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Alexa vs. Google Home Nest Mini und Nest Hub

Praxistest, Test, Erfahrungen

Alexa vs. Google Home – welchen Sprachassistenten soll ich mir kaufen? Die Thematik rund Smart Home entwickelt sich allmählich zum Informations-Dschungel in dem man sich schnell verirrt wenn es um eine Anschaffung geht. Immer neue Produktlinien – oder auch „Generationen“ genannt – die nicht mehr ganz so einfach zu überblicken sind wie das einst gewesen ist (Version 1…2…3…usw.) schaffen letztlich die vollkommene Verwirrung bei vielen Kunden.

Selbst Leute die schon länger mit im Smart-Home-Boot Platz genommen haben aber nicht alles immer punktgenau verfolgen können für einen Moment Zweifel bekommen was denn nun „das Neueste“ ist. Ich habe (hatte) beide Systeme – sowohl Amazon Alexa Echo Dot (bzw. Echo Show 8) als auch Google Nest Mini* (bzw. Google Nest Hub) im Einsatz und fasse hier meine persönlichen Erfahrungen zusammen.

Alexa vs. Google Home – allgemeiner Vergleich

„Alexa, lese meine Benachrichtigungen“ oder auch „Hey Google, wie wird das Wetter morgen“ – bei beiden Geräten bedarf es einer gewissen persönlichen Lernsphase bis man die Ansprache des jeweiligen Assistenten verinnerlicht hat und dieser auch reagiert. Auch was die Formulierungen der nötigen Befehle betrifft muss man sich aneignen. Und was ganz wichtig ist und woran viele vielleicht nicht denken – mit „einem wilden Dialekt“ können sowohl Google also auch Alexa nicht wirklich etwas anfangen. Hier erntet man schnell mal ein „…tut mir leid…“ von beiden. So wie beide Assistenten stetig lernen, muss das auch der Nutzer der Systeme tun. In diesen Punkten tun sich beide Produkte nichts.

Als angenehmer (ansprechender) was die Beleuchtung der beiden angeht empfinde ich den LED-Ring von Alexa im Vergleich zu den „typischen 4 Google-Punkten“ die pulsieren.

Was taugen die Lautsprecher?

Google Smart Home

google nest hub smarthome
Google Nest Hub Lautsprecher

Sowohl beim Nest Mini* als auch der Variante mit dem Display, dem Nest Hub* sind die verbauten Lautsprecher in brauchbarer, mittelmäßiger Qualität einzuordnen. Für die reine Sprachausgabe, das Lesen von Nachrichten oder die Börsendaten ist die Qualität vollkommen in Ordnung. Was dem Sound fehlt ist einfach die gewisse Portion an Volumen, es hört sich nicht unbedingt „blechern“ an und trotzdem klingt der Breitbandlautsprecher eben relativ flach.

Klar kann man damit auch Musik hören, wer jedoch hier auf den etwas gehobeneren Klang zählt, für den sind beide Geräte nicht die erste Wahl.

Alexa Dot 3. Generation und Echo Show 8

Die Qualität des Klanges wenn es um Musik geht ist natürlich ein subjektives Empfinden eines jeden einzelnen Nutzers. Doch im direkten Vergleich zwischen Alexa und Google kommt der Amazon Echo Dot 3* um einiges besser weg. Der Sound ist satter, er hat Volumen. Und dabei spielt der Untergrund auf dem der Echo Dot steht überhaupt keine Rolle.

Selbst in der Steckdosen-Halterung an der Wand hängend liefert „der Kleine“ mit seinem 41 mm großen Lautsprecher einen erstaunlich guten Klang der sich alleine schon bei der reinen Sprachausgabe sehr positiv auswirkt.

Der Amazon Echo Show 8 mit seinem 52 mm Neodymium Lautsprecher, passivem Bassradiator und 10 Watt je Kanal setzt hier nochmals einen oben drauf in Sachen Klangqualität. Für einen Sprachassistenten mit Display eine für meine Begriffe wirklich sehr ordentliche Leistung an die der Nest bei weitem nicht heran kommt.

Das Mikrofon – wie gut hören Google und Alexa?

Amazon Echo Dot 3

Der unmittelbare Vorgänger, die zweite Generation, hatte noch 7 Mikrofone verbaut. Alexa hatte deswegen ein wirklich „sehr gutes Gehör“ auch wenn die Umgebung nicht unbedingt leise war. Im Echo Dot 3 sind nur noch 4 Mikrofone verbaut, sogenannte  Fernfeldmikrofone. Das Gehör von Alexa hat sich dadurch jedenfalls nicht verschlechtert, der Sprachassistent reagiert gewohnt schnell auch bei leiser Ansprache. Lediglich, so habe ich über die zeit festgestellt, wird gleichzeitig Musik über den Dot 3 abgespielt, so muss man minimal lauter sprechen damit Alexa auch auf den Nutzer „hört“.

Google Nest mini

google nest mini
Google Nest Mini

Der Nest mini legt im Vergleich zum Vorgänger noch 1 Mikrofone drauf, kommt aber dennoch nur auf 3 Mikrofone insgesamt. Direkt und von vorne angesprochen reagiert Google genauso schnell wie die Echo’s. Versucht man allerdings Google von hinten oder von seitlich anzusprechen kommt es immer wieder zu Problemen – Google reagiert einfach nicht und es sind mehrere Versuch nötig bis hin zum deutlich lauter sprechen. Die Empfindlichkeit und Ausrichtung der Mikros ist hier meiner Erfahrung nach nicht besonders gut gelöst worden.

Unverständlich ist es dann um so mehr, wenn Google im Wohnzimmer reagiert, obwohl ich Google im Schlafzimmer ein erhebliches Stück näher bin. Dies konnte ich öfter beobachten und habe es auch gezielt getestet. Eine tagesabhängige Leistung? Ich weiß es nicht. Jedenfalls kann dieses Verhalten schon ein bisschen…. nerven.

Google Nest Hub

Auch hier sind Fernfeldmikrofone verbaut worden – jedoch haben wir hier nur noch magere zwei Mikros auf der Vorderseite des Nest Hub verbaut. Das erklärt wahrscheinlich auch, warum wenn man den Nest Hub explizit von hinten anspricht er den Nutzer nicht selten einfach ignoriert. Für ein Gerät nahe der 100 € Marke ist diese Leistung einfach nicht ausreichend.

Wie gut sind die Displays?

Amazon Echo Show 8

Nicht ganz so groß wie ein Tablett aber immerhin 8 Zoll (203 mm) bringt der Amazon Echo Show 8* mit und findet somit überall spielend Platz. Die Auflösung von  1280 x 800 Pixel sorgt für ein – dem eigentlichen Zweck geschuldeten – sauberen Darstellung sowohl von Schrift als auch Bild. Die Ablesbarkeit habe ich auch bei eher ungünstigen Lichtverhältnissen (Sonne scheint auf Display) als gut empfunden. Ich musste das Display jedenfalls nie wegen Sichtproblemen in seinem Standort korrigieren. Die automatische Helligkeitsregelung (Tag/Dämmerung/Nacht) funktionierte stets tadellos.

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Amazon Echo Show 8

Die Bedienbarkeit des Displays ist gut und macht einen flüssigen Eindruck. Einen Bewegungssensor für Bildschirm an/aus gibt es nicht, ich habe einen solchen auch nie vermisst und halte ihn für nicht zwingend erforderlich.

Google Nest Hub

Mit einem Zoll weniger (7 Zoll) als der Konkurrent aus dem Hause Amazon ist der Google Nest Hub minimal aber wie ich finde nicht kaufentscheidend kleiner. Der LCD Screen ist gut ablesbar, direkte Lichteinstrahlung steckt er relativ gut weg. Die Empfindlichkeit bei der Bedienung ist gut, manchmal vielleicht ein wenig träge wie ich fand. Auch hier gibt es eine automatisierte Regelung der Helligkeit die sich der Tageszeit anpasst. Auch der Nest Hub hat keinen Bewegungssensor für an/aus des Displays.

google nest hub smarthome
Google Nest Hub

Fazit zu Alexa vs. Google Home

Die jeweiligen Apps zu Amazon Alexa* und Google Home für die Steuerung / Programmierung sind vom Ansatz her sehr ähnlich aufgebaut. Ein dickeres Minus erhält Google Home, weil die Einrichtung der Google Home Komponenten* – im Gegensatz zu Amazon Alexa – nicht am PC/Desktop durchführbar ist. Dafür gibt es weder eine App oder Plugin z.B. für den Chrome-Browser. Umfangreichere „Tippereien“ lassen sich am PC wesentlich komfortabler durchführen als auf der Tastatur eines Smartphones.

Die Nase ein wenig weiter vorne hat Google Home z.B. bei der Einkaufsliste die angenehmer zu bedienen ist und die Möglichkeit besitzt verschiedene Einkaufslisten anzulegen bzw. zu befüllen. Den größeren und vielleicht auch etwas interessanteren Umfang an Anwendungen (Skills / Actions ) wiederum hält eindeutig Amazon Alexa. Hier müsste Google noch gewaltig nachlegen um aufzuschließen. Schaut man z.B. bei eBay nach Google Home Produkten, so werden diese von privater Seite zwar in größerer Zahl versteigert, besitzen aber meist keine oder sehr niedrige Gebote. Für wen oder gegen wen das nun spricht denkt sich bitte jeder selbst aus.

Google Nest

Alexa vs. Google Home BewertungEs wird zwar immer wieder behauptet, dass Google schlauer als Alexa sei wenn es um Wissensfragen geht. Dies liegt in erster Linie daran, dass Google sich das Wissen von Wikipedia zu Nutzen macht. Hier kommt es natürlich darauf an wo jemand seinen persönlichen Schwerpunkt setzt bei der Verwendung der Smart-Home Assistenten. Allerdings – und das sollte auch nicht verschwiegen werden – ist Google was die Art der Fragestellung betrifft schon sehr wählerisch und neigt öfter dazu zu sagen „das weiß ich nicht, aber ich lerne noch dazu“. Hier stellt sich mir nur die Frage nach dem Wann!

Fragt man Google aber nach aktuellen Zeitgeschehnissen und sei es auch nur nach dem Zwischenstand beim Fussball ist man auf verlorenem Posten, denn die Antwort darauf kennt das allwissende Google leider nicht. Ja ich weiß, „ich lerne noch…..“. Den Almanach drauf zu haben ist ja schön und gut, es reicht aber nicht aus nur weitestgehend die Vergangenheit zu kennen. Google fehlen hier bislang einfach die Körner (Actions) um für die breitere Masse an Nutzern interessanter rüber zu kommen.

Als einen weiteren und für mich schwerwiegendsten Nachteil sehe ich die nur mittelmäßige Klangqualität bei Google. Hier hätte ich mir für den Preis von 59 € mehr erwartet. Gleiches gilt für den Nest Hub der rund 100 € kostet.

Amazon Echo

Alexa vs. Google Home BewertungKlar kann es auch vorkommen dass Alexa auch mal an einer Form von Schwerhörigkeit leidet, das aber ganz bedeutend seltener als ich das bei Google Nest Produkten feststellen musste. Im allgemeinen klappt die Kommunikation zwischen Nutzer und Echo Dot bzw. Echo Show 8 perfekt. Der Sound welcher den Amazon-Produkten zu entlocken ist kann im Hinblick auf die Größe, Bauart und Zweck der Geräte durchaus überzeugen.

Zur Steuerung meiner Smart-Home-Geräte, zur Untersützung / Erinnerung an Termine, für Infos rund um das Alltagsgeschehen und dergleichen mehr sind die Geräte aus der Echo-Reihe bei mir ganz klar im Vorteil gegenüber denen von Google und ich empfehle sie weiter. Die hier vergebene Punktzahl scheiterte nur ganz knapp an einer 5. Alexa vs. Google Home – zu pessimistisch im Hinblick auf Überwachung sollte man den kleinen Helfern des Alltags im übrigen nicht gegenüber stehen.

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3 Gedanken zu „Alexa vs. Google Home Nest Mini und Nest Hub“

  1. Danke für den Test und die Erläuterungen. Ich habe seit ein paar Jahren Alexa gekauft und etwas später habe ich von Google Mini geschenkt bekommen. Ein Gerät steht in der Küche, eins im Wohnzimmer. Wir machen damit hauptsächlich Musik :-) Meine Frau hört darüber Radio und ich steure im Wohnzimmer darüber entweder Amazon Prime/Netflix etc. oder via Bluetooth die Stereoanlage (Spotify). Es läuft seit der Installation alles problemlos. An die Sprachsteuerung von Videos muss ich mich erst noch richtig gewöhnen. Ich nutze immer noch hauptsächlich die Fernbedienung, die ihrerseits über eine Sprachsteuerung verfügt. Ich drück aber lieber Knöpfe. ¯\_(ツ)_/¯

    1. Knöpfe haben sie alle, nur eben nicht so viele wie eine Fernbedienung. Aber ich weiß was Du damit sagen möchtest, Du kommst hier eben aus der „alten Schule“ und tust Dich mit der Umstellung auf Sprachsteuerung etwas schwerer. Du bist damit sicher nicht alleine. Bei mir hat sich Google wieder verabschieden müssen aus den beschriebenen Gründen. Und mit Alexa läuft hier alles was zur Haussteuerung gehört, das ist inzwischen eine ganz Menge über die Jahre hinweg. Musik macht „die Kleine“ natürlich auch, logisch. So hat jeder seine Steckenpferde und die Sache mit Smart Home ist eines von den meinen geworden weil es eben so vielseitig ist.

  2. Alte Schule würde ich das nicht nennen, eher ist es wohl altersbedingt. Bei manchen Sachen fällt mir die Nutzung von Alternativen vermutlich deshalb schwer. Und klar, ich meinte natürlich die Knöppe auf der Fernbedienung. Neben meinem Bildschirm steht ein Tischmikro. Ich wollte es mir angewöhnen, nicht mehr zu tippen, sondern die Spracherkennung, die inzwischen ja wirklich absolut brauchbar ist, nutzen. Obwohl es gut funktioniert, tippe ich weiter. Das meine ich. Ich kann mich (vermutlich bei 66jährigen nicht ganz selten) nicht leicht umstellen auf die Nutzung alternativer, neuer Möglichkeiten. Bei anderen Dingen bin ich dann wieder sehr experimentierfreudig – auch bei technischen.

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