Mit dem Test des Netgear AC1750 Smart WLAN-Router R6300 v2 wage ich einen Blick über meinen ganz persönlichen Tellerrand hinaus was die heimische Netzwerktechnik betrifft. Hier hatten bisher nur Geräte aus dem Hause AVM „eine Chance“ bekommen. Doch die Beschreibung des Routers hat mich richtig neugierig gemacht. Meine Erfahrungen zu diesem WLAN-Router habe ich im folgenden Praxistest zusammengefasst. Für besonders hartnäckige Fälle habe ich auch 2 verschiedene WiFi Range Extender von Netgear getestet.
Der Netgear R6300 v2 fällt in erster Linie durch sein von vielen anderen Routern abweichendes, modernes und wertiges Design auf. Auf den ersten Blick würde man das Gerät, stünde nicht der Name des Herstellers vorne mit drauf nicht der Familie der WLAN-Router zuordnen. Dies liegt auch mit daran, dass es sich um ein Gerät handelt das nicht flach auf dem Tisch steht. Doch nicht nur die Äußerlichkeiten sind es, warum man dem Gerät einen Blick zuwerfen sollte. Die technische Ausstattung kann sich durchaus sehen lassen.
Inhaltsverzeichnis zum Beitrag
Technische Daten
- 2 USB-Anschlüsse – ein USB 3.0- und ein USB 2.0-Anschluss
- IEEE® 802.11b/g/n 2,4 GHz
- IEEE® 802.11 a/n/ac 5 GHz
- 5x 10/100/1000-Gigabit-Netzwerkanschlüsse (1 x WAN und 4 x LAN) jeweils mit autom. Erkennung
- Arbeitsspeicher 128 MB (Flash), 256 MB RAM
- Dual-Core-Prozessor, 800 MHz
- WiFi Protected Access® (WPA/WPA2-PSK)
- Doppelter Firewall-Schutz (SPI und NAT)
- Verhinderung von Denial-of-Service (DoS)-Angriffen
- 5x 10/100/1000-Gigabit-Netzwerkanschlüsse (1 x WAN und 4 x LAN) jeweils mit autom. Erkennung
- gleichzeitiger Dualband-Betrieb mit 2,4 und 5 GHz
- Abmessungen 191x198x65 mm (BxHxT) bei 430 Gramm
Laut Hersteller eignet sich der Netgear R6300 v2 insbesondere für große Häuser / Wohnungen, also überall dort wo es aus baulichen Gründen zu Verbindungsschwierigkeiten kommen kann und oftmals auch kommt. In meiner Netzwerkumgebung ist es nicht die Wohnfläche die zu unerwünschten Verbindungseinbrüchen führt sondern der in sehr großer Anzahl vorhanden Baustahl in den Wänden. Bisher war es erstens erforderlich einen geeigneten Standort für den Router zu finden und zweitens das „ewigliche Spiel“ mit der Antennenausrichtung. ½ Zentimeter nach links, wieder 2 Zentimeter nach rechts – WLAN-Nutzer werden diese teils nervige in jedem Fall aber zeitraubende Problematik sicherlich aus eigener Erfahrung heraus kennen.
Aufbau / Inbetriebnahme
Dem Lieferumfang liegen umfangreiche Beschreibungen bei die gerade für ungeübtere Nutzer von Vorteil sind. Der Anschluss selbst geht schnell um problemfrei. Die Steckverbindungen sind relativ gut zugänglich. Wer größere Hände hat könnte es vielleicht etwas schwieriger haben die Stecker auf Anhieb in die Anschlüsse zu bringen. Doch hier steckt man ja nicht jeden Tag um, ich sehe darin kein wirkliches Manko.
Nach dem Einschalten des Routers und starten des Browsers erscheint sofort die Verwaltungsoberfläche.
Schnelle und stabile Verbindung zu allen Geräten
Der generelle Aufbau einer Verbindung zu anderen WLAN-Geräten kann schon mal etwas dauern. Steht die Verbindung sollte sie natürlich möglichst unbeeinflusst stabil bleiben. Letzteres war vor dem Einsatz des Netgear R6300 v2 nicht immer so. Durch die extremen Stahlwände hindurch kam es häufiger zu teils massiven Schwankungen der Verbindung bis hin zu kompletten Abrissen. Gerade im Bereich des Streamings alles andere als zufriedenstellend.
Der R6300 baut seine Verbindungen trotz widriger Umstände sehr schnell auf. Die Stabilität der Verbindung war für mich überraschend gut, eigentlich sehr gut.
Vergleiche / Erfahrungswerte
alle Angaben sind durchschnittliche WerteKonkurrenzprodukt | Netgear R6300 v2 | |
---|---|---|
Erkennen von neuen Geräten | bis zu 4 Minuten | ~ 20 - 30 Sekunden |
durchschnittliche Verbindungsabbrüche 24h | 5 | 1 |
Dauer Wiederaufbau Verbindung nach Abriss | ~ 3 Minuten | ~ 20 Sekunden |
WLAN n | ~ 180 MBit | ~ 300 MBit |
WLAN ac | ~ 580 MBit | ~ 850 MBit |
Aufhängen der Box (Neustart erforderlich) / Woche | 2 | 0 |
Zum Erkennen von neuen Geräten rechne ich auch dazu, wenn bekannte Geräte den WLAN-Bereich komplett verlassen und später „wiederkommen“.
Genie-App
Bei der Genie-App handelt es sich um einen Heimnetzwerk-Manager zur Konfiguration, Verwaltung und Überwachung des Netzwerkes. Und Dank der Varianten für Smartphones kann von überall innerhalb der Reichweite des WLANs auf den Router und seine Funktionen zugegriffen werden. Im einzelnen sind dies:
- WLAN-Einstellungen
- Verwaltung von Gastzugängen (mit QR-Code)
- Kindersicherung
- Netzwerkkarte (Übersicht aller aktiven Geräte)
- Trafficauswertung
- Zugriff auf freigegebene Medien (Musik, Filme etc.)
- Drucken via Air-Print von mobilen Geräten
Der Umgang mit der App ist selbsterklärend und leicht verständlich. Die Genie-App gibt es für PC, Mac, Android und iOS zum Download. Aktuelle Version ist die 2.4.8 vom 1. Juli 2015.
Bemängelung
An der Seite des Routers befinden sich zwei USB-Anschlüsse (USB 2.0). USB-Anschlüsse sind immer gut und sehr wichtig, je mehr desto besser. Doch die Anbringung der Buchsen an der Geräteseite haben einen optischen Nachteil, die im eingesteckten Zustand abstehenden Kabel „zerstören“ quasi etwas die Optik des an sich sehr schönen Designs. Eine rückwärtige Anbringung wäre hier sicherlich von Vorteil gewesen. Ein weiterer Punkt ist die leuchtende Schrift auf der Gehäusefront „Netgear“. Man sollte das Gerät sich so aufstellen müssen, dass man es permanent im Auge hat. Das Dauerleuchten könnte gerade im Dunkeln den einen oder anderen Nutzer stören, ablenken oder was auch immer. Jeder setzt hier andere Maßstäbe. ich persönlich sehe es eher als Designelement.
Die Genie-App gibt es zwar für PC und Mac, aber leider nicht für Linuxnutzer.
Netgear WiFi Range Extender für schwierige Fälle
Ob vom Keller in das 1. Obergeschoss, durch drei Wände in ein entferntes Zimmer oder auf die Gartenterrasse – jeder WLAN-Router kann an seine Grenzen stoßen und benötigt Unterstützung. Wie schon mein Router sind auch die WiFi Range Extender von Netgear. Es handelt sich um die Modelle EX3700* und EX3800*. Hauptsächlicher Unterschied zwischen beiden WLAN-Boostern ist die Bauweise.
Während es sich beim EX3700 nur um einen Stecker handelt ist das Modell EX3800 so konstruiert, dass die verwendete Steckdose weiterhin erhalten bleibt – gerade in Altbauten ein nicht zu verachtender Vorteil da es meist an Steckdosen mangelt. Die integrierte Steckdose des EX3800 ist gefiltert. Das bewirkt, dass die WLAN Leistung nicht beeinträchtigt wird. Eine eine Kindersicherung in der Steckdose ist ebenfalls gedacht worden.
Funklöcher gehören der Vergangenheit an
Jede Ecke, die mit der Router selbst nicht mehr „ausgeleuchtet“ werden kann wird mit den Extendern erreicht und stabil mit dem WLAN-Signal versorgt. Bekannte Funköcher werden dadurch effektiv geschlossen.
Die Extender leisten bis zu 750 Mbps und unterstützen 802.11 ac sowie b/n/g WLAN-Geräte gleichermaßen. Die beiden angebrachten, externen Antennen sind wie man es von anderen Routern schon kennt dreh- und schwenkbar und somit leicht auszurichten. Die Integration in das heimische WLAN-Netz funktioniert problemlos – auch mit Routern die nicht dem Hause Netgear entstammen. Die jeweils verbaute LAN-Schnittstelle ermöglicht es, dass auch kabelabhängige Geräte via des Extenders ins Netzwerk mit eingebunden werden können.
An der Seite der Steckdose befinden sich Taster für Ein/Aus, Reset und Aktivierung der WPS-Verbindung. Die LEDs geben Auskunft über den Zustand der Verbindung ohne dabei durch pulsierendes Blinken störend zu wirken.
Fazit zum Netgear R6300 v2 und den WiFi Range Extender
Die zum Ende genannten Nachteile sind bezogen auf die Funktionalität des Gerätes absolut zu vernachlässigen, sie beeinflussen wenn dann nur das Design des Routers. Der Router selbst läuft „rund“ und sehr stabil, die Verbindungen werden schnell hergestellt. Der Blick über meinen persönlichen Tellerrand hat sich in jedem Fall gelohnt. Wer stets ein klein wenig Rücksicht auf die stylische Integration von Technik nimmt ist hier ebenfalls gut beraten, der Router ist salonfähig wenn man so möchte.
Durch seine „von der Norm abweichenden“ Bauart des Routers ist es möglich das Gerät mit ins Erscheinungsbild der Einrichtung einzubauen, ohne dass der Router als solches „auffallen“ würde. Andere fröhlich und munter blinkenden Routermodelle erfüllen diese Punkt jedenfalls nicht. Einzig die USB 2.0 Buchse könnte hier – sofern in Verwendung – als störend bzw. auffallend wirken.
Angesichts der hier „schwierigen“ WLAN-Situation ist der R6300 v2 definitiv eine dauerhafte Verbesserung, die vergangenen 14 Tage sind hierfür Beweis genug. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist mit etwas mehr wie 100 € stimmig* und ich kann den Router ruhigen Gewissens weiterempfehlen – natürlich nicht nur für Problemzonen. Dort wo viele WLAN-Geräte stehen kann sich der Router so richtig beweisen. Und was funktioniert heutzutage schon ohne….
EX3700 und EX3800
Die Steckdosen sind einfach in der Handhabung und liefern ein stabiles WLAN-Signal. Sowohl der kleinere EX3700 als auch der um eine gefilterte Steckdose erweiterte EX3800 schließen zuverlässig Funklöcher dort wo sie ggf. noch existieren sollten. Negativpunkte an beiden Steckdosen konnte ich keine finden. Auch hier ist das Preis- / Leistungsverhältnis absolut in Ordnung.
Scheint ein tolles teil zu sein. Anhand des Testberichtes und der Aufgeführten Problemzonen, die ich auch habe z.B. dicke Wände. Würde mich nur noch interessieren, wie das ist, wenn der Keller in dem mein Ersatz PC steht, zu einem anderen Stromkreislauf gehört, wie das dann funktioniert, da ich das von Repeatern kenne, wenn das aber dann nicht der gleich Stromkreislauf ist kann man es meist vergessen, aber hier denke ich geht das über W-Lan so wie ich das dem Test entnehmen kann und der Strom dient lediglich dem Anschluss, das der Netgear Extender mit Strom versorgt wird. Kurze Antwort wäre hilfreich.
Danke im Voraus Thomas
LG
Witlof
Dieser Extender ist vom Stromkreis unabhängig, es ist eine reine Funkverbindung. Bildlich gesprochen, letztendlich sendet Dein Router von A bis B – dort steckt dann der Extender in der Steckdose nimmt das Signal und gibt es von B nach C weiter. Den Extender geschickt platziert kann man so auch dickere Wände etc. überwinden.