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Raab und die „Absolute Mehrheit“

Humor

Stefan Raab in Verbindung mit einer politischen Talkshow? Bis vor ein paar Monaten hätte ich da eher oberflächlich schmunzeln müssen. Seit vergangenem Wochenende ist mir das lachen vergangen. „Der mann mit der spitzen Zunge“ moderiert tatsächlich eine Sendung mit Gästen die so ganz und gar nicht mit seinen bisherigen (TV total) zu vergleichen sind.

Raab war um ehrlich zu sein noch nie mein „Freund“ gewesen weil ich immer schon den Eindruck hatte, er macht sich auf Kosten anderer lustig und kann selbst nur bedingt auch mal etwas einstecken. Ich weiß nicht so recht was ich von ihm halten soll, aber das ist schließlich jedem seine eigene Sache.

Nicht selten ist Raab wegen seiner spitzen Zunge auch auf rechtlicher Schiene massiv angeeckt.

PolitikDass seine Sendung „Absolute Mehrheit“ auf PRO7 mit relativ guten Einschaltquoten gestartet ist hat noch nichts zu bedeuten. Die Sendung ist neu, das Publikum neugierig und beim ersten Mal reinschauen kann man immer mal. Doch was ist mit der Sendereihe in ein paar Monaten? Wird sie sich weiterhin lohnen? Fragen die man heute noch nicht endgültig beantworten kann. Es wäre jedenfalls nicht die erste Sendung die steil startet und noch steiler einen Abrutsch erlebt.

Raab ist kein Mann für Politik

Der Grundton der Sendung war im Vergleich zu anderen Shows dieses Formats schon etwas rauh – jedenfalls empfand ich das so. Wirklich neue Themen oder anders ausgedrückt, wirklich neue Gesichtspunkte brachte die Sendung nicht an den Tag. Es war alle angesprochenen Themen schon mehrfach durchgekaut worden, sodass ich hier keinen Ansatzpunkt für den Erfolg sehen kann.

Hintergrund der Sendung soll es angeblich sein, dass „Absolute Mehrheit“ einen Kontrast zu den Polittalks der anderen Sender darstellen soll. Braucht man das wirklich, Politik in einer „TV total Manier“? Dass Raab damit nur eine Sendung  kreieren will um Geld zu verdienen scheint mir jedenfalls wesentlich naheliegender als jeglicher andere Grund den man hier anführen könnte.

Ob Raabs Sendung wirklich ein „neues politisches Verständnis“ in der Bevölkerung weckt nur weil die Show (mehr ist es nämlich nicht) politische Themen und Hintergründe mit Unterhaltung würzt wage ich stark zu bezweifeln. Die Politik verkohlt mich als Bürger schon oft genug, dies mir jetzt noch als einen „Was-bin-ich-Abklatsch“ anzutun… nicht wirklich.

Ich für meinen teil werde die Sonntagabende sicherlich nicht mit der „Absoluten Mehrheit“ von PRO7 verbringen.

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5 Gedanken zu „Raab und die „Absolute Mehrheit““

    1. @Stefan: Ganz so krass kann man es vielleicht nicht sagen…

      @Ecki: Zunächst mal schön Dich hier wieder mal nach langer Zeit zu lesen. Ich sage nicht, dass Raab keine Ahnung von Politik hat. Wobei „Ahnung“ hier eher für die eigene Meinung steht. Aber eine Art Voting-Show halte ich einfach nicht für passend. Ist natürlich Geschmacksache des Einzelnen.

      @Alex: „Politische Größen“ werden meiner Schätzung nach nicht kommen, die Gäste werden sich eher auf unbekanntere Politiker beschränken. Ich kann mich natürlich auch täuschen und die Sendung kann ein regelrechter Renner werden. Es hängt auch von den behandelten Themen ab die noch kommen werden. So allgemeines Geplänkel mag ja noch gehen, doch es gibt genügend andere und „heiße Themen“. Ob da dann der Votingstil weiterhilft wage ich zu bezweifeln. Außerdem ist bei den Aussagen der Politiker auch der fahle Beigeschmack, dass diese – eben wegen des Telefonvotings – genau das antworten was das Volk hören will.

  1. Da diese Sendung gestern einfach zu spät lief, habe ich mir nur den ersten Teil angeschaut. Bis dahin war es nicht schlecht, hat mich aber auch nicht unbedingt vom Hocker gehaun. Er kann auch Politik. Punkt

  2. Ich habe es mir gestern in einer Aufzeichung angeschaut und muss folgendes sagen.
    Jeden Sonntag würde ich die Sendung sicherlich nicht anschauen, aber immer mal wieder… wie jetzt vermutlich im Januar, wohl schon. Es ist etwas lockerer und frischer. Es bringt auch Jugendlichen die Politik näher, da eben Herr Raab sie moderiert und kein verstaubter Journalist. Klar stört einen die Werbung, das eingeblendete Auto und immer wieder die Telefonnummern, die zu wählen sind, wenn man „seinem“ Politiker die Stimme geben will. Aber so ist das Format nun einmal und ich finde es eben okay, weil es sicherlich einige Menschen etwas näher zum politischen Geschehen bringt – und das alleine ist es in meinen Augen wert. Ich werde mir jedenfalls auch die 2. Sendung anschauen und man könnte sich als Zuschauer nur wünschen, dass auch politische Größen einmal den Weg zur Sendung finden würden. Warten wir es ab!
    Jedenfalls sollte man in meinen Augen, egal um welches Thema es sich handelt, sich stets erst einmal damit auseinandersetzen, ehe man seinen Senf dazu abgibt. Denn dies ist vorab schon genug passiert und auch noch nach der Sendung, wie hier im Kommentarbereich zu lesen.

  3. Hi Thomas

    Ja, auch ich glaube kaum, dass sich „Größen“ zeigen werden, aber genau das ist doch schade. Und mit dem Votingstil, das sehe ich auch so, dass die Politiker somit NOCH mehr dem Zuschauer das sagen, was sie hören wollen. Aber genau das tut der Politiker an sich doch auch. ABER, in der ersten Sendung, sah man ja dennoch, dass die Linke es mit dem Ansatz nicht bis ganz nach oben gebracht hat! ;)

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