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Vertragswerkstatt kontra freie Werkstatt

Solange ein Auto neu ist und noch in der Händlergarantie steht stellt sich die Frage nach Vertragswerkstatt oder doch lieber eine freie Kfz-Werkstatt nicht wirklich. Sollte es zum Garantiefall kommen hat man sehr schlechte Karten wenn es um Ersatzansprüche geht die ggf. schnell mal in die Tausende gehen können.

Vertragswerkstätten müssen dabei zwar auch nicht immer fair zu werke gehen wie ich schon feststellen konnte aber trotzdem sollte man während der Garantiezeit die Vertragswerkstatt vorziehen. Nach Ablauf der Garantiezeit sieht es dann schon anders aus – freie Werkstätten sind bei vielen Dienstleistungen eben erheblich günstiger als die „Markenwerkstatt“. Auch hier können gerne mal ein paar Hunderter mehr für die gleiche Leistung fällig werden.

Bisher kann ich jedoch nur Gutes berichten was die freien Werkstätten betrifft, sei es der turnusmäßige Kundendienst, der Radwechsel oder sonstige kleinere Reparaturen welche über die Jahre hinweg so anfallen. „Freie Werkstatt“ hört sich zunächst immer so an als würde es sich dabei um Autobastler in einem Hinterhof handeln, dabei gibt es auch hier inzwischen schon richtige Konzerne. Firmen wie A.T.U. oder Bosch Car Service sind auch mir nicht ganz fremd und ich machte dort bislang zufriedenstellende Erfahrungen in Sachen Preis- /Leistungsverhältnis.

Um so mehr überrascht und erschreckt mich jetzt ein Test den der ADAC aktuell durchgeführt hat – unter anderem auch hier in Hamburg sowie bei den beiden o.g. freien Werkstätten. Der ADAC schreibt auf seiner Seite zusammenfassend:

Bei der Qualität liegen zwischen freien Werkstattketten und Vertragswerkstätten laut aktuellem ADAC Test Welten.

Hatte ich also bisher einfach nur Glück bei meinen Besuchen von A.T.U & Co. oder ist es tatsächlich so schlimm? Die Zahlen des ADAC-Tests sprechen eine eigentlich eine deutliche Sprache und lassen bei mir nun gewisse Zweifel aufkommen was zukünftige Werkstattbesuche betrifft. Nichts wäre jetzt schlimmer als irgendwann feststellen zu müssen, dass es der ADAC-Test gewissermaßen „vorhergesagt“ hat.

Den ADAC schätze ich jetzt mal als glaubwürdige Institution ein, auch wenn ich dort kein Mitglied bin und gehe sicher davon aus, dass die durchgeführten Tests entsprechend fachmännisch durchgeführt worden sind.

Sind die hohen Fehlerquoten bei den „Freien“ das Gesamtergebnis von den dort herrschenden günstigeren Preisen, so stellt sich die Frage nach Vertrags- oder freien Werkstatt zukünftig nicht mehr wirklich. Wieder eine Gedankenbaustelle mehr um die ich mich früher oder später kümmern muss… spätestens beim nächsten Wechsel der Bereifung. Denn die sind – wie könnte es auch auf Grund meiner bisherigen Erlebnissen anders sein – bei einer freien Werkstatt eingelagert.

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3 Gedanken zu „Vertragswerkstatt kontra freie Werkstatt“

  1. Ich habe den ADAC-Test auch wahrgenommen. Bisher bin ich überwiegend braver Kunde von Vertragswerkstätten gewesen. Auch deshalb, weil ich meine Autos in relativ kurzen Abständen ausgetauscht habe – Garantie und so. Inzwischen habe ich aber mit „meiner“ Werkstatt einige schlechte Erfahrungen gesammelt. Mein Vertrauen ist angeschlagen. Deshalb bin ich zuletzt wegen der Klimaanlage in meinem Auto zu einer freien Werkstatt gegangen und war mit deren Leistung sehr zufrieden. Meine demnächst anstehende Inspektion werde ich auch dort machen lassen.
    Überall arbeiten Menschen und Fehler können passieren. Was ich nicht so leicht verzeihe ist, wenn ich das Gefühl habe, über den Tisch gezogen zu werden. Ich habe den Eindruck, dass das irgendwie zunimmt. Wenn es wirtschaftlich schlecht läuft, sollte eine Werkstatt trotzdem immer die Belange des Kunden im Auge haben und nicht nur eigene finanzielle Interessen.

    1. @Horst: Meine Erfahrungen mit den „Freien“ waren bisher auch gut, Grund für Beanstandungen gab es nicht. Natürlich ist es auch nicht so, dass Werkstätten von mir überdurchschnittlich oft besucht werden. Letztlich kommt es immer auf den Einzelfall an.

  2. Leider ist es ein Kreuz mit den Werkstätten. Die Kultur der Werkstätten hat sich grundlegend geändert.
    Heute steht die Reparatur eigentlich nicht mehr im Vordergrund, sondern der Verkauf von Kfz-Teilen.
    Juli 2016
    Hatte mein Auto bei ATU zum TÜV, wollte es dann wieder abholen, da kam die Ernüchterung:
    – defekte Teile ohne Ende (die Erklärung des ATU Mitarbeiters in der Werkstatt sehr zweifelhaft und fordernd)
    – Endpreis Reparatur 1200.-€
    Habe mein Auto dann sofort der DEKRA zur Kontrolle vorgestellt.
    – 3 Mängel, welche für 500.-€ repariert wurden
    Ich denke, jeder kann sich seine Meinung hierzu selbst bilden.
    Für mich hat sich die Episode ATU für immer erledigt.

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