Der TeamViewer ist wenn es um die Computer Fernwartung geht ein weithinreichender Begriff und wird auch verbreitet eingesetzt. Ich selbst habe die Software auch über einen größeren Zeitraum eingesetzt. Beim Leistungsumfang von TeamViewer ist die zur Verfügung stehende Palette beachtlich groß auch wenn – gerade beim nicht kommerziellen Einsatz – so manche Funktion nicht zwingend erforderlich ist um bei einem Freund „mal schnell auf den Rechner zu schauen“.
Aus Herstellersicht zwar verständlich, für den privaten Anwender aber wahrlich nervend ist der ewigliche Verdacht auf kommerzielle Nutzung der Software bis hin zur Zwangstrennung und Zwangspause, bevor TeamViewer wieder eingesetzt werden kann. Auch die Bestätigung bei der Installation, dass die Nutzung nicht kommerziell erfolgt „schützt“ nicht vor dieser Art von Generalverdacht.
Klar gibt es schwarze Schafe die angeben nicht kommerziell handeln, die aber dennoch tun. Die Einsendung von Protokolldateien zum Nachweis nichtkommerzieller Verwendung und die Diskussionen mit der Hersteller waren letztlich nicht mehr mein Ding. Der Kauf dieser Software scheidet für 100% der Privatnutzer aufgrund des hohen Preises ganz klar aus. 499,00 Euro weiß ich besser einzusetzen als dafür, hin und wieder bei einem Freund auf den PC zu schauen.
Inhaltsverzeichnis zum Beitrag
AnyDesk – ein perfekter Kompromiss
Auf der Suche nach einer Alternative stieß ich mit den Suchbegriffen Remote Desktop und Fernwartung auf einige Produkte. Am meisten überzeugen konnte mich am Ende AnyDesk. Diese Software möchte ich hier etwas näher vorstellen. Das Produkt wird zukünftig in 4 Varianten angeboten. Zukünftig deswegen, weil zwei Versionen (Lite und Professional) derzeit noch nicht zum Download bereitstehen.
Mein Test bezieht sich ohnehin auf AnyDesk free 1.1.3 beta, die für den Privatnutzer vollkommen ausreichend ist. Auch wenn es sich um eine beta-Version handelt arbeitet AnyDesk sehr zuverlässig und fehlerfrei. Erwähnt werden muss, dass die Weiterentwicklung relativ schnell voran geht. Fest steht, dass die Software auch nach Beendigung der Beta-Phase in der Free-Version kostenlos bleiben wird!
Download ohne Verpflichtung und Kontaktangabe
AnyDesk kann heruntergeladen werden ohne dass Kontaktdaten hinterlassen werden müssen. Eine Verpflichtung geht man durch den Download nicht ein. Die free-Version kann unbegrenzt und kostenlos genutzt werden. Die Intensität der Nutzung spielt hierbei im Gegensatz zum TeamViewer keine Rolle – keine Verbindungsabbrüche oder Zwangspausen.
Simple und schlank bei der Installation
Die Installation erfolgt ebenfalls ohne eine Art von Freischaltschlüssel der einzutragen wäre und ist sofort ohne weitere Einstellungen einsatzbereit. AnyDesk nimmt auf der Festplatte gerade einmal 1,18 MB Speicherplatz ein und ist damit überraschend „genügsam“. Damit ist dieses Programm sehr flexibel und auch auf einem USB-Stick unterwegs einsetzbar.
Mehrere Sicherheitsstufen beim Verbindungsaufbau
Die eingehenden Verbindungen von anderen AnyDesk-Rechnern kann mit einem Passwort gesichert werden. Eine eingehende Verbindung muss ohnehin stets bestätigt / erlaubt werden ehe sie vollständig aufgebaut wird. Der Zugang zu einem Rechner – wenn der Besitzer nicht am Platz ist – kann eigens erlaubt werden und wird mit einem extra zu vergebenden Passwort abgesichert.
Volle Geschwindigkeit und diverse Berechtigungen
Die Free-Version ist keinerlei Drosselungen im Hinblick auf die Geschwindigkeit unterworfen. Ein flüssiges und schnelles Arbeiten auf dem Rechner des verbundenen Partners ist damit absolut garantiert, kein ruckeln oder andere störende Effekte die ein unbeeinträchtigtes Arbeiten behindern könnten.
Bei jeder Verbindung kann festgelegt werden ob der „Gast“ z.B. Tastatur und Maus benutzen oder die Zwischenablage verwenden darf. Auch die Tonübertragung kann (de-)aktiviert werden falls dies erforderlich ist.
Die gleichzeitige Verbindung – beispielsweise mit Teamspeak – kann es zu störenden Rückkopplungen kommen welche damit beseitigt werden können.
Ebenfalls kann anderen Benutzern das Abspeichern der Zugangsdaten für meinen Rechner erlaubt werden. Bei dieser Einstellung sollte man natürlich umsichtig vorgehen oder vollstes Vertrauen zum Verbindungspartner haben.
Es gibt jedoch auch einen Vorteil bei dieser Aktivierung – mittels eines Screenshots sowie dem Namen des anderen Rechners wird im Fussbereich der Software ein Shortcut abgelegt der ein schnelles Verbinden ermöglicht.
Fazit
AnyDesk ist aus meiner Sicht ein vollwertiger Ersatz für den TeamViewer, nicht nur weil die Software kostenlos zu beziehen ist. AnyDesk steht von seinem Leistungsumfang dem Marktführer in nichts nach wenn es darum geht bei einem Freund „mal nach dem Rechten zu sehen“ oder gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten.
Die Tatsache, dass ehemalige TeamViewer-Mitarbeiter AnyDesk gegründet haben lässt für mich den Schluss zu, dass hier keine absoluten Newcomer am Werk sind die irgendwann ein halbfertiges Produkt brach liegen lassen werden.
Die wichtigsten Einschränkungen der Free-Version sind nur eine gleichzeitige Verbindung und kein Sitzungsprotokoll, bei normaler und nicht kommerzieller Nutzung jedoch absolut akzeptabel. Wem der TeamViewer – aus welchen Gründen auch immer – nicht hundertprozentig zusagt ist mit dem Umstieg auf diese Alternative sehr gut beraten.
Leider gibt es einen wesentlichen funktionellen Unterschied zwischen AnyDesk und TeamViewer:
Der Teamviewer erlaubt auch bei Starten ohne Installation auf dem zu steuernden Computer die UAC-Steuerung durch den Supporter – das kann AnyDesk leider nur, wenn das Programm auf dem zu steuernden PC installiert wird. Damit ist AnyDesk leider für Supportzwecke deutlich weniger geeignet als Teamviewer.
ciao
volkerchen
Es hängt auch bei dieser Software wie bei jeder anderen davon ab, zu welchem Zweck man diese braucht. Im privaten Bereich ist diese Software vollkommen ausreichend.
„Aus Herstellersicht zwar verständlich, für den privaten Anwender aber wahrlich nervend ist der ewigliche Verdacht auf kommerzielle Nutzung der Software bis hin zur Zwangstrennung und Zwangspause, bevor TeamViewer wieder eingesetzt werden kann“ – sorry, aber wenn man den TeamViewer angeblich nur zum „hin und wieder bei einem Freund auf den PC zu schauen“ einsetzt, kommt die Meldung bzgl. kommerzieller Nutzung definitiv nicht „oft“. Und von Zwangstrennungen höre ich zum ersten Mal…
Wurde der TeamViewer evtl. doch *etwas* zu exzessiv genutzt? Evtl. doch etwas zu „unprivat“?!?
Ich habe den TV ne Zeit lang täglich von morgens bis abends eingesetzt, und diese angeblichen Zwangstrennungen kamen NIE!
Nix für ungut! :D
Naja, was man auch immer als exzessiv bezeichnen möchte.
teamviewer ist einfach nur noch schlecht, dieser ewige Verdacht der kommerziellen Nutzung und das erzwingen eines Kaufes ist nur unseriös und Müll. Anydesk ist dazu eine perfekte Lösung.
Ich finde das Tool super und man sieht ja das es so ähnlich ist wie Teamviewer.
Zum Anruf bei teamviewer wegen des Verdachtes wurde man nur pauschal abgefertigt mit den Worten,dann müssen sie den kaufen . Privat ganz sicher nicht für 27,50 € im Monat, wer soll das denn einen bezahlen wenn man alles privat macht?
Aber wenn man diese teuere Software nicht losbekommt, dann versucht man die Leute dazu zu zwingen. Nur gut das es noch andere Lösungen gibt.
Auch ich habe auf TV verzichten müssen wegen nicht zu beseitigender Restriktionen. Bei mir waren es zeitlich begrenzte Sperrungen nach Sitzungsende mit dem Kommentar, es werde kommerzielle Nutzung vermutet.
Ich habe vor vielen Jahren eine kommerzielle Lizenz von TV (Version 7) für teures Geld gekauft, um Remote-Support bei meinen Kunden zu ermöglichen (über TV-Host, TV-QS). Neuere Versionen von TV habe ich ignoriert, da es für mich keine nützlichen Vorteile brachte (und diese wieder zusätzlich, aber unnötig, Geld kosten). Dann, vor längerer Zeit, wollte ich mich mit einem Kunden per TV verbinden. Es kam die Meldung, dass der Verbindungsaufbau nicht mehr möglich wäre, da meine Software zu alt ist (bei mir und beim Kunden hatte sich nichts geändert, beides die gleiche Version 7). Ich sollte mir doch bitte eine aktuellere Version kaufen. Das wäre so, als wenn ich mit Word-2007 mit einmal keine Word-2007 Dokmente mehr öffnen konnte und deshalb ein Update auf Word-2019 machen soll. Das war dann auch für mich der Todesstoß für TV, sodass ich gänzlich auf AnyDesk umgeschwenkt habe… und habe es aufgrund der viel besseren Performance auch nicht bereut. Selbst Remote-Verbindungen innerhalb des LANs laufen zum Teil flüssiger, als z.B. über RemoteDesktop…
Der wesentliche Unterschied bei der Dateiübertragung ist, dass TV die Möglichkeit bietet, die Übertragung auf neue bzw. geänderte Dateien zu begrenzen. Dies konnt ich bei AD noch nicht finden. Schade.
Die Dateiübertragung als solches sehe ich nicht als den vordergründigen Nutzungsgrund, weder beim Teamviewer noch beim Anydesk. Von daher aus meiner Sicht zu vernachlässigen.
Hallo!
Hier der Grund warum ich als Privatperson auf AnyDesk umsteigen werde:
————————————————————————
Brief an den Support von Teamviewer (wird wohl nicht beantwortet):
Seit längerer Zeit nutze ich privat schon Ihre Software Teamviewer.
Da ich mir im Lauf der Jahre einen kleinen Pool von Alt-PCs zugelegt habe bietet mir dies die Grundlage für ausführliche Tests sowohl mit Windows Systemen als auch mit Ubuntu Linux. Ist aber ein reines Hobby!
Ich betone, dass ich KEIN Unternehmer mehr bin sondern aus gesundheitlichen Gründen seit 2017 Sozialrentner mit viel Zeit!
Nun zu meiner Beobachtung:
Einige Jahre lang habe ich nun schon Linux Mint Mate in der Version 18.3 genutzt, was auf Ubuntu 16 basiert. Mit Teamviewer gab es nie Probleme.
Da aber der Support für Mint 18.3 ausläuft bin ich nun auf die Version Linux Mint 19.3 umgestiegen, was auf Ubuntu 18.04 basiert.
Und hier nun das Problem:
Auf einigen Rechnern stürzte nach der Aktualisierung Teamviewer 15 ab und es gelang nicht, dies zu beheben. In verschiedenen Foren wird darüber erfolglos gerätselt.
Nun die Lösung:
Leider hat sich das Entwicklerteam von Mint entschieden, die OpenGL Unterstützung bei einer ganzen Reihe von Grafikkarten einzustellen.
Dies betrifft u.a. ältere Grafikkarten der Radeon HD Serie aber auch bei modernen Systemen (Intel LGA 1150 Chipset) die Onboard Grafiktreiber von Intel.
Es gibt ein kleines Programm (System Profiler and Benchmark) ähnlich wie Aida64, was auch die Eigenschaften der Grafik komfortabel anzeigt: https://wiki.ubuntuusers.de/HardInfo/
Ist also ein System mit Intel OnBoard Grafik vorhanden oder eine ältere Radeon HD verbaut und die OpenGL Unterstützung fehlt, so stürzt Teamviewer verlässlich ab und ist nicht mehr benutzbar.
Daher sollten betroffene User einfach eine modernere Grafikkarte mit OpenGL 3 oder besser 4 Unterstützung (Nvidia!) einbauen, das System neu starten und sich freuen, das Teamviewer wieder läuft.
Eine Neuinstallation Ihrer Software ist dafür nicht notwendig.
Auf den betroffenen Systemen läuft übrigens fast alle Software (Browser, VLC u.v.m.) absolut problemlos auch ohne OpenGL. Nur Ihre Software eben nicht. Leider!
Wäre nett, wenn Sie daraus Ihre eigenen Schlüsse ziehen. ;-)
—————————————————————————
Statt nun eine neue Grafikkarte zu kaufen installiere ich mir lieber AnyDesk.
Die Software läuft perfekt sowohl auf Linux (ohne OpenGL!) als auch auf Windows 10!
Was will man mehr! ;-)
Gruß aus Fulda
TsK
Mit einer Trennung der Verbindung durch TeamViewer ab und zu könnte ich ja noch leben. Dann kam die Meldung, die Verbindung ist noch eine Minute lang gesperrt. Wer jetzt denkt: „Gut, warte ich eben“, erlebt eine böse Überraschung, wenn danach im Sekundentakt eine neue Sperrung nach der nächsten kommt. Dauersperrung, ganz großes Kino. Ist bei zeitkritischen Situationen nicht so gut. Ich habe dann tief durchgeatmet, zehn Minuten gewartet, einen Kaffee gekocht und bei der nächsten Verbindung hatte ich dann ein paar Minuten mehr Zeit. Genug Zeit für die Installation von AnyDesk. Und was soll ich sagen, es läuft gefühlt viel flüssiger. Und hat 2-Faktor-Authentifizierung. Ein Traum. Selbst wenn TeamViewer nicht für die aberwitzigen 30€ pro Monat vermietet würde, sondern sie einen vernüftigen Festpreis einführten, würde ich nicht mehr zurückgehen.
Ich kann das leider bestätigen: Der (unbegründete) Verdacht (bei den immer gleichen IDs!) führt ohne Vorwarnung direkt zur Zwangstrennung und mindestens einer Woche Enthaltsamkeit. Erwischt man die falsche ID für den Reset-Antrag, muss man mehrere Wochen warten bis man den Fehler mittels neuem Antrag korrigieren kann. Und warum soll ich Teamviewer nicht täglich nutzen dürfen? Das ist schließlich nicht untersagt. Ergänzend sei noch erwähnt, dass die Kontaktaufnahme für Privatkunden auf das Community-Forum begrenzt ist. Email und Telefon-Support ist den lizenzierten Kunden vorbehalten. Fazit: Das Geschäftsmodell basiert auf dem verkauf der Lizenz an Geschäftskunden und alles andere sind Kollateralschäden. Die Free-Version gibt es nur noch aus marketingtechnischen gründen, weil es eben die Konkurrenz auch so anbietet. Ich habe meinen Frieden gemacht – und auf AnyDesk gewechselt!
„Aus Herstellersicht zwar verständlich, für den privaten Anwender aber wahrlich nervend ist der ewigliche Verdacht auf kommerzielle Nutzung der Software bis hin zur Zwangstrennung und Zwangspause, bevor TeamViewer wieder eingesetzt werden kann. Auch die Bestätigung bei der Installation, dass die Nutzung nicht kommerziell erfolgt „schützt“ nicht vor dieser Art von Generalverdacht.“
Leider ist Anydesk in dieser Hinsicht keine wirkliche Alternative. Mir wurde der Zugang zum Anydesk-Server mehrmals gesperrt, jedes Mal unter dem Vorwand, ich würde Anydesk „gewerbilich“ nutzen. Ich arbeite im Homeoffice und benutze Anydesk, um mich mit meinem PC am Sitz meines Arbeitgebers zu verbinden. Nach der Auffassung von Anydesk handelt es sich hierbei um eine „gewerbliche“ Nutzung, weshalb ich letztendlich eine Jahreslizenz erwerben musste. Glücklicherweise übernahm mein Arbeitgeber die Kosten dafür.