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Im Namen des Geldes

Geld regiert die Welt – ein altgedienter Spruch. Diese Regentschaft muss man weder verstehen noch immer gut heißen. Beim Zeilensturm bin ich auf einen Artikel gestoßen, der sich mit der neuen Namensgebung für die Color-Line-Arena beschäftigt. Er „spricht“ dazu wirklich sehr deutliche Worte, die ich an dieser Stelle nur noch ein wenig ergänzen will.

Der Mobilfunkanbieter O2 steigt mit 50 Millionen Euro ein und sichert sich damit ein werbeträchtiges Denkmal in Hamburg. 50 Millionen… eine Summe die man durchaus sinnvoller einsetzen könnte, vielleicht ein bisschen weniger werbelastig aber in jedem Falle besser. Von den Besuchern der „neuen Arena“ werden garantiert keine neuen Vertragsabschlüsse hervorgehen, kann ich mir zumindest nicht vorstellen.

Ob es hier in Hamburg jetzt die Color-Line-Arena ist die umgetauft wird oder andernorts Fussball-Tempel mit nichtssagenden Namen ausgestattet werden, es ist inzwischen zu einer gewissen Sportart geworden weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Gebäude mit unzuordenbaren Bezeichungen zu belegen. Den tieferen Sinn dessen habe ich schon vorher angezweifelt.

Beispiele für solche „Der Zweck heiligt die Mittel Umbenennungen“ gibt es viele oder kann mir einer von Euch auf Anhieb sagen (ohne nachzusehen) wo das Gazi-Stadion beheimatet ist? Bei bekannteren Bundesligisten ist es vielleicht noch etwas einfacher, aber mal ehrlich, was hat der Signal-Iduna-Park mit Dortmund oder die AWD-Arena mit Hannover zu tun? Hier werden Gelder zur Verfügung gestellt um sich Denkmäler zu setzen und nicht mehr.

Früher wusste jeder wer gemeint war wenn vom Volksparkstadion die Rede kam. Die HSH-Nordbank-Arena ist zwar auch inzwischen ein Begriff geworden, aber alles andere als im positiven Sinne. Abgesehen davon bringt man den Namen genauso wenig mit Hamburg in Verbindung wie die ehemalige AOL-Arena.

Besonders verwerflich empfinde ich es, dass oftmals Millionenbeträge von Firmen oder Institutionen zur Verfügung gestellt werden, die am gleichen Tisch sitzend eine Stunde später davon reden, dass sie kein Geld haben. Nähere Details braucht es dazu glaube ich nicht.

Es fehlt eigentlich nur noch, dass speziell in der Bundesliga die österreichischen Werbeschemen angenommen werden – Werbung durchgehend vom Trikotkragen bis zum Allerwertesten. Schön ist was anderes.

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3 Gedanken zu „Im Namen des Geldes“

  1. Tja aber wenn dir jemand ne Million anbieten würde damit du dein Auto umbenennst, würdest du die doch auch nehmen, oder? Ich würde sie auf jeden Fall nehmen, da bin ich mir sicher…..

  2. Da haben wir als Kölner mit dem Rheinenergie-Stadion ja noch richtig Glück. Bleibt zu hoffen, dass sich der Sponsor nicht so schnell ändert.
    Gruß
    Fulano
    P.S. @Sven Meinem Auto kannst Du schon für viel weniger einen Namen geben ;-)

    1. @Sven: Das mag schon sein, auch wenn das niemals der Fall sein wird :cool: . Kannste aber auch nicht mit Privatpersonen vergleichen.

      @Fulano: Rheinenergie ist ja auch irgendwie mit Köln in Verbindung zu bringen, das passt dann schon. Es sollte eben ein gewisser Wiedererkennungswert gegeben sein. Aber O2-Arena…. die kann in Flensburg, Frankfurt oder München stehen. Ich versteh es einfach nicht.

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