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Blog Adventskalender 2013 – 2.Söckchen

Adventskalender 2. Söckchen

Der diesjährige Blog-Adventskalender des OffenenBlogs feiert sein fünfjähriges Bestehen und ich freue mich auch in dieser Etappe wieder mit dabei zu sein.

Mit diesem Beitrag zum 2. Söckchen möchte ich Euch ein wenig auf die angelaufene Vorweihnachtszeit einstimmen, vielleicht auch zum Nachdenken anregen. Das darf und muss jeder ganz allein für sich entscheiden.

Adventszeit wie sie sein soll

Die Adventszeit ist  – geht man nach deren ursprünglichen Sinn – die besinnliche und ruhige Zeit vor Weihnachten in der die heimische Plätzchenbäckerei anfängt auf Hochtouren zu laufen. Es ist die Zeit in der in allen Dörfern und Städten alles beginnt bunt zu funkeln, würzige Düfte von Nelken, Zimt und Glühwein durch die Straßen ziehen und so stad die Zeit auch scheinen mag sich die Menschen sehr geschäftig durch die Läden bewegen. Weihnachten naht mit langen Schritten.

Die Adventszeit ist aber auch und gerade die Zeit der Familie in der man gemütlich vereint im warmen Zuhause zusammensitzt und ggf. mit einem „selbstgebrauten“ Punsch langsam den letzten Abschnitt des Jahres auf sich zukommen und das ablaufende Jahr Revue passieren lässt. Jetzt ist die Zeit angebrochen in der man Spielraum für all jene Dinge hat die das ganze Jahr aus unterschiedlichen Gründen beiseite geschoben werden und sei es nur das banale Brettspiel mit der Familie.

AdventskalenderMan lässt es trotz aller in nächster Zeit noch anstehenden Weihnachtsvorbereitungen insgesamt etwas ruhiger angehen.

Adventszeit wie sie geworden ist

Die bis hierhin kurz und knapp beschriebene Adventszeit spiegelt die Zeit von vor 50 Jahren wieder. Heute ist die Adventszeit leider von einem Großteil der Bevölkerung zu anderen Abläufen abgeurteilt worden. Aus Ruhe, Gelassenheit und Besinnung wurde Hektik, Konsumrausch und auch Geltungsdrang. Wäre dem nicht so, es gäbe keine dieser unsäglichen Statistiken rund um die Weihnachtszeit.

Traditionen werden von uns zwar rein formell sehr hoch gehängt, doch ist das Jetzt und Heute wirklich noch mit dem Ursprung vergleichbar? Die Zeit verändert sich und somit natürlich auch die Tradition. Würden wir uns nicht von jedem Schnick-Schnack anstecken lassen den uns u.a. die Industrie auftischt hätte Tradition tatsächlich noch eine reelle Chance zur Existenz. Leider wird jener der sich dem Fortschritt widersetzt in unserer Gesellschaft als Outsider betrachtet – und mal ehrlich, ein Outsider möchten wir alle nicht sein.

Ist es also gewissermaßen eine Art von Gruppenzwang welche an der alten Weihnachtstradition kratzt? Ja, zu einem bestimmten Prozentsatz ganz bestimmt. Zu viele versuchen inzwischen einfach „besser“ zu sein. Das beginnt ggf. beim Umfang der Weihnachtsbeleuchtung im Vorgarten und endet letztlich am Gabentisch. Ganz getreu nach dem Motto, „wer das teurere Geschenk hat ist besser als der andere“.

Ausnahmen bestätigen natürlich diese Regel und es gibt trotz allem noch einige die sich nicht von alledem haben anstecken lassen und die Vorweihnachtszeit ganz traditionell begehen.  Hoffentlich sterben diese Menschen nicht irgendwann komplett aus, wenig genug sind es bereits.

Früher war alles besser

Nein, generell würde ich das so nicht zum Ausdruck bringen. Wahrscheinlich, nein sogar ganz sicher liegt es einfach daran, dass man ab einem gewissen Alter den Verlauf des Wandels mit anderen Augen sieht eben weil man einen direkten Vergleich ziehen kann. Viele jüngere unter uns können das meist nicht wirklich nachvollziehen, sie kennen es nicht anders und sind in diesen Wandel schlussendlich hineingewachsen.

Die Vorweihnachtszeit ist nicht mehr was sie einmal verkörpert hat. Ich würde sie deswegen auch nicht pauschal als schlecht bezeichnen. Die Vorweihnachtszeit hat sich unserer hektischen Welt, unserem Streben nach mehr lediglich anpassen müssen weil wir es so wollten. Dieses Streben allerdings sehe ich schon negativ.

Wir sollten tatsächlich wieder einmal versuchen in uns zu gehen und uns ernsthaft die Frage stellen, „braucht es das alles wirklich“?

Nichts desto trotz wünsche ich Euch allen eine schöne Adventszeit, macht das Beste daraus oder viel mehr das was ihr dafür erachtet. Denn wie bei so vielem im Leben muss hier jeder ganz allein für sich entscheiden welchen Weg er gehen möchte.

Söckchen Nummer 3 des Adventskalenders wird es morgen entweder bei newsburger.de, it-runde.de oder zn80.net zu entdecken geben. Mal sehen was dort angeboten werden wird. Schaut doch einfach mal dort vorbei.

19 Gedanken zu „Blog Adventskalender 2013 – 2.Söckchen“

  1. Guten Morgen Thomas & @ all. Ein schöner Artikel, der zum Nachdenken anregt, oder es zumindest sollte. Ich kann mit Stolz sagen, dass wir nach bestmöglichem Können die Vorweihnachtszeit und die Weihnachtstage in Ruhe und Besinnlichkeit verbringen. Denn uns ist es wahnsinnig wichtig, dass unsere Tochter das Weihnachtsfest nicht als schnöde Möglichkeit sieht, wie man an möglichst viele und teure Geschenke rankommt. Sie bekommt bei uns auch die traditionellen Werte von Weihnachten und der Vorweihnachtszeit vermittelt. Ohne Stress, ohne viel Komerzdenken etc. Wir zelebrieren die Weihnachtszeit und genießen das gemeinsame Hören von Weihnachtsmusik, lesen uns gegenseitig Weihnachtsgeschichten vor, etc.

    Ich kenne das so aus meiner Kindheit, und ich erinnere mich immer gerne an die früheren Weihnachten zurück. Wenn man sagt „Früher war alles besser“, dann hat man vielleicht selbst zugelassen, dass sich alles geändert hat und vielleicht liegt es ja an einem selbst, dass heute so vieles anders ist.

    Und damit grüße ich nochmal alle und wünsche einen ruhigen und schönen Tag. Lasst uns mal alle weiße Weihnachten für dieses Jahr wünschen. Meine Tochter hatte noch nie einen Heilig Abend mit Schnee.

      1. Jo, weiße Weihnachten wären toll. Ich kann mich noch erinnern, dass ich mit meinem Bruder immer am 24. Dezember nachmittags zum Schlittenfahren ging. Das ging jedes Jahr, weil einfach jedes Jahr Schnee lag. Das ist einfach eine total tolle Erinnerung. Meine Mutter hat dann in der Zeit den Weihnachtsbaum geschmückt. Und es war total schön, wenn man dann durchgefrohren nach Hause kam, und bei der „Bescherung“ das Zimmer erleuchtet war vom Kerzenschein, man merkte die Hitze, die von den Kerzen am Baum abging, der Geruch nach brennenden Kerzen in der ganzen Wohnung … du merkst, ich könnte da den ganzen Tag von erzählen ;)

  2. Hi Thomas.
    Danke für dein Söckchen. Tja, die Adventszeit… ich gehe davon aus, dass heutzutage ein gutes Mittelmaß der Weg von deinem Beschriebenen sein sollte. Ein wenig besinnlich, Plätzchen backen und mit der Familie beisammen sein und wohl oder übel auch das Shoppen für die Weihnachtsgeschenke und die ganze Hektik drum rum. Man sollte eben bloß schauen, dass es eine positive Hektik bleibt, mehr eine Vorfreude. Aber es ist schon richtig, mit der Zeit ändert sich das meiste und somit auch die Vorweihnachtszeit.
    Euch allen eine gute Zeit!

  3. Ein sehr schöner Artikel der ein bisschen mit den Fingern auf das „wahre“ Weihnachten zeigt. Im Gegensatz zu vielen anderen Leuten bin ich ja ein Weihnachtsfan und egal wie hektisch das Leben ist, diese Zeit im Dezember gehört mir und meiner Familie. Weihnachtsmarkt, die Wohnung schmücken, alte Geschichten, Brettspiele, Tee und Stollen, Plätzchen backen und ganz viel Zeit für Familie und Freunde.
    Wie Mario schon sagte auch ich habe als Kind diese Werte und Traditionen mitbekommen und an meine Kinder weitergegeben.
    Natürlich gehören Geschenke, einkaufen und übervolle Einkaufsstraßen dazu. Aber bei einer Tasse heißer Schokolade in einem Cafe zwischen all der Betriebsamkeit und Hektik wird die Geschenkejagd zu einem kleinen Moment Freude und Ruhe in der Vorweihnachtszeit.
    Lieben Gruß aus den Bergen, Michaela

    1. @Michaela: Als Weihnachtsfan würde ich mich nicht bezeichnen, früher schon mal mehr, heute ist das komplett abgeflacht. Das liegt aber mehr an dem Erlebten, den Enttäuschungen etc.! Mit dem Fest als solches hat es nichts zu tun, die Werte habe ich von früher vermittelt bekommen. Heute lass ich es ganz ruhig angehen, ganz im kleinen. Ist eben eine emotionale Geschichte.

  4. Schöner Beitrag, doch Advent ist das, was wir selbst daraus machen. Ich sehe es so stark am Buchwichteln. Dort ist Weihnachen wieder so wie es war. Es geht nicht um Konsum, sondern alleine um jemanden eine Freude zu machen, an andere Menschen zu denken, das fehlt in der heutigen Zeit viel zu oft. Und nicht nur zu Weihnachten

    1. @Mella: Du hast schon recht. Nicht die Dinge verändern sich – wir verändern sie selbst. Ein Geschenk für 3 Euro kann mehr Freude bereiten als ein Flachbildfernseher für 1500 Euro, einfach deswegen weil es von Herzen kommt und wirklich „ernst“ gemeint ist. Diese Denkweise verstehen nur viele nicht – leider.

  5. Wir haben das bisher jedes jahr mitgemacht, doch dieses Jahr ist Schluß. Wir haben vorsichtig um niemanden auf die Füße zu treten in der Familie gefragt ob es ok ist dieses swanghafte Schenken einfach wegzulassen. Und wir waren überrascht wie entgegenkommend alle sind. Das zeigt doch dass an diesem Konsumgedanken keiner richtig Freude finden kann. Nun treffen wir uns an Weihnachten ohne Stress zum gemütlichen Beieinandersein und leckerem Essen. Da wir über die Feiertage die Familien besuchen stellen wir auch keinen Weihnachtsbaum auf. Und der Weihnachtsschmuck begrenzt sich auf einen selbsgemachten Adventskranz auf dem Tisch. Allen eine stressfreie Weihnachtszeit!

  6. Hallo Thomas,

    und vielen Dank fürs Erden! ;-) Auch in meiner Familie sind wir vom Konsum zur Besinnlichkeit übergewechselt, weil dass was wir niemandem schenken können ist Zeit! Und davon verschwenden wir das Jahr über schon mehr als genug!

    Eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit

    Matthias

  7. Eigentlich hätte ich mir vorgenommen mich im Dezember „ganz gemütlich“ auf meine Indienreise vorzubereiten. Das Gegenteil ist nun der Fall. Die Zeit ist wieder mal viel zu knapp und der Kalender viel zu voll gepackt. Es gibt einfach viel zu viel zu tun. Schöne Dinge hauptsächlich, aber die brauchen halt leider auch Zeit.

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