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Offener Brief: Jugendamt trödelt 8 Monate

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Tatsachenbericht – Offener Brief

Im Juli 2006 kam ich in Kenntnis, dass ein Kind innerhalb der eigenen Familie ggf. vom Stiefvater gemobbt und auch manchmal geschlagen wird. Ich wandte mich daraufhin schriftlich an das zuständige Jugendamt, da etliche 100 Kilometer dazwischen liegen. Das Jugendamt wollte nach eigenen Angaben persönlich bei der Familie vorstellig werden und überprüfen, was an der Geschichte dran ist. Nach vielfachem schriftlichen Hin und Her und etlichen Widersprüchen teilte mir das Jugendamt mit, dass es nur telefonisch bei der Mutter nachgefragt hat.

Diese bestätigte dem Jugendamt, dass alles in Ordnung sei und das Kind in ärtzlicher Behandlung stehe. Mir wurde die Adresse des Arztes gegeben, damit ich dort nachfragen kann. Die Nachfrage ergab außer den mir zur Verfügungen stehenden Informationen nur Widersprüche. Das Jugendamt sah keinen Handlungsbedarf, eben weil ein Psychologe im Spiel ist. Sollte ich es dennoch für erforderlich halten, soll ich mich abermals melden. Genau dies habe ich getan. Nach wiederum zahlreichen Telefonaten und Schriftstücken, die keine eindeutige Antwort zur gestellten Frage nach der möglichen Kindesmisshandlung enthielten, kam keine Reaktion mehr seitens des zuständigen Sachbearbeiters.

Sachstandsanfragen blieben unbenatwortet. Daraufhin stellte ich eine Dienstaufsichtbeschwerde wegen Untätigkeit. Es geschah weiterhin nichts und ich drohte nach erneuten 5 Wochen mit der Öffentlichkeit, wenn ich keine Antwort erhalte. Schließlich kann das Wohl eines Kindes nicht von innerbetrieblichen Ermittlungen wegen der Dienstaufsichtbeschwerde weiterhin verzögert werden.

Auch eine weitere Anfrage verlief ergebnislos. Die Frist einer Reaktion ist am 28.05.2007 ausgelaufen. Somit habe ich heute einen ausführlichen offenen Brief an das Bundesfamilienministerium, den Kinderschutzbund, den zuständigen Landtag und an Stern-TV geschickt. Es kann nicht angehen, dass die Klärung einer simplen Frage in einer wichtigen Angelegenheit inzwischen 8 Monate dauert. Ich halte hier auf dem Laufenden, was aus der Sache wird……..

[update]Stern-TV bestätigte am 08.05.07 per e-Mail meinen offenen Brief und bat um Verständnis, dass auf Grund des hohen Aufkommens an journalistischer Arbeit derzeit keine Möglichkeit besteht, sich diesem Fall näher anzunehmen! Vom Bayerischen Landtag erreichte mich heute ein Brief in dem es hieß:

Wir bestätigen den Eingang Ihrer Eingabe. Eine Stellungnahme der bayersichen Regierung wird gefordert. Sobald uns diese vorliegt, wird die Eingabe im Ausschuss für Sozial-, Gesundheits- und Familienpolitik vorgelegt. Das Beratungsergebnis teilen wir Ihnen schriftlich mit. Wir bitten deshalb um Gelduld.

[update] Die Antwort des Bundesfamilienministeriums ließ sage und schreibe 2 Monate auf sich warten und traf hier am 17.07.07 ein. Der Inhalt des Schreibens ein wahrer Hohn:

Ich empfehle Ihnen sich an die übergeordnete Landesbehörde in München zu wenden.

Und für diese Antwort so wie einen sinnlos beigelegten Flyer des Ministeriums muss der Bürger 8 Wochen warten. Es ging ja auch nur um eine mögliche Kindesmisshandlung. Gratulation Frau Ministerin!

[update] Mit einem Schreiben vom 11.03.2008 teilt mir der Bayerische Landtag nun sinngemäß mit, dass das Jugendamt vollkommen richtig gehandelt und reagiert habe. Es liegen keine Gründe zur Beanstandung vor. Und für eine solche Antwort (ich hatte aber auch nichts anderes erwartet) benötigte man mehr als 10 Monate.

6 Gedanken zu „Offener Brief: Jugendamt trödelt 8 Monate“

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  4. Mir erging es mit einem Jugendamt ähnlich. Ich möchte Sie bitten unter einmal nachzuschauen und das Passwort „Jasmin“ einzugeben. Währe Ihnen für jeden Rat dankbar. Würde auch gern eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Mitarbeiter vom Jugendamt Stormarn machen. Wohin muß ich mich dann wenden?

    Liebe Grüße Burkhardt

  5. @Burkhardt:
    Ein guter Rat ist da sehr schwierig. Die eigene Sicht der Dinge interessieren die Behörden leider nur wenig. Ich würde in jedem Fall eine Dienstaufsichtbeschwerde gegen den entsprechenden Sachbearbeiter bzw. das zuständige Jugendamt einreichen. Zuständig für eine Dienstaufsichtbeschwerde ich die jeweilige Stadtverwaltung. Dem Brief den Zusatz Rechtsabteilung geben, dann landet er schneller beim Zuständigen. Viel Erfolg!

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