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Validation und Pagespeed völlig überbewertet

Beim Ranking in Suchmaschinen spielen ab 2010 zwei Dinge eine wichtige Rolle, die man als Hobbywebmaster oft komplett außer Acht lässt. Zum einen ist das die Ladezeit der Webseite, zumindest findet man darüber immer wieder Berichte im Netz. Zum anderen wird valider Code (stimmiger Quelltext) als Kriterium beachtet.

Die Ladezeit wird durch eine ganze Latte von Dingen beeinflusst. Bilder, Buttons, Javascripte und CSS nenne ich hier mal an erster Stelle. Bei den letzten beiden ist neben der Dateigröße auch noch die Positionierung im Quelltext von Bedeutung. Mit diversen Werkzeugen kann man leicht herausfinden wo es am Webseitengerüst am meisten krankt, siehe hier meine „spanischen Dörfer“. Damit kann zumindest auch der Halbprofi ein wenig anfangen ohne 100%-iges Wissen besitzen zu müssen.

Auch für nicht-kommerzielle Webseiten ist das Ranking nicht vollkommen unwichtig, gefunden werden möchte schließlich jeder und das nicht erst auf Seite 47 einer Suchmaschine. Die namhaften Suchmaschinen setzen Webmaster so betrachtet unter Zugzwang.

Validationstest von www.google.com

Ich beginne mal mit dem validen Code. Der Begriff kommt aus dem Latain und bedeutet frei übersetzt „gesund“. Wie gesund sind denn eigentlich die Webseiten jener Suchmaschinen, die uns diesen Handlungszwang auferlegen?

Eigentlich sollte man ja meinen, dass hier mit gutem Beispiel voraus gegangen wird. Google als „Oberbevormunder“ hat ja eine wirklich spärliche Seite was den Inhalt betrifft und weist darin bereits satte 47 (!) Fehler auf.

Validationstest von www.yahoo.de

Yahoo bietet auf der Startseite im Vergleich erheblich mehr an Inhalt als SuMa-Riese Google. Mehr Inhalt ist auch zwangsläufig eine Quelle für mehr Fehler. Beachtliche 157 Fehler wirft der Test beim Markup Validation Service aus.

Halten sich also die selbsternannten Gesetzgeber des Internetrankings überhaupt nicht an ihre eigenen Vorgaben und verlangen es nur von den ihnen Untergebenen Webmastern? Diese Tests lassen zumindest nichts anderes vermuten, sitzen dort doch die Profis in Sachen Webseitengestaltung und allem was dazu gehört.

Ich habe einige von mir oft besuchte Webseiten getestet und kam immer wieder zu einem „fehlerhaften Ergebnis“ den gesunden Code betreffend. Auch namhafte Webauftritte sind nicht fehlerfrei unterwegs:

Die Qualiät des Inhalts dieser Seiten leidet keineswegs unter diesen Fehlern, schließlich spielt sich das alles im Hintergrund ab ohne dass der Besucher dies überhaupt wahrnimmt. Das Ranking kann sich auch sehen lassen. „Validität allein bedeutet nichts“ schreibt z.B. der Webstandard und beruhigt damit so manchen Hobbywebmaster. Sind die Vorschriften von Google & Co. also nicht anderes als heiße Luft und Panikmache?

Pagespeed von google.de

Selbst bei der Ladezeit spielt Google keine Vorreiterrolle. Trotz der bereits erwähnten „inhaltslosen“ Seite die nun wirklich nicht viel Traffic erzeugen sollte schafft es der Internetriese nur auf 89 von 100 Punkten in Sachen Geschwindigkeit und empfiehlt Nachbesserung. Bemerkenswert: Gemessen ist dieser Wert immerhin mit dem hauseigenen Tool von Google, dem Pagespeed. Yahoo schafft auch nur 83 von 100 – berauschend liest sich anders.

Bei meinem Rundblick im Feedreader ergaben sich auf dem „Web-Tachometer“ diese Werte:

Diese Liste könnte ich endlos fortsetzen, den „grünen Haken“ beim Tempo erreichte keine Webseite. Nicht-spurlos muss sich also nicht verstecken (77/100). An der einen oder anderen Nachbesserung bin ich noch dran, die dann zum geplanten Themewechsel greifen wird. Volle Punktzahl wird auch wohl damit nicht erreicht werden.

Unterm Strich macht es für mich den Eindruck, dass Validation und Pagespeed zu viel Gewicht in die Waagschale bringen und von niemandem zu eng gesehen werden sollten. Solange die Vorschriften von deren Erfindern nicht eingehalten werden muss sich der Rest der Internetgemeinde nicht ernsthaft Sorgen machen in den SuMas auf den hinteren 100 Seiten platziert zu werden.

10 Gedanken zu „Validation und Pagespeed völlig überbewertet“

  1. Das Problem bei diesem ganzen Thema ist halt nur, das es sehr wenige gibt die das wirklich auch kapieren, so wie du. ;)

    Die Mehrheit hingegen wird einfach das tun was Sie bisher auch getan hat, nicht selber nachdenken und sich an Anderen Bevormundern orientieren.

  2. Pingback: Tweets die Nicht spurlos - Die losgetretene Vielfalt der Gedanken erwähnt -- Topsy.com

  3. Mein Validation Check ergibt: Passed.
    Ich schaue da immer mal wieder rein und sehe zu, dass meine Weste sauber bleibt. Denn ich war auch schon mal bei 144 Fehlermeldungen, aber das konnte ich einfach nicht stehen lassen. ;)
    CCS Test ist ebenfalls grün und winkt mich durch.
    Tja, nur die Ladezeit… da habe ich eine glatte 5 verdient. :oops:

    1. @Alex: Sicherlich sind 144 Fehler eine ganze Menge und die will man nach Möglichkeit weg haben. Bei meinem neuen Theme achte ich auch darauf. Ob es natürlich auf Dauer so bleibt kann man nicht garantieren. Bereits mit dem nächsten Update eines Plugins kann es schon wieder zu Problemen kommen. Sauberer Code ist schön, aber nur noch das Augenmerk darauf zu richten wäre bestimmt nicht Sinn und Zweck der Übung.

  4. Man hat immer wieder mal Flecken auf der Weste, das ist normal. Nur sollte man halt am besten hier und da mal danach schauen. Meist kommen bei Plugins einige Fehler auf, das stimmt. Ein Plugin hatte ich deshalb schon einmal wieder gelöscht, bei einem anderen habe ich ordentlich dran rumgeschraubt, dass es doch noch „valide“ wurde. Meist ist es ja eh so, dass man 1 Fehler behebt und gleich einige andere mit verschwunden sind. Naja, es bleibt ein ewiger Kampf. :)
    Angenehmen Mittwochabend,

    Alex

  5. Ich achte sehr darauf, dass mein Blog valide ist. Und ich habe auch ein passed auf meiner Haupseite. Bei den Posts verursacht noch ein Plugin Probleme. Ich achte aber nicht wegen Ranking Gründen auf den Code sondern einfach, weil auch nur eine valide Seite überall im Browser sauber angezeigt wird. Meistens ist es ja nur ein Fehler, der gleich 50 andere mit sich zieht. Manchmal ist es aber wirklich eine miese Arbeit alle Fehler zu beseitigen.
    Viele Grüße
    Thomas

    1. @Hombertho: „Miese Arbeit“ trifft es auf den Punkt genau. Aber die persönliche Pingeligkeit ist eben auch nicht von schlechten Eltern. Ich kenn das, ich bin nicht besser :cool: .

  6. Pingback: Links Januar 2010 | funkygog Blog

  7. leider sind viele cm-systeme nicht valide weil die plugins schlecht sind, der code an sich nicht sauber erstellt wurde oder der redakteur selbst mießen code (z.b. word) einfügt.

    hier könnte man auch mal einige felher killen.
    ein div um ein li geht echt nicht :wink:

    und wenn man noch & mit & ersetzt wäre sicher die seite valide.

    ich persönlich achte extrem auf valide programmierung und es sollten aus meiner sicht alle tun, die damit geld verdienen und sich profis nennen.

    ob SuMas nun einen besser bewerten oder nicht, es ist nur eine farge der ehre :mrgreen:

    mfg
    otto

    1. @Otto: So kleine Fehler schleichen sich immer wieder ein, nicht immer kontrolliert man seinen Blog danach. & mit & ersetzen? Was auch immer Du damit meinen magst :cool: .

      Und wegen der Frage um die Ehre… dazu zählt für mich auch eine „echte“ Mailadresse anzugeben. Aber egal, unter Ehre versteht auch jeder etwas anderes .wink: .

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