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Gedruckte Meldungen rückläufig?

Statistik

Wie lange es schon her ist, dass ich ernsthaft und genau eine Zeitung gelesen habe kann ich nicht exakt sagen. Das alleine spricht schon für meinen persönlichen Rückgang von Zeitungen, Zeitschriften oder Magazinen die ich in Händen halte. Und meine tägliche Zeitung war immer schon zu Tag dazugehörend – seit je her. Auf dieses Thema bin ich beim Strandgucker gestoßen, der sich unter anderem auch fragt, ob das Lesen von Printmedien überhaupt noch lohnt?

Heute sind es Newsletter und vor allem mein Feedreader woraus ich meine täglichen Nachrichten entnehme. Aus meiner Sicht ein klarer Vorteil. Ich muss nicht erst zum Kiosk um mir die News ins Haus zu holen, ganz nebenbei und von der Tageszeit völlig unabhängig bin ich über all dies informiert was für mich wichtig erscheint. Der ganze Kladderadatsch den man in gedruckten Nachrichtenblättern neben den eigentlichen Neuigkeiten findet ist automatisch und ähnlich den Werbe- bzw. Spam-Mails einfach ausgeblendet.

Ich bin mir sicher, dass dieses Vorgehen von sehr vielen so gehandhabt wird. Zumindest bei jener Generation, welche mit Internet, Feedreader & Co. etwas anfangen kann (will) und dieser Technologie nicht negativ gegenüber steht.  Ob sich angesichts des veränderten Nutzerverhaltens allerdings das  große Pressesterben ergeben wird glaube ich kaum.  Viele Zeitungsverlage sind ja bereits seit längerem dazu übergegangen, die gedruckte Tageszeitung auch als PDF im Downloadverfahren zur Verfügung zu stellen.

Vielleicht auch deswegen um nicht jenen Leserkreis zu verlieren, der die digitale Ausgaben bevorzugt? Lockversuche von Verlagen mit sogenannten Mini-Abos von Magazinen werden immer öfter gesichtet. Ein solches Mini-Abo genehmige ich mir von Zeit zu Zeit mal – aber eben nur für diesen begrenzten Zeitraum. Gerade im Bereich der PC-Magazine steht der Preis für ein Abo nicht ausgewogen dem gegenüber, was es mir in den nächsten 12 Monaten bieten kann. Es ist hier ein wenig wie mit Musik-CDs, ein Album hat 5 oder 6 gute Titel, die restlich muss ich mitkaufen obgleich sie mir nicht gefallen.

Wohin der Weg der gedruckten Medien führt kann niemand so genau sagen. Das große Hoch jedenfalls, dieses wurde meiner Meinung nach bereits überwunden.

13 Gedanken zu „Gedruckte Meldungen rückläufig?“

  1. Ich mache es eigentlich so, dass ich zwar täglich meine Zeitung auf dem Frühstückstisch habe, da aber nur noch selektiv lese. Wenn die Schlagzeile und die ersten Zeilen mich ansprechen eben. Oder ein Bild muss mich ansprechen.

    Ansonsten lese ich eben auch im Feedreader. Und da ich den Google Reader nutze, habe ich den auch auf meinem Android-Smartphone auch immer dabei. Somit bin ich eigentlich jederzeit und überall auf dem Laufenden.

    Dazu kommen noch Apps von Tagesschau, und n-tv, Liveergebnisse vom Fußball, und eine App mit allem rund um meinen Lieblingsverein Schalke 04.

    Printmedien habe ich außer der Tageszeitung (nicht die mit den 4 großen Buchstaben :wink: ) keine mehr hier. Früher hatte ich monatlich 4 oder 5 PC-Zeitschriften, die Fernsehzeitung, und was weiß ich noch alles. Das Geld spare ich mir heute, dafür gehen meine Kids die Bravo und son Zeug kaufen. :wink:

    1. @Markus: Das von Dir beschriebene „selektive Lesen“ mach ich beim Einkaufen wenn ich an den Zeitungen vorbei laufe. Springt mich wirklich keine Schlagzeile an, dann recherchiere ich zuhause im Netz dazu – falls ich es nicht schon längst weiß :lol: . Ein Smartphone als solches habe ich nicht im Einsatz. TV-Zeitung, stimmt…. die haben wir noch. Wohl mehr für meine Frau. Ich hab das Dingen seltenst in der Hand. Zu oft bin ich schon enttäuscht worden wenn nicht die Sendung kommt, die ausgedruckt wurde.

      @Stephan: Das sind ja düstere Aussichten die Du da in den Raum stellst, aber leider nicht ausgeschlossen. Vor einigen Jahren hätte auch niemand gedacht, dass für den heiischen PC mal GEZ fällig werden würde. Gebührenpflichtige Informationen im Netz wären natürlich nicht so toll und würden auch garantiert eine große Diskussionswelle auslösen. Mehr als abwarten bleibt uns eh nicht!

  2. Die Printmedien (und vielleicht auch wir) befinden sich in einer etwas verzwickten Situation, die sie wohl auch selbst etwas mitverschuldet haben. Denn ich denke auch, dass sich immer mehr Menschen über das Internet (z.Zt. noch kostenlos) informieren.

    Journalismus und Recherche kosten aber Geld, das nicht voll über Werbeeinnahmen wieder eingespielt werden kann. Besonders dann nicht, wenn immer mehr Werbeblocker-Software eingesetzt wird.

    Somit ist es -denke ich- nur eine Frage der Zeit, bis man auch im Netz für gut recherchierte Informationen zahlen muss. Die Gefahr besteht aber, dass das kaum jemand machen will, und sich statt dessen dann nur noch auf kostenlosen Schrott verlässt.

    Mal sehen, wo der Zug hinfährt. Ich habe z. Zt. jedenfalls ein Abo für eine Tageszeitung und lese diese morgens auch ganz gerne auf dem Sofa.

  3. Na für Informationen im Netz bezahlen, das gibts doch schon lange. Viele Verlage teasern die Inhalte nur noch an, den kompletten Artikel gibts dann erst nach einer kostenpflichtigen Registrierung. So finanziert sich z.B. auch das Online-Portal des Linux-Magazin. Artikel aus der aktuellen Printausgabe gibts auch online, aber nur für Premium-Mitglieder, oder wie man das auch immer nennen will.

    Solange es noch freie, also kostenlose Informationen im Netz gibt, wird kaum jemand bereit sein, für die gleiche Info an anderer Stelle zu bezahlen. Aber das „Schreckgespenst“ vom Premium-Content, den es nur gegen Bares gibt, geistert ja schon lange umher.

  4. Einige Verlage, darunter auch ein großer aus Köln, haben sich dieses Jahr tatsächlich getroffen, um über Möglichkeiten zu diskutieren, den Kontent kostenpflichtig an den Mann/die Frau zubringen. Lösungen sollen schon in der Mache sein. Also, wohlm alles nur noch eine Zeitfrage. Ob und wie sich das dann etabliert, ist eine andere Sache.
    Ich denke, dass die Sache nicht ganz unkompliziert ist. Denn es gibt wohl nichts wichtigeres, als sich zu informieren. Wenn das dann etwas kostet, wird ggf. daran gespart. Das wäre fatal. Aber wie schon erwähnt: Recherche kostet eben Geld. Denn welcher Journalist (bzw. auch wer von uns) will nichts mit seinem Job verdienen?

  5. Natürlich kosten Journalismus und Recherche Geld, und das nicht wenig. Wenn dann aber sowas wie die Bild-Zeitung dabei herauskommt, oder auch das Blatt aus dem großen Kölner Verlag, dann lege ich mein Geld lieber anders an.

  6. Rückläufig und teilweise veraltert.
    Ich hatte die Tage einen Focus in der Hand… da gab es keine Story (die mich interessiert hat), die ich nicht schon vor Tagen, vielleicht sogar Wochen ausführlich im Web gelesen habe…

  7. @Markus: Das Beispiel Linux-Magazin beschreibt es sehr deutlich. Überschrift und vielleicht noch zwei Zeilen gibts gratis und des Rest muss soll man kaufen. Nix da. Und anhand der Überschriften findet man auch andere Seite die darüber berichten. So hatte ich es zumindest schon öfter.

    @Stephan: Ich gebe Dir Recht dass es fatal wäre wenn an Informationen gespart würde bzw. ja auch schon wird. Als gespart sehe ich es aber auch bereits an, wenn ich mir dieses Boulevard-Blatt kaufe und mir daraus die Meinung bilde :nenene: .

    @Marc: Früher war der Focus eine aktuelle Zeitschrift, in der man immer die eine oder andere interessante Sache gefunden hatte. Heute… wie Du schon sagst – alte Kamellen und viel Bla Bla. Und dafür 3,50 €? Naja…

  8. Das Problem sehe ich doch eher bei den Verlagen, denn es ist fast egal, welches Printmedium ich lese, die Informationen scheinen alle die gleichen zu sein. Bestimmte journalistische Meinungen fallen immer mehr weg. Dieses fällt mir besonders bei den großen Onlinemagazinen auf.

    Printmedien rechtfertigen sich nur noch im Bereich des Lokalen, hier wird es aber keine 5 Jahre mehr dauern, dann wird hier das Internet auch kräftig wildern. Die Möglichkeiten sind durch das Internet eindeutig besser, Hintergrundinformationen können auf Klick zusammengetragen werden, der Platz ist nicht begrenzt.

    Wie es mit Bezahlinhalten aussieht: solange sich die Qualität nicht entscheidend verbessert werden sie ohne mich stattfinden.

  9. Hi,
    als ebenfalls ein Teilnehmer dieser Blogparade habe ich mich dazu bereits geäussert. Der Erwerb der Presse am Kiosk ist kaum vorhanden und ich werde als bloggender Webmaster zukünftig eher auf den Konsum allerlei Informationen über das Internet, TV wie z.B. c’t-Sendung und auch ein paar Podcasts aus der Podcast-Vielfalt von iTunes zurückgreifen. Das sollte mir genügen. An dieser Stelle möchte ich mich kurz für die Verlinkung bedanken.

    1. @Aquii: Mit der Gleichnis der Meldungen kannst Du Recht haben. Nicht selten erweckt es den Eindruck als wäre Artikel „B“ ein Zitat von Artikel „A“, so wenig unterscheiden sie sich voneinander. Was in vielen Dingen wirklich Fakt ist traut sich scheinbar niemand zu sagen bzw. schreiben, nicht in den einschlägigen Verlagen jedenfalls.

      @Alex: Nichts zu danken. Deine Einlassung zum Thema fand ich eben erwähnenswert :wink: .

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