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Eigenwillige Mülltrennung

Über 3 Jahre ist es nun her, dass wir ein Müllsystem erhalten haben. Genutzt wird es mit mehr oder weniger großem Erfolg. Nicht selten ist festzustellen, dass der Müll eben dorthin gepackt wird wo er gerade Platz findet – von Trennung nicht wirklich eine Spur. Nichts Neues, das war seit der Einführung schon so. Zuzuschreiben ist dieses Fehlverhalten natürlich in erster Linie den Nutzern der Mülleimer.

Neulich konnte ich aber beobachten, wie ein Mitarbeiter der Müllentsorgung den kompletten Inhalt der „gelben Tonne“ in den Restmüllbehälter umgefüllt hat.

Mit dem Verhalten gibt er ja all denen indirekt Recht die ihren Hausmüll kreuz und quer in den entsprechenden Müllbehältern verteilen. Kann so eigentlich nicht sein.

Genau deswegen wandte ich mich mit einer entsprechenden Anfrage an die Firma Innotec und wollte diese Verfahrensweise näher erklärt haben.

Eine Reaktion gab es sehr schnell. Auch bei der Firma Innotec vertrat man die Ansicht, (Zitat)

…. sicherlich macht der von Ihnen beschriebene Vorgang so keinen Sinn.

Man wollte von mir nähere Angaben zum Vorgang, diesen nachhaltig klären und sich dann wieder mit mir in Verbindung setzen. Denn wie es in der ersten Reaktion weiter hieß, sind die Mitarbeiter entsprechend geschult und man ist auf eine Begründung für dieses Verhalten selbst gespannt.

Hartnäckig wie ich nun mal bin wenn ich etwas wissen möchte hakte ich nach – schließlich waren seit meiner letzten Anfrage gut zwei Wochen vergangen. Zeit genug um Licht ins Dunkel zu bringen, auch wenn man dort vielleicht auch wichtigeres zu klären hat als meinen Nachfragen zu beantworten.

Die Erklärung wurde freundlicherweise nachgereicht und fiel fast genauso aus wie ich es vermutet hatte – zu einem gewissen Teil jedenfalls. Zunächst wurde ich darüber belehrt, dass die kleine gelbe Wertstofftonne an diesem Standort quasi als Behälter zur Vorsortierung dient. Vorsortierung :denk: ?  Man muss doch nichts vorsortieren, wenn man bereits vor den entsprechenden Mülleimern steht um zu trennen.  Ich nehme es mal zur Kenntnis, verstehen muss ich es nicht.

Der Liegenschaftsbetreuer trennt dann den Inhalt der kleinen gelben Tonne (deren Aufschrift übrigens nichts über Vorsortierung aussagt) und füllt diesen in die entsprechenden großem Mülleimer. Doppelt gemoppelt – aber auch egal. Hintergrund ist, dass es leider immer wieder zur Fehlbefüllung kommt.

Merkwürdig, seitens des Hausverwalters habe ich es in einer anderen Sache sogar schriftlich, dass es nie Fehlbefüllungen gibt. :denk: Wahrscheinlich weil nicht sein kann, was nicht sein darf!

Außerdem war bei meiner Beobachtung der kleine gelbe Mülleimer nicht voll, so der Liegenschaftsverwalter in seiner Stellungnahme weiter. War er sehr wohl, oder wieso ging der Deckel gar nicht mehr zu? Wegen zwei Tüten am Boden des Behälters bestimmt nicht. Und das Umfüllen war alles andere als eine Aussortierung. Das war einfach „kipp und schütt“, mehr nicht.

Mein Fazit: Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, meine Nachfrage hätte ich auch an einen Frisör in Buxtehude oder sonstwo stellen können. Zumindest komme ich mir jetzt so vor. Ich habe mich getäuscht was die Füllmenge betraf, ich habe die Situation falsch bewertet was den Umfüllvorgang anging. Der Vermieter suchte Ausflüchte wegen der Fehlbefüllungen weil es um Kosten geht die man nicht beim Namen nennen mochte.

Das Abfallmanagement (in Person des Liegenschaftsbetreuers) kann natürlich nicht meine Angaben bestätigen, das ganze System würde in Frage gestellt werden. Außerdem würde dann die aus meiner Sicht berechtigte Frage bestehen bleiben, „warum wird die Trennung durch dieses Vorgehen regelrecht aufgehoben“?

Nehmen wir einfach mal an, dass alles so stimmt wie es läuft :cool: .

8 Gedanken zu „Eigenwillige Mülltrennung“

    1. @ollerOsel: So habe ich es auch aufgefasst. Besser als umfassendes Recycling wäre allerdings Müllvermeidung. Bei unzählig vielen Verpackungen könnte hiermit angefangen werden….. könnte!

    1. @Fulano: Dieses Problem wird sich leider niemals ganz lösen lassen. Was ich feststellen kann ist besonders die junge Generation weniger daran interessiert. Dennoch ist diese Form der „Vorsortierung“ Quatsch. Erstens hätte man dazu den Inhalt überprüfen und nicht pauschal umfüllen müssen und zweitens, den kleinen Mülleimer „vorsortieren“ und die beiden Großen unkontrolliert als Recyclingmüll mitnehmen macht auf mich keinen sinnvollen Eindruck. Interessant zu dem Thema auch ein Artikel in der Mopo von heute.

  1. Dein Beitrag ist ja ein gefundenes Fressen für alle Anti-Trennler ;) Ich muss aber sagen, dass ich es mittlerweile auch zu übertrieben finde. Vor ein paar Jahren eine Gelbe Tonne und ein Restmüll, das erschien mir sinnvoll und war kein größerer Aufwand um die Umwelt zu schützen. Mittlerweile findet man ja leider schon fast unentwegt öffentliche Plätze, wo nicht 2, nicht 3, sondern 6 (in Worten: sechs) Mülleimer nebeneinander stehen.

    Das ist einfach Irrsinn und meiner Ansicht nach auch kontraproduktiv – und die wurde ja von dem netten Müllmann in deiner Geschichte indirekt bestätigt :cool:

  2. Unabhängig davon, ob der Müll sauber vom Bürger getrennt wurde, wird der Müll nach Abholung noch einmal von einem Robotersystem gescannt und nachsortiert. Diese Robotersysteme sind mittlerweile so leistungsfähig, dass sie auch gleich die gesamte Mülltrennung übernehmen könnten. Von daher ist die heimische Mülltrennung eine Verschwendung von Zeit und Steuergeldern. Mülltrennung mach Sinn, aber nicht außerhalb von Müllentsorgungs- und Recycling-Unternehmen.

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