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Bankfilialen schließen und sterben aus

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Die guten alte Bankfilialen an fast jeder Ecke zu finden gewesen, ich kenne sie noch recht gut. Sie war eine von vielen, von vielen unterschiedlichen Kreditinstituten. Sparkassen, Volksbanken, Raiffeisenbanken, Dresdner Bank, Hypobank um hier nur einige von den damals gängigen Bankhäusern zu nennen. Dazu gesellten sich noch etliche Privatbanken und „Abkömmlinge“ von diversen Großbanken. Einige sind schon längst komplett vom Markt verschwunden, andere wiederum haben fusioniert, sind Skandalen zum Opfer gefallen und und und. Die Geschichte der Bankfilialen ist über die Jahrzehnte hinweg lang. Und heute im Jahr 2020 steht eines unausweichlich fest: Bankfilialen sterben aus!

Ich selbst bin auch schon bei einigen Banken Kunde gewesen weil ich nicht zu der Generation gehöre, die bei einer Bank bis zum Tod bleibt mit der Begründung „da war ich ja schon immer…..“! Ich sehe Banken immer als wie ein Produkt, es muss mich in jedem Fall zufriedenstellen. Wenn man so will, das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmig sein. Kommt dieses Bild in eine dauerhafte Schieflage bin ich weg, es gab bisher immer annehmbare Alternativen.

Den klassischen Bankfilialen habe ich längst den Rücken gekehrt. Hier ist durchaus der Vergleich zu Versicherungen angebracht, bei denen es ganz genauso gelagert ist. Je größer der Wasserkopf im Hintergrund ist, desto teurer wird der ganze Spaß. Klar, Bankfilialen haben meist nicht wenig Personal und kosten monatlich eine nicht unerhebliche Summe die wiederum den Gewinn einer Bank schmälert. Und weil Banken nun mal alles gerne tun, nur eben nicht auf satte Gewinne zu verzichten holen sie sich dieses Geld beim Kunden wieder. Das nennt sich dann im Fachjargon Kontoführungsgebühr.

Selbst wenn man zu 100% alles im Onlinebanking erledigt, kein Bankangestellter einen Finger dafür krümmen muss, die Kontoführungsgebühr bleibt. Und all zu knapp ist diese nicht.

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Bankfilialen – feudale Geldtempel aus der Vergangenheit

Sah man dann die feudalen Eingangs- und Kassenbereiche – gerade bei den Großbanken kann man das beobachten – , ausgelegt mit Hochflorteppichen, imposanten Lichthöfen und sonstigem architektonischen Schnick-Schnack komme ich mir als Kunde schon ein wenig verschaukelt vor. Man muss heute nicht mehr in einem Gespräch mit dem Berater persönlichen in die Bankfiliale gehen. Auch das alles lässt sich prima online erledigen. Ein Sparbuch, auf das man immer wieder mal was einzahlt (früher obligatorisch der Weltspartag) ist in heutiger Zeit ohnehin kein Thema mehr, weil der 10 Euroschein unter dem Kopfkissen auch nicht mehr Ertrag bringt als auf der Bank.

Nur wegen der vom Schalterpersonal entgegengebrachten Höflichkeitsfloskeln oder eventuell dem jährlichen Taschenkalender zum Jahreswechsel – sofern es die überhaupt noch gibt – brauche ich persönlich keine Bankfilialen. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern wann ich zuletzt in einer Bank gewesen bin. Wozu auch. Geldabhebungen kommen nicht häufig vor, Kartenzahlung wird bevorzugt. Und wenn ein Geldautomat herhalten muss, dann bestimmt keiner der glaubt mich mit 5,6 oder 7 Euro an vermeintlicher Bearbeitungsgebühr abzocken zu müssen.

All dies hat mit dazu beigetragen, dass immer mehr Kunden abgewandert sind. Das ist aus meiner Sicht auch völlig nachvollziehbar. Die Luft wird insgesamt dünner für die einstigen Platzhirsche. Die Coronakrise hat das Filialsterben nicht ausgelöst sondern nur um ein paar Jahre beschleunigt. Eine Umstellung was den gesamten Ablauf rund um Bankfilialen betrifft ist es nur für jene, die sich immer schon mit Händen und Füßen dagegen gewehrt haben „mit der Zeit“ zu gehen.

Wenn vor 40 Jahren jemand gesagt hätte, dass man seinen Sprit an der Tankstelle mit einer Plastikkarte bezahlt – er wäre wahrscheinlich „eingeliefert“ worden. Wenn ich sage, dass man in spätestens 20 Jahren Bankfilialen locker an einer Hand abzählen kann droht mir heute womöglich gleiches. Nichts desto trotz – es wird so kommen. Ganz sicher!

3 Gedanken zu „Bankfilialen schließen und sterben aus“

  1. Naja, abwarten und Tee trinken, würde ich da jetzt erst einmal sagen. Sicher gibt es viele, die nicht mehr unbedingt in die Bank müssen, um dort ihr Bankgeschäfte zu erledigen, auf der anderen Seite kenne ich aber doch noch sehr viele, die genau das wollen, die zwar auch das meiste per Onlinebanking machen, sich aber wohler fühlen, wenn sie auch noch die Möglichkeit haben, in einer Filiale jederzeit eine Beratung durch einen Menschen bekommen zu können. Deswegen glaube ich, dass da beide Modelle irgendwie ihre Berechtigung haben, schlimm wird es halt, wenn die Banken versuchen, durch teure Kontoführungsgebühren die wohlhabenderen Kunden zu subventionieren, weil diese meist ab einem gewissen Geldeingang keine Gebühren mehr zahlen müssen. Hier hatte ich vor Jahren einen Streit mit meiner Volksbank, der dazu geführt hat, dass ich zu einer Direktbank gewechselt bin.

    1. Der Verlierer bei Banken ist letztlich immer der „kleine Kunde“, dieser wird abgezockt wo es geht. Am Bankautomaten, bei der Kontoführung, wo immer es eben möglich ist greifen Banken zu. Eine gewisse Ausnahme bilden da Direktbanken. Bei einer solchen bin ich auch und sehr zufrieden damit. Ich mach mir immer den Spaß daraus wenn ich Geld abhebe es bei Sparkassen zu tun. Denn das sind die, die für Abhebungen teils 6 Euro kassieren. Ich zahl mit meiner VISA nichts bei denen… auch wenn meine Geldgeschäfte nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind…. schmunzeln muss ich dennoch immer :-)

      1. So ähnlich geht es mir auch. Diese Gebühre für alles ärgern mich maßlos. Ich habe kaum mehr als 10 Euro in bar in dem Portemonnaie und bezahle so oft es geht mit der Kreditkarte bzw, Apple Pay. So habe ich bei meiner Hausbank fast nur eine Buchung pro Monat, zumindest was die Einkäufe angeht.

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