner hin und trotzdem expandiert das Unternehmen ;-) .

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7 Gedanken zu „Das Dschungelcamp – nur was für Hartgesottene“

  1. Ja, auch bei uns läuft der Dschungel. Und falls Interesse, kannst du bei mir sogar den Dschungelblogkönig-Titel abräumen. Könnte für dich als Insider interessant sein! :D
    Ich jedenfalls teile deine Meinung wie auch deine Bewertung hier drüber für die „Stars“. Vor allem Olivia und Arno… wirklich Hut ab. Dann gibt es wie immer das Küken, das Dummchen und ein paar Schnarchnasen.
    Es ist ja an sich eine peinliche Sendung, aber doch schaue ich sie mir stets an, da es interessant ist die Entwicklung der Menschen dort drin zu sehen. Wie die Masken nach und nach fallen. Interessant ist es. Nur gut dass es „nur“ 16 Tage im Jahr sind. Länger würde man dann doch etwas dabei verblöden! ;)

    1. Der Dschungelkönig-Titel für mich… na das wäre mal was :-) . 16-tage reichen, das stimmt auf jeden Fall. Dauerhaft müsste man sich das nicht antun. Da aber sonst nichts kommt wo man versäumen könnte ist es ein ganz guter Lückenfüller.

    1. @Fulano: Klar ist es auch ne eine „Herausforderung“ für den Zuschauer. Glücklicherweise hat jeder die freie Wahl was er für ein Programm wählt… naja, theoretisch zumindest ;-) .

      @Marcus: Hartz IV-TV ist so ein Begriff den ich zwar gelten lasse, aber diese Sendung ist immer noch besser als so manch anderer Verdummungssumpf der quer durch alle Sender läuft. Dass Berger es nicht komplett durchhalten wird war irgendwo abzusehen. So harmlos ist der Dschungel ab einen gewissen Alter dann auch wieder nicht. Einen Ersatzmann im Hintergrund zu haben kann ja nie schaden.

  2. Ich tue mir die Sendung auch nicht an! Für mich ist das Hartz IV-Fernsehen in Reinform. Nicht mehr und nicht weniger! Aber daher müssen sie den Bullshit ja auch senden. Schließlich steht RTL (mit seiner Gruppe) ja auch dafür.

    Aber bezügich Berger: Das Ding – also das er nur hinfliegt, einen oder zwei Tage bleibt und wieder nach Hause eilt – soll von vornherein so geplant gewesen sein, wie man hören konnte. Dafür spricht durchaus ja auch, das der Baumgart wohl schon da war als Berger gerade raus ist!

    Und die hohen Temperaturen, die gerade in Down Under herrschen, passten perfekt zur Ausrede mit den gesundheitlichen Problemen.

  3. …auch ich bin dabei. und je näher es dem Ende zugeht, umso offensichtlicher werden auch die Charakterzüge der einzelnen Personen. Interessant finde ich ich auch, dass das Dschungelcamp sogar Themenschwerpunkt ganzer Seminare an Universitäten ist…

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