Das Zeitalter, in dem man per Handy Waren oder Dienstleistungen bezahlen kann ist ja nicht unbedingt neu. Auf diesen Zug will nun auch die Deutsche Post AG aufspringen und bietet das Handyporto an, zunächst jedoch nur für Kunden von Vodaphone und T-Mobile und auch nur für Postkarten und Standardbriefe. Abgerechnet wird die digitale Briefmarke bequem über die Mobilfunkrechnung. Soweit, so gut.
Wenn ich aber den Preis betrachte, mit dem plötzlich eine Briefmarke zu Buche schlägt vergeht wahrscheinlich nicht nur mir der Appetit an diesem technischem Fortschritt. Statt 45 bzw. 55 Cent sind nun 85 bzw. 95 Cent fällig.
Rechnet man den Preis der „Bestell-SMS“ dazu hat sich das Porto mal locker verdoppelt! Und das wahrscheinlich auch nur, weil ein Mitarbeiter im Briefzentrum den 12-stelligen und per Hand vermerkten Zahlencode gegen eine „wirkliche Briefmarke“ austauschen muss. Solange die Deutsche Post mit ihren digitalen Briefmarken in dieser Preisklasse rangiert wird der Zuspruch nicht sonderlich hoch sein bzw. werden. Eine Preisverdoppelung kanns nun wirklich nicht sein.
Der ÖPNV macht es vor
Bei vielen Verkehrsverbünden wie beispielsweise dem HVV sowie der Deutschen Bahn AG gibt es den Fahrschein aus dem Handy schon länger. Nur würde dieses Angebot nicht genutzt werden, wäre der Fahrpreis erheblich höher oder gar doppelt. So wie der Prüfdienst in Zügen den SMS-Fahrschein prüft, könnten Briefkästen mit entsprechenden Leseeinheiten ausgestattet werden um das Porto zu kontrollieren.
Sicherlich kostet die Entwicklung eines solchen Systems Geld. Doch entweder macht man Nägel mit Köpfen oder lässt es bleiben. Das Angebot der Post ist im derzeitigen Entwicklungsstand für Kunden weder akzeptabel noch befindet es sich überhaupt in einer Phase die einen Feldversuch zulässt. Auf Grund der hohen Preise werden die Nutzerzahlen keine Aussagekraft besitzen!