Zum Inhalt springen

Ubuntu 10.04

Unter dem Namen Lucid Lynx erschien vorgestern die nächste Version von Ubuntu. Lucid Lynx, zu deutsch „Heller Luchs“, ist wieder mal eine LTS-Version und findet Unterstützung bis April 2015.

Mit der neuen Version hat sich u.a. auch der Schriftzug bzw. das Logo des Linuxsystems in einen moderneren Look geändert. Zunächst hatte ich aus der Vorgängerversion (9.10) heraus die Upgradevariante gewählt. Im daraufhin aufpoppenden Hinweis stand ja auch, dass es mehrere Stunden dauern kann bis das Upgrade abgeschlossen ist. Als einmaliger Windowsnutzer ist man mit solchen Zeitangaben locker umgegangen da sie meist sowieso nicht stimmten. Anders in diesem Fall, es stimmte tatsächlich.

Der Download des ganzen Pakets dauerte trotz überlasteter Server nur 20 Minuten – das ging ja noch. Die Installation des Systems jedoch benötigte etwas mehr als 2 Stunden was für Ubuntu-Verhältnisse eigentlich schon sehr, sehr ungewöhnlich ist. Das direkte Upgrade hatte den Vorteil, dass alle installierten Programme und Einstellungen erhalten geblieben sind. Der Bootvorgang von Ubuntu 10.04 sollte eigentlich wieder ein bisschen schneller vonstatten gehen. Von der zeitlichen Verkürzung merkte ich allerdings nichts. Mit rund 30 Sekunden startete Ubuntu nicht schneller als sein Vorgänger.

Hardwareprobleme stellten sich bei mir keine ein. Bildschirm, externe Festplatte, Soundkarte und Scanner wurden einwandfrei erkannt und arbeiteten fehlerfrei. Der Drucker hängt aus anderen Gründen an einem anderen Rechner. Im Rahmen meines Erkundungsganges durch Ubuntu 10.04 stürzte Evolution immer wieder ab, ohne dass es hierfür einen erkennbaren Grund gab. zwar konnte Evolution ohne weiteres wieder gestartet werden und arbeitete auch fehlerlos, dennoch kam es immer wieder zum Zusammenbruch des Programms. Mal lief Evolution 2 Minuten bis zur „Verabschiedung“, dann wieder knapp 2 Stunden.

Das System neu aufsetzen ist unter Ubuntu im Vergleich zu Windows kein Hexenwerk, auch kein zeitliches Problem. Also habe ich gestern mal schnell von CD neu installiert. Hier ging der Installationsvorgang um ein vielfaches schneller als beim Upgrade. Nach 20 Minuten stand das System wieder. Was geblieben ist – das Absturzproblem von Evolution. Über das Forum von Ubuntu habe ich mir Rat geholt und dabei sind wir auf die erkenntnis gestoßen, dass der Absturz vom Flash-Player verursacht wird. Wie nun der Flash-Player mit Evolution verknüpft ist entzieht sich meiner Kenntnis. Laufende Prozesse im Firefox samt Flash laufen fehlerfrei weiter :roll: .

Das Absturzproblem wird sich irgendwann regeln hoffe ich. Ganz nach Microsoftmanier gibt es nämlich am 5. Mai einen Ubuntu-Patch-Day. Zum ersten Mal übrigens in der Geschichte von Ubuntu. Abgesehen des o.g. Problems läuft Ubuntu 10.04 richtig rund und gewohnt schnell. Der Bootvorgang hat sich verbessert, allerdings erst nach der Installation von CD aus. Nun ist das System nach 16 Sekunden arbeitsbereit – eine gute Leistung wie ich finde.

Einziger wenn auch nicht entscheidender Wermutstropfen, der aber bereits unter der Version 9.10 existent war – die fehlende Möglichkeit Systemtöne vernünftig einstellen zu können. Manche Klänge gehen, andere wiederum tun keinen Mucks. Für einzelne Aktionen Töne hinzuzufügen ist leider nicht (so einfach) möglich. Etwas unverständlich warum das Entwicklerteam hier eine gewisse Bevormundung an den Usern vornimmt. Eine Nachbesserung wäre auch hier dringend notwendig. Klänge sind zwar nicht lebenswichtig, gehören aber zu einem modernen System dazu – und das ohne Einschränkungen!

Schlagwörter:

9 Gedanken zu „Ubuntu 10.04“

  1. Die Version hatte ich gestern dank WuBi auch schnell testweise mal wieder installiert, egal wie gut der Vorgänger war, schneller, hübscher und besser geht anscheinend immer noch bei denen :)

    PS: Also bitte, ein Windowsupgrade ist auch kein Hexenwerk, wenn die Versionen passen geht das vom Windowsbetrieb aus und ist auch in 35 Minuten vollzogen! :mrgreen:

  2. Ich habe mir vorhin mal das ISO gezogen und werde mir die Geschichte erstmal aus der Live Umgebung betrachten. Denn so ganz hat mich ja der Look der vergangen Versionen nicht vom Hocker gerissen. Wenn dem weiter so ist, dann werde ich auf die neue Mint Version warten und dann endgültig Ubuntu verlassen.

    1. @Uwe: Naja so wirklich hat sich am Design nichts verändert was ich jetzt groß heraus kehren könnte. Bei LTS-Versionen ja nicht unbedingt der Fall, da gehts ja hauptsächlich um Stabilität. Windoof und kein Hexenwerk? Na wenn Du meinst :grin: . Ehe das auf meinen Rechner käme würde ich die Computerei lieber aufgeben.

      @Wolf: Ja Mint, hatte ich ja auch am laufen. Ist ja letztlich größtenteils nichts anderes als Ubuntu. Nur brauchen die Kameraden manchmal lange bis es Updates / Upgrades gibt. Bei Ubuntu nervt es ein wenig das eben so kleine Standards wie Klänge oder so furchtbar kompliziert gehandhabt werden. Nur weil es der Herr Entwickler nicht will kann man doch nicht alle User beschneiden. Mal sehen wie es weiter geht nach dem Patchday.

  3. Ja ja, den Tag werde ich jedenfalls abwarten und dann mal schauen. So ganz richtig reißt mich das neue Ubuntu ja nicht. Da machen ich ja schon seit längerem kein Geheimnis. Die Zusammenfassung der verschiedensten Meldungen in einem Button gefällt mir halt nicht so.
    Aber sage mal, sind bei Dir die Steuerungsbutton (Minimieren, Wiederherstellen, Schließen) auch auf der linken Seite? Das finde ich sehr gewöhnungsbedürftig.

  4. Naja, stellenweise bin ich der Meinung, dass man sich doch recht weit von dem entfernt hat, was am Anfang mal der Leitfaden war… „For human being“ … und im Forum kommt auch schon mal die verhasste Antwort „RTFM“. Alles kein besonders guter Stil. Zum Glück komme ich nach 5 Jahren Ubuntu ganz gut allein klar und außerdem gibt es ja auch noch freundliche Hilfeforen im deutschsprachigen Raum. ;-)

  5. Ich bin der festen Überzeugung, dass eigentlich niemand die Systemtöne benutzt. Ich persönlich finde sie absolut überflüssig und schalte sie sofort aus. Und dass es kein neues Sound-Theme für Lucid gibt, bestätigt ich mich in meiner Überzeugung, dass das auch die Ubuntu-Entwickler machen.
    Nicht nur inkonsistent sondern überflüssig, meine ich …

    1. @Wolf: Da kannst Du schon ein Stück weit recht haben. Ich bin mit Ubuntu grundsätzlich schon zufrieden, viele andere wohl auch. Denn nicht umsonst ist es einer der weitverbreitesten Distris.

      @Marc: Zunächst mal willkommen bei Nicht-spurlos. Dass sie niemand benutzt würde ich nicht sagen. Das Ubuntu-Forum spricht da andere Töne drüber. Klar sind die Töne nicht überlebenswichtig, dennoch sieht es doch so aus, dass bis zur Version 9.04 eine ordentliche GUI dafür vorhanden war, warum hat man die nicht einfach gelassen und dem User selbst die Entscheidung gegeben Töne zu nutzen oder nicht.

      Mir scheint es eher so zu sein, dass sich hier diverse Entwickler selbstverwirklichen wollen und was sie nicht brauchen oder wollen auch den andere User vorenthalten bzw. wegnehmen. Spiele braucht es auch nicht – überhaupt nicht. Und trotzdem sind sie Bestandteil von Ubuntu. Nur…. fehlende Spiele kann man ggf. nachinstallieren, so manch andere Funktionalität von Ubuntu wird einfach ersatzlos gestrichen. Versteh ich eben nicht.

  6. @Thomas: Danke für das nette Willkommen.
    Ich kenne natürlich nur meinen recht kleinen Linux-Bekanntenkreis und dort werden die Töne fast direkt nach der Installation mehr oder weniger komplett abgeschaltet.
    Bei den Sounds wird es extrem deutlich, dass Ubuntu eine Art „Systemsteuerung“ bzw. ein grafische gconftool fehlt …

  7. Pingback: Ubuntu 10.04 noch nicht fit - Nicht spurlos

Schreibe einen Kommentar zu Thomas Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst Dich informieren lassen wenn es Folgekommentare gibt. Du kannst aber auch abonnieren ohne zu kommentieren.