Zum Inhalt springen

Innerdeutsche Grenzen

Die Mauer ist schon lange weg und jetzt gibt es sie trotzdem wieder, die innerdeutschen Grenzen. Das Nichtrauchergesetz macht es möglich. Während Niedersachsen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern seit dem 1. August das Gesetz in Kraft gesetzt haben, gibt es in den restlichen Bundesländern noch keine einheitliche Regelung.

Dort wo das Gesetz schon greift gilt in Krankenhäusern, Schulen und Behörden das „Wir müssen draußen bleiben“ für Raucher, wenn es keine eigens vorgesehenen Raucherräume gibt. Für Gaststätten gilt der Gesetzestext ab Januar 2008. Bremen, Hessen, Sachsen und Rheinland-Pfalz lassen zum 1. September Nichtraucher-Regelungen in Kraft treten. Wegen der Handhabung des Gesetzes was die Gültigkeit in den einzelnen Bundesländern betrifft, hat der rauchende Bürger derzeit nun unterschiedliche Rechte, je nachdem wo er lebt. Was beispielsweise in Karlsruhe verboten ist, kann in Hamburg noch praktiziert werden.

An Baden-Württembergs Schulen hingegen kann die Leitung selbst entscheiden, ob Schüler ab 18 rauchen dürfen oder nicht, also selbst innerhalb eines Bundeslandes noch unterschiedliche Abgrenzungen. Man kann über das Nichtraucher-Gesetz denken was man will, eine bundeseinheitliche Lösung ist offenbar nicht in Sicht, was für mich die ganze Sache etwas in die Fragwürdigkeit versetzt.

Wäre interessant zu wissen wie andere (Nicht)-Raucher darüber denken, wenn für eine zukünftig eine innerdeutsche Reise einen „Qualmatlas“ notwendig macht, um herauszufinden an welchen Ort man ungestraft Rauchen darf oder aber auch nicht!

Schlagwörter:

8 Gedanken zu „Innerdeutsche Grenzen“

  1. Es ist ein wenig lächerlich, was hier geboten wird (dieser Flickenteppich). Sowohl auch Rauchersicht, als auch für die Nichtraucher. Ich bin Nichtraucher und begrüße das neue Gesetz (in Meck-Pomm gilt es ja schon). Aber ich kann mich nicht erinnern, dass bisher Rauchen in Krankenhäusern überhand genommen hat, oder?

  2. Dort mal auf gar keinen Fall. Die Raucher, soweit ich das gesehen habe und beurteilen kann, stehen entweder vor den Toren oder halten sich im Raucherzimmer auf.

    Aber einen solchen, wie Du ihn nennst „Flickenteppich“ zu gestalten ist in meinen Augen die schlechteste Lösung. Stichwort: Qualmatlas für Deutschland.

  3. Wer weiß, welches Kraut unsere Politiker geraucht haben. Beim Rauchverbot in Krankenhäusern und Schulen habt ihr die Kindergärten vergessen. Dieses ganze Schwachmatengesetz nervt nur noch. Von mündigen, selbstbestimmenden Bürgern wird nicht mehr ausgegangen. Und so lange hier Diskussionen provoziert werden, lenkt das doch toll ab von Diätenerhöhungen, Arbeitslosigkeit, HartzIV, Armut…

  4. Diätenerhöhungen, Arbeitslosigkeit, Hartz IV und Armut? Ja, da geht es immer schön nach dem Motto „weil nicht sein kann, was nicht sein darf“. Um sich den eigentlichen Problemen des Landes anzunehmen, bleibt bei soviel unnötigen Diskussionen leider keine Zeit mehr.

  5. Wann werden eigentlich die Raucher mit einem Aufnäher (vielleicht in der Form einer Zigarette) an der Kleidung markiert? Hatten wir doch schon; nur damals war es ein Stern.
    Welche Lobby wird durch so ein schwachsinniges Gesetz wieder bedient?
    Für die Karnevalstruppe (Regierung) habe ich noch eine sehr gute Idee. Wir trennen als nächstes Vegetarier von der fleischverzehrenden Bevölkerung per Gesetz und vergessen dabei nicht dies unter dragonische Strafen zu stellen.
    Schade, daß ich für ein solches Konzept nicht soviel Geld verdiene, wie Peter Hartz mit seinen Reformen.
    Von Peter Hartz konnte man nicht nur lernen, wie Mitmenschen am ausgestreckten Arm verhungern müssen, sondern auch wie man mit dem nötigen Kleingeld brasilianische Nutten, aus reinem Lobbyismus, einfliegen läßt um seine Interessen durchzusetzen. Ich würde dem Gesetzgeber auch liebendgern auch ein paar exotische Frauen sponsern, wenn dadurch das Gesetz über das Rauchverbot in den ewigen Jagdgründe verschwinden würde.
    Wir haben in Deutschland viel größere Probleme !!!
    GottSeiDank gibt es vielleicht bald nicht mehr Ost und West, sondern nur noch Raucher oder Nichtraucher.

  6. @Cisco: Die Vergleiche mit Vegetariern treffen den Nagel auf den Kopf. Der Staat vergisst sehr gerne immer, dass er letztlich von den Rauchern ganz gut „lebt“. Und Rücksichtnahme (z.B. Raucher / Nichtraucher) kann man sowieso gesetzlich nicht effektiv verankern.

  7. Ich muss gestehen, ich bin einer dieser Triefäugigen Konsumenten von Tabakwaren. Mein faltenreiches, graues Gesicht stets gebeugt schlurfe ich schwerfällig auf meinen Raucherbeinen in die Garage, erklimme irgendwie den Sitz meiner BMW, zum Glück mit elektrischem Zünder ausgestattet, schaffe es gerade noch, die knapp 300 kg in eine aufrechte Position zu bringen, um dann vornüber gesunken den Weg zum angepeilten Ziel zu suchen. Dort angekommen ist der erste Griff in die Tasche, um das Suchtgerät herauszufischen und zwischen die zitternden Lippen zu schieben.

    Habe ich es geschafft, mit zitternder Hand das Feuer auch noch an das Ende des Glimmstengels zu bringen und fällt der erste tiefe Zug meine angefressenen Lungen, bin ich endlich so weit, mein Bein mit Unterstützung der Arme so hoch zu bringen, dass ich mein Fahrgerät wieder verlassen kann, um dem endgültigen Ziel entgegen zu schlurfen, natürlich wieder mit tief gesenktem Kopf, um die einzige Farbe in meinem Gesicht (die Schamröte) vor den vorwurfsvoll auf mich gerichteten Blicken zu verbergen.

    Ja ja, Ihr jungen, neuen Nikotinsüchtigen, so ist das Leben eines Rauchers, wenn er dieser Sucht seit über 50 Jahren frönt, unglücklich und frustriert, dass sein Gesundheitszustand nicht mit den so genannten Schock-Fotos übereinstimmt, unglücklich darüber, dass er seit Jahren keinen Arzt in Anspruch genommen hat, weil es ihm an Fantasie mangelt, wenigstens eine Krankheit zu simulieren.
    In meinem Frust über meine Unzulänglichkeit sitze ich dann oft am PC und schreibe böse Briefe an die Politiker, obwohl das doch alles gute Menschen sind, so voller Sorge um uns und unsere Gesundheit. Schlimm genug, dass ich das tue, bin ich auch noch so dreist, diese Briefe öffentlich zu machen, indem ich sie auf meine Web-Seite stelle.

    Ihr seht, liebe Neuraucher, gebt das Rauchen wieder auf, sonst fangt am Ende auch Ihr noch an, gegen den Strom zu schwimmen und das bring nur zusätzliche Probleme. Schmeißt die Kippen weg und vergiftet Euch nicht selbst, sondern überlasst das der lebensmittel- und Pharmaindustrie, die haben da doch viel effizientere Methoden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst Dich informieren lassen wenn es Folgekommentare gibt. Du kannst aber auch abonnieren ohne zu kommentieren.