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Praxistest: Onlinebriefe mit Südmail verschicken

Praxistest

Im dritten Teil meiner Testserie über alternative Postdienstleister beschäftige ich mich heute mit der blauen Post von Südmail, einem Unternehmen aus dem süddeutschen Weingarten.  Der Name Südmail erweckt zunächst ggf. den Eindruck, dass dieser Dienst nur Empfänger im südlichen Teil Deutschlands bedient.

Der Onlinebrief von Südmail wird bundesweit zugestellt, entweder über kooperierende Unternehmen oder alternativ über die Deutsche Post AG.  Die Übersichtskarte gibt hierüber genauere Auskünfte.

Das Onlineportal von Südmail erfordert eine kostenfreie Registrierung, die neben Firmenkunden auch für private Versender zur Verfügung steht. Für besonders erwähnenswert halte ich die Tatsache, dass hier keine Vorauszahlungen (Prepaid) geleistet werden müssen. Am Monatsende erhält der Kunde (ob privat oder Firma) eine Rechnung, nach deren Überweisung das Kundenkonto wieder ausgeglichen wird.

Briefdienstleistungen und Preise

Südmail - einseitig bedruckte Blätter
ArtGewicht bisSeitenzahlPortozzgl. s/w pro Seitezzgl. Farbdruck pro Seite
Standardbrief 3 Blätter1-30,49 €inklusive0,25 €
Kompaktbriefbis 9 Blätter4-90,85 €0,10 €0,25 €
Großbriefbis 96 Blätter10-961,30 €0,10 €0,25 €
Maxibriefbis 192 Blätter97-1921,95 €0,10 €0,25 €

[series_post_list_box series=“535″] Die Portoersparnis bei einem Standardbrief beträgt gegenüber dem Porto bei der Deutschen Post AG immerhin 6 Cent was bedeutet, bei Südmail ist jeder 9. Standardbrief „gratis“. Das ist für mich persönlich schon mal ein dickes Plus für die „Weingärtner“.

Briefe ins Ausland sowie die Zusatzleistung „Einschreiben“ sind derzeit noch nicht möglich. Aber auch bei Südmail kann ich mir sehr gut vorstellen, dass hier noch entsprechend nachgerüstet wird.

Formatvoraussetzungen der Dokumente

Der Versand über Südmail setzt bestimmte Anforderungen an die Dokumente voraus. Entsprechende Vorlagen für MS Word bzw. OpenOffice sind zum Download bereitgestellt.  Beim Hochladen von Briefen sind die Dateiformate .doc, .odt, .sxw, .rtf und .pdf möglich. Das neueste Format von MS Office (.docx) wird leider nicht unterstützt, sodass diese Briefe entweder entsprechend abgespeichert werden müssen oder gleich als .pdf produziert werden.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass das Hochladen von pdf-Dokumenten ungleich häufiger zu Fehlern führen kann als dies bei .doc-Dateien der Fall ist. Wichtig ist nur, dass hier das Dokument im „Word 2003-Format“ abgespeichert wird.

Südmail Uploadportal

Alle hochgeladenen Dokumente werden im Warenkorb gesammelt und können dort vor dem Versand noch einmal  überprüft werden – insbesondere die Empfängeradresse!

Südmail Warenkorb

Um nicht jeden Brief einzeln hochladen zu müssen gibt es den Postkorb. Auf dem eigenen Rechner am besten einen Ordner anlegen der alle zu versendenden Briefe beinhaltet und diesen dann „gesammelte Werke“ auf den Server hochladen, den Postkorb in den Warenkorb legen und verschicken.

Südmail Postkorb

Wie schnell werden Briefe mit Südmail zugestellt?

Alle Briefe die bis um 13 Uhr (Montag – Freitag) auf den Server von Südmail hochgeladen sind werden noch am selben Tag verschickt. 13 Uhr ist meines Erachtens „ein wenig früh“ für den Annahmeschluss. Das gute Preis- / Leistungsverhältnis gleicht dies aber in einer angemessenen Art und Weise wieder aus. Bei meinem Test konnte ich jedoch feststellen, dass der Annahmeschluss schon auch schon mal „vorgezogen“ wird. Zwar nur um 9 Minuten, doch ein vorgezogener Annahmeschluss bedeutet gleichzeitig auch 1 Tag mehr in der Laufzeit, die ohnehin schon etwas länger ist.

Ergebnis meiner Laufzeittests
TestbriefAuf Server von Südmail hochgeladenZustellung erfolgte am
1Mittwoch, 12:51 UhrSamstag
2Mittwoch, 12:51 UhrMontag
3Mittwoch, 12:51 UhrDienstag
4Mittwoch, 12:51 UhrSamstag
5Mittwoch, 12:55 UhrSamstag
6Freitag, 19:45 UhrDonnerstag
7Montag 09:20 UhrDonnerstag

Die Empfänger der Testbriefe 1 bis 4 lagen alle innerhalb des Zustellgebietes von Südmail bzw. deren Partnergesellschaften, Testbrief 5, 6 und 7 lagen außerhalb – Zustellung also per Deutsche Post AG.

Qualität der Ausdrucke

Die Briefumschläge sind weiß, das verwendete Papier ebenfalls bei 80 g/m ² – Standardpapier also. Sowohl Farbdrucke als auch s/w-Drucke kommen in ordentlicher Qualität zum Empfänger. Auch Graustufen werden nahezu verlustfrei abgedruckt.

Mein Fazit

Günstig kontra schnell – ein schwieriger Spagat in der Postzustellung. Südmail hat den Spagat gewagt und überzeugt in Sachen Preis auf jeden Fall. Dafür müssen zeitliche Einbußen bei der Brieflaufzeit bis zu 4 Werktagen hingenommen werden.  Auffallend ist auch ,dass die unterschiedlichen PLZ-Regionen meiner Testempfänger (Briefe 1 bis 4) doch sehr voneinander abweichende Zustelltage haben ob wohl alle wiederum im Zustell- bzw. Partnergebiet von Südmail liegen. Konträr dazu erhielt ich meinen eigenen Testbrief (Brief 5) früher als manch Empfänger im Zustellgebiet von Südmail ob ich via Deutsche Post AG bedient werde.

Weniger schön empfand ich auch die Tatsache, dass der Annahmeschluss „willkürlich“ unterschritten wurde. Dafür wieder der Vorteil, dass ohne Vorauskasse verschickt werden kann. Zusammengefasst kann ich Südmail jedem empfehlen, bei dessen Ausgangspost keine Fristen eingehalten werden müssen und der eine oder andere Tag mehr in der Laufzeit keine entscheidende Rolle spielt.

In eigener Sache: Ein Dankeschön geht an die Bloggerkollegen Frank, Marc, Alexander und Martin die mich hinsichtlich der Laufzeitermittlung mit unterstützt haben.

6 Gedanken zu „Praxistest: Onlinebriefe mit Südmail verschicken“

  1. Gern geschehen. Ich befürchte fast, dass das Ergebnis so ausfällt, weil überall Menschen an der Arbeit sind. Ich hab mich ehrlich noch nie mit Alternativen beschäftigt beim Brief. Ich hab nur bei Päckchen und Paketen andere Services ausprobiert.

    Was mich übrigens nervt an der Sache, mit den alternativen Zustellern – hier bei uns gibt es, oder gab es mal drei Briefzusteller, die rumgegangen sind, aber zwei gehen in jedem Fall noch regelmäßig herum (inkl. DT Post). Da bei uns die Briefkästen im Haus sind und man klingeln muss, ehe man reinkann, werden wir eben nicht nur einmal, sondern zwei oder drei Mal jeden Tag mindestens rausgeklingelt. Lustig wird’s an den Tagen, wenn die Müllabfuhr kommt. Denn dann klingeln die Biomüller, die Plastikmüller und die Normal-/Papiermüller + die Postler. Ich sag dir, das kann nervig sein. Die klingeln auch solange, bis sie dann drin sind.

    1. Alternativen sind immer interessant für mich, den einen oder anderen Leser wird es auch interessieren was es neben der DPAG noch gibt – und – wie es wirklich funktioniert. Wegen eines verschickten Briefs wird man sicher nicht auf andere Anbieter ausweichen. Ab einer bestimmten Menge sind die Preise aber durchaus beachtenswert und es geht bequem von zuhause aus. Die Nerverei mit dem Klingeln kann ich gut verstehen und innenliegende Briefkästen gibt es ja genügend. Hängt eben auch von der Menge an Post ab die man so im Durchschnitt empfängt. Wir selbst können noch nicht klagen.

  2. Wie lange gibt es Südmail eigtl. schon? Weil ich glaube, wenn die Leute davon Wind bekommen, dass man dort ohne Zahlung Dinge verschicken kann, dann gibt es eventuell solche, die das ausnutzen. So ist es bislang irgendwie immer passiert. Erinnert sich jmd. noch an Ende der 1990er? Als es Internet-Flatrates Prepaid gab, bzw. man sich einloggen konnte, ohne vorher zu bezahlen? Da sind viele mittelständische Unternehmen übel baden gegangen und es gab Fake-Account-Seiten im Netz, sowie anhängige Gerichtsverfahren gegen Faker.

    1. @Alexander: Das Unternehmen gibt es schon seit 1999, den Onlineversand bietet man dort erst seit 2011 an. Ich kann Deine Bedenken verstehen, bin aber davon überzeugt dass man sich dort darüber Gedanken gemacht haben wird und entsprechend gewappnet ist falls dies der Fall sein sollte.

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