Freiwillige Feuerwehren sind als eine Ergänzung zu den Berufsfeuerwehren sehr wichtig. Nicht jede (Klein-)Stadt oder Gemeinde kann es sich leisten eine Berufsfeuerwehr aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Hierzu auch bitte unbedingt den letzten Absatz genau lesen. Da ich inzwischen den Vergleich von Freiwilliger Feuerwehr und Berufsfeuerwehr ganz gut wagen kann möchte ich dies hier im Rahmen einiger Anekdoten gerne tun.
Feuerwehrmann zu sein und in Notlagen zu helfen ist ganz klar eine Berufung. Und je öfter ein Feuerwehrmann gerufen und gebraucht wird, desto mehr Ansporn und Ehrgeiz stellt es es auch für diesen dar. Dies ist vielleicht bei den freiwilligen Helfern etwas ausgeprägter als bei den festangestellten Männern und Frauen. Die hiesige freiwillige Feuerwehr hat jetzt im Vergleich zu einer „großen Berufsfeuerwehr“ nicht ganz so extrem viel zu tun. Hat ja auch sein Gutes. Und wenn es dann mal Alarm gibt und alle zum Gerätehaus eilen schnellt der Adrenalinspiegel verständlicherweise sehr hoch. Zu hoch für den einen oder anderen vielleicht wie ich schon beobachten konnte.
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Rennen birgt Gefahren
Eilig mit dem Auto zum Gerätehaus und schnell ins Einsatzfahrzeug. Und vor lauter eilig und schnell ist der gute Mann auf dem Weg zum Löschfahrzeug gestolpert und gestürzt. Glücklicherweise ist nichts weiter passiert so jedenfalls mein Eindruck. Der Zug rückte kurz darauf komplett aus. Es ist richtig, es eilt immer. Sind Menschenleben in Gefahr, dann verschärft dies die Situation zusätzlich. Um so wichtiger ist, dass die Retter selbst sicher an den Einsatzort gelangen – ohne Stürze bei denen sie sich ggf. verletzen und für den Einsatz dann ausfallen. Abgesehen davon verzögern solche Zwischenfälle einen Einsatz u.U. völlig unnötig.
Hauptsache mit Martinshorn
Um schnell zum Ort des Geschehens zu gelangen und von allen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden, wird natürlich auch bei der Feuerwehr Blaulicht und das Martinshorn eingesetzt. Aber macht es wirklich Sinn nachts um zwei Uhr, bei leergefegten und völlig übersichtlichen Straßen mit durchgehend eingeschaltetem Martinshorn zu fahren? Ja macht es – zumindest aus Sicht von einigen freiwilligen Feuerwehr’lern frei nach dem Motto, „wenn ich nachts wach bin sollt ihr es ebenfalls sein“.
In solchen Momenten kann ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen und denke nur, „wieder so ein kleiner Grisu* unterwegs zum Einsatz“. Pauschal Freunde macht man sich damit nicht überall.
Mit allem was fahren und laufen kann
Und da ist dann noch „der absolute Einsatzwille“. Nicht immer handelt es sich um Gefahrenabwehr oder anderweitige Notfälle. Manchmal brauchen auch die Jungs und Mädels vom Rettungsdienst die sogenannte Tragehilfe. Eine für die freiwilligen Wehren immer mehr zunehmende Belastung. Vor diesem Hintergrund ist es um so verwunderlicher, wenn zu einem solchen Tragehilfeeinsatz drei Fahrzeuge im Abstand von etwa 5 Minuten angebraust kommen – natürlich mit Martinshorn, wo kämen wir denn sonst dahin :-) – sodass der Eindruck entstehen könnte, dass hier einem Großfeuer begegnet werden muss. Das dritte und letzte Fahrzeug war schließlich nur noch mit dem Fahrer alleine besetzt.
Auch hier ist den ehrenamtlichen Grisu’s mein absolut nett gemeinter Schmunzler sicher. „Endlich wieder mal ein Einsatz, da muss ich jetzt auch hin“. Wer will es ihnen verdenken, sie wollen helfen um jeden Preis und da muss es auch mal drin sein, dass 10 Mann gleichzeitig eine Trage durchs Treppenhaus befördern wollen…..! Ganz bestimmt auch ein netter Anblick.
Keine Kritik an der Freiwilligen Feuerwehr
Freiwillige Feuerwehren sind für unsere Gesellschaft eine wichtige Institutionen, sie retten Leben genauso wie Hab und Gut. Dieser Artikel soll auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass ich die Leistungen der Feuerwehr im allgemeinen – zum Glück habe ich sie selbst noch nie in Anspruch nehmen müssen – nicht schätzen würde. Gerade die aktuellen Waldbrände zeigen, wie wichtig es ist hier stets Nachwuchs zu haben. Der Artikel ist auch keineswegs eine ernsthaft böse gemeinte Schelte in deren Richtung. Ich finde dass die Jungs und Mädels dort einen sehr guten Job machen. Der Artikel spiegelt nur meine ganz persönlichen Eindrücke zu dieser Thematik wieder.