Natürlich hätte ich das Desire HD auch so belassen können wie es geliefert wurde, mit Standardsoftware und den damit verbundenen Einschränkungen. Doch das wollte ich beim Smartphone genauso wenig wie bei meinem Desktop-PC. Mit anderen Custom ROMs bei Android ist es ähnlich wie bei Betriebssystemen in Linux selbst, es gibt zahlreiche Varianten die einem Neuling zunächst gar nichts sagen. Foren zur Thematik gibt es jede Menge, bei denen sich Anfänger allerdings auch erst mal durchbeißen müssen um verstehen zu können um was es genau geht.
Um von der Standardsoftware weg zu kommen und mehr Bewegungsfreiheit zu schaffen muss das Desire HD (DHD) erst einmal „manipuliert“ werden. Was ich hier als Manipulation bezeichne hört sich vom Begriff her schlimmer an als es in Wirklichkeit ist. Im Auslieferzustand ist das DHD für Installationen dieser Art gesperrt (S-ON / S-OFF). Wie man das DHD einen Rootzugriff beschafft und für die Installation eines anderern Betriebssystems vorbereitet wird an zwei Stellen beschrieben. Zum einen bei der Brutzelstube (auf deutsch), zum anderen und speziell für das Downgrade der Softwareversion bei den XDADevelopers. Die Anleitung zum Downgrade von der Brutzelstube brachte mich persönlich nicht wirklich weiter.
Das größte Chaos fand bei mir mit dem Rootzugriff statt. Ich finde es schade, dass es keine Software für Linux gibt, die zum S-OFF genutzt werden kann. Das notwendige Tool EasyS-OFF gibt es offenbar nur für Windowsmaschinen, was es nicht zwangsläufig einfacher macht. Nach langer Recherche fand ich bei Dominik einen Weg der nach zahlreichen Fehlversuchen letztlich zum Erfolg geführt hat. 2 Windowsmaschinen stehen hier noch in den Kinderzimmern herum, in diesem Fall zum Glück.
Zunächst installierte ich mir das ROM CyanogenMod7. Von der Optik her etwas völlig anderes als das bisher gewohnte HTC-Style. Ein Manko habe ich dann nach kurzer Zeit doch gefunden. Das Einbinden des Google-Kalenders klappt mit dem CyanogenMod7 nicht. Dies lag, so wie ich in verschiedenen Foren las daran, dass die HTC Software nicht mit installiert wird. Mit der Nachinstallation von gapps-gb lies sich dies jedoch schnell beheben.
Dank des vor dem „Umbau“ gefahrenen Updates aller wichtiger Daten (Titanium Backup Root)musste ich nicht wieder alles neu eintragen – klappte auf Anhieb mit der Wiederherstellung. CyanogenMod7 läuft sehr stabil! Ob ich bei diesem Custom ROM bleiben werde wird sich zeigen. Hat man erst mal heraus wie das mit dem Flash geht, ist man auf den Geschmack gekommen Neues auszutesten.
Die Veränderung des DHD muss jeder für sich selbst entscheiden, schließlich kann dabei auch einiges schief gehen und es läuft gar nichts mehr. Diese Situation hatte ich auch zweimal. Mit Akku raus/rein konnte ich das schlimmste wieder rückgängig machen. Ein paar Mal dachte ich schon… was hab ich nur getan :cool: .
Eines funktioniert derzeit noch nicht, deswegen hat dieser Beitrag auch keinen Screenshot. Unter Linux gelingt es derzeit nicht vom PC aus einen Screenshot zu machen. Android SDK hatte mit dem bisherigen ROM noch geklappt, derzeit kann ich es nicht dazu bewegen – wird schon noch.
Unter dem Strich jedoch bereue ich den Systemwechsel nicht. Jetzt muss ich mich nur noch einarbeiten, denn so wirklich ein umfangreiches Handbuch gibt es für die ganzen Custom ROMs natürlich nicht.
Prima, dass es dann doch noch geklappt hat. :smile:
Das CM7 habe ich auch ausprobiert, das scheint das Google-Konto gar nicht zu unterstützen. Ich konnte unter „Konten & Synchr.“ zwar das Twitter- und Facebook-Konto hinzufügen, nicht aber das Google-Konto. Somit hatte ich ein leeres Adressbuch, was am Handy nicht eben sinnvoll erscheint. :no:
Mit den fehlenden HTC-Apps hat das aber nichts zu tun, denn die haben zunächst mal nichts mit Google zu tun. Und Google Mail, Maps (inkl. Navigation und Latitude) oder YouTube lassen sich über den Market nachinstallieren. :nenene:
Anyway, der Umstieg auf ein Custom-ROM ist eine Umstellung von der Bedienung her, wenn man vorher HTC Sense genutzt hat. Die anderen Launcher funktionieren hinterher wie gewohnt. :wink: