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Schule 2011 – Ein organisatorisches Desaster

Lehrer

Schule heute ist schon lange nicht mehr das, was sie früher einmal war – eine durchorganisierte Einrichtung die den Schülern Wissen vermittelt.  Heute stellen so manche Schulen ein wirklich erbärmliches Bild dar.

Mit Begriffen wie verlässliche Ganztagesschule wird zum einen versucht über die immer wiederkehrenden Löcher im Stundenplan hinwegzutäuschen. Unterrichtsbeginn zwei Stunden später, als „Ausgleich“ dafür ist auch zwei Stunden früher Schluss. Solche Tagesabläufe sind keine Seltenheit und gerade in Klassen die vor dem Abschluss stehen alles andere als nützlich. Hier eine Lehrerkonferenz, da ein Krankheitsfall – die „Leidtragenden“ sind unter dem Strich die Schüler, bei denen der Lehrplan dann mit aller Gewalt gegen die Zeit durchgezogen wird.

Zum anderen gibt es immer wieder mal sehr merkwürdige Kommunikationswege. Erst gestern war nach einem Prüfungstag seitens der Lehrkraft schulfrei angekündigt worden – das war am Vormittag. Kurz nach 21 Uhr, mehr oder weniger durch Zufall erfuhr Sohnemann dann von der erneuten Änderung im Stundenplan via Facebook. Der ursprünglich freie Tag wurde nun wieder zum Schultag umgemünzt. Dies jedoch nicht von der Lehrkraft sondern von einer Mitschülerin – ein wirklich sehr offizieller Charakter. :roll:

Dieser Meldung habe ich mit Verlaub vorgegriffen und gab Sohnemann dann von meiner Seite aus frei. Erstens, wäre er nicht bei Facebook online gewesen hätte er davon gar nicht erfahren. Zweitens, wer sagt dass es sich nicht um eine unter den Jugendlichen übliche „Verarsche“ handelte? Und zum Dritten, wen dem wirklich so ist, warum bequemt sich Frau Lehrerin dann nicht zum Telefon und macht einen Rundruf? Ich bin zwar voll und ganz für die neuen Kommunikationswege, Stundenplanänderungen aber per Zufall via Facebook zu verbreiten ist schon etwas lächerlich und nachbesserungswürdig – ganz abgesehen von der Uhrzeit!

Tatsächlich sieht es heute nun so aus, dass insgesamt zehn Schüler-/innen beim „Unterricht“anwesend waren. Sie sitzen allesamt am Schul-PC – natürlich wieder bei Facebook und datteln durchs Netz. Denn vorbereitet hatte natürlich kein Lehrer etwas. Was für ein gewinnbringender Unterricht!  Mit Schule und Unterricht hat dieses System absolut nichts zu tun.

Vielleicht findet der nächste Elternabend dann auch via Teamspeak oder Knuddels statt! Lehrer müsste man sein… mit wohlformulierten Worten um sich werfen ist alles was man halbwegs beherrschen muss. Ansonsten ein bisschen Konferenzen hier und Ferien da – notfalls tuts auch ne Schwangerschaft. Nichts gegen schwangere Lehrerinnen. Es kann aber doch nicht angehen dass deswegen Unterricht en masse ausfällt und nicht qualitativ vertreten wird. :nenene:

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5 Gedanken zu „Schule 2011 – Ein organisatorisches Desaster“

    1. Ich will ja nicht unken, aber so wirklich motivierte Lehrkräfte sind mir in den letzten Jahren nicht über den Weg gelaufen. Mag sein dass es diese gibt, das streite ich gar nicht ab.

  1. Nicht zu vergessen Rektoren und Rektorinnen die ihre Schule als ihr ganz persönliches Prestigeobjekt betrachten. Da kann sich der Herr und die Dame dann an der eigenen Geltungssucht so richtig aufgeilen. Zu schade, daß neben dem Studium nicht auch eine charakterliche Eignung ein Einstellungskriterium für Lehrer und speziell für Rektorinnen und Rektoren ist. Zu meiner Schulzeit ging es noch um das Vermitteln von Wissen aber wenn ich mir die Sache bei meinem 9jährigen so betrachte, die Rektorin öffenltichkeitsgeil und es eht alles nur um Spiel, Malen und erlebnisorientiertes Lernen. Was ist das Ende vom Lied ? Die Schüler kommen auf die weiterführenden Schulen und schlagen direkt auf dem harten Boden der Realität auf. Traurig an der ganzen Sache ist auch, daß viele Eltern in dieser tollen Grundschule zur Kopfnickerfraktion gehören und aus Prinzip alles abnicken und gut finden, was Frau Rektorin durchboxen will und so verbrenne ich mir regelmässig auf Elternabenden die Kauleiste.

    1. @Alex Kempe: Von dieser gewissen Selbstherrlichkeit können wir auch ein Lied singen, sie ist immer wieder zu beobachten. Genaugenommen ein trauriges Bild. Diese Elternbeiräte etc. haben doch oft gar keinen Wert. Dort sitzen genau diejenigen, die Du so schön als Kopfnickerfraktion beschrieben hast. Man könnte auch noch eine Stufe weitergehen und von einer sog. Ar…-Kriecherei sprechen. Über vermeintliche Konfliktlösungen hatte ich schon mal berichtet, ebenso wie über die Prioritäten bei Elternabenden. Insgesamt ein eher trauriges Bild.

      Wie gesagt, es handelt sich um eine Klasse die unmittelbar vor Prüfungen steht. Und heute wieder das gleiche Lied… die erste drei Stunden fallen aus, die anderen werden vielleicht vertreten. Wenns blöd läuft ist auch gleich wieder Schluss. Aber dann schreien, wenn PISA-Studien nicht zufriedenstellend ausfallen.

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