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Fernsehgebühren sind wie eine zweite Miete

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Explodierende und für viele nicht mehr tragbare Mieten sind in aller Munde und dies auch absolut zurecht. Nicht mehr weit von einer „zweiten Miete“ sind wir bei den Fernsehgebühren, wenn auch nicht in der selben Größenordnung. Zwar hat diese Kosten – mit Ausnahme jener der GEZ* – jeder selbst in der Hand, trotzdem artet es in Sachen PayTV für mein Empfinden langsam wirklich aus. Streamingdienst ist das Wort der Stunde, bald jeder „Hans Dampf“ veranstaltet inzwischen seinen eigenen Streamingdienst um damit ordentlich Kasse zu machen. Der letzte Pilz der diesbezüglich vor Kurzem aus dem Boden schoss ist ein Ableger von RTL.

„Für nur ……. € im Monat“ – mit diesem Satzmodell werben sie fast allesamt die Damen und Herren der PayTV Branche. Zu Nutze macht man sich hier das „Schnäppchen-Denken“ einer nicht unbedeutend großen Menge an potentiellen Kunden. Weil etwas „nur 5 Euro“ kostet erscheint es vielen günstig….. für das was man dafür bekommt. Für nur 19 € hier im Monat und nur 5 € dort summiert sich doch so einiges zusammen wenn man am Puls der Zeit in Sachen TV-Programm sein möchte. Ob man das damit letztlich auch tatsächlich ist lasse ich mal dahin gestellt.

GeldIst man zudem noch fußballbegeistert, dann greift die Branche noch mal richtig in unsere Taschen mit immer neueren Modellen. Europa-League hier, Champions-League da, Bundesliga Montagsspiele dort. Darf es vielleicht noch etwas von den Freitagsspielen sein? Vielleicht noch etwas für Ihre Frau und die Kinder? Gerne, macht dann monatlich 70 Euro – besten Dank und gute Unterhaltung. Und damit die horrenden Preise nicht sofort ins Auge stechen halbiert man den Preis, druckt ihn in großen fetten Lettern und schreibt kleinstmöglich darunter „in den ersten … Monaten, danach dann….“.

Mit geschickt verteilten Genres – jedes einzelne zu einem vermeintlichen Schnäppchenpreis angeboten – die wiederum teils in sich gegen Aufpreise „ausbaubar“ sind, kann man sich hier hübsch verpackt in langlaufenden Verträgen ein verdammt teures Konstrukt aufbauen ohne es auf Anhieb zu merken.

Früher war alles besser

War das früher herrlich einfach in Sachen Fernsehen – es gab das erste Programm, das Zweite, das Dritte und damit war dann auch gut gewesen. Startet man heute bei einem neuen TV den Sendersuchlauf – völlig gleichgültig ob via Satellit oder Kabel – dann muss man hier schon Geduld mitbringen bis die gefühlten 5000 Programme alle erfasst und abgespeichert sind. Zwischen drin eine Runde mit dem Hund zu laufen ist allemal mit enthalten. Mindestens die Hälfte der Programme sind fremdsprachig und für die breite Masse ohnehin nicht von Interesse. Was wäre hier eine sinnvolle und landestypische Aus- und/oder Abwahl der Programmgruppe von großem Nutzen, doch diese Funktion bringen leider nur die wenigsten Geräte mit.

Klar muss man zugeben, dass die Vielfalt des Fernsehprogramms schon deutlich gewachsen ist im Vergleich zu „früher“. Und auch dass dies seinen Reiz haben kann soll hier gar nicht bestritten werden. Aber ob man diese Flut an TV- und Streamingangeboten wirklich braucht und dauerhaft nutzt? Alles hat seinen Preis, auch die Freizeit. Und diese kann man besser nutzen als sich von geldgierigen Diensten den letzten Cent aus der Tasche ziehen zu lassen.


* Das die Bezeichnung Gebühreneinzugszentrale (GEZ) nicht mehr aktuell ist und das „neue Mäntelchen“ der Gebühreneintreibeanstalt nun ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice lautet ist mir klar. Für mich bleibt es der Einfachheit halber die GEZ.

2 Gedanken zu „Fernsehgebühren sind wie eine zweite Miete“

  1. Ganz ehrlich?

    Ich kann das ganze Gejaule über die Rundfunkgebühren nicht mehr hören.

    17,50 € pro Monat für einen Haushalt. Das sind 0,58 € pro Tag. Das verquarzt ein Raucher mit eineinhalb Zigaretten – und ich kenne wirklich keinen Glimmstengel-Fan, der es bei nur 2 Kippen belässt. Selbst die Blöd-Zeitung kostet schon fast das doppelt und dient lediglich dazu, Altpapier zu werden.

    Bis vor wenigen Jahren war das noch der Beitrag pro Arbeitnehmer im Haushalt pro Monat.

    Natürlich kann man drüber streiten, ob ein Bundesland wie das Saarland oder Bremen je eine eigene Rundfunkanstalt brauchen, die dann auch noch 5 Sender betreiben. Bremen könnte der NDR noch locker mit übernehmen, das Saarland vom SWR bespielt werden.

    Aber für Flächenländer wie NDS, NRW, Bayern oder MV halte ich es für sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig, hier die regionale Karte auszuspielen. Die einzelnen Regionen – als Beispiel Harz, Heide, Oldenburger Land, Vorpommern, Ostholstein etc. würden in einem Sender, der zentral senden würde, hintenüber fallen. Da gäbe es Hamburg, Hannover, Kiel und Schwerin und das wäre es dann.

    Natürlich weiß ich, das jetzt das Argument mit den Privatradios kommt.

    Nur: Die haben doch gar kein Interesse, von vor Ort zu senden oder dort präsent zu sein. Die wollen mit ihrer Werbung Kohle machen. Um die herum wird die Musik gelegt.

    Beispiel: radio ffn aus Hannover.

    Die hatten vor einigen Jahren meines Wissens nach ein eigenes Studio in Lüneburg. Dann irgendwann ist das aufgegeben worden, der Reporter in ein Kabäuschen bei der hiesigen Tageszeitung eingezogen – und heute? Heute arbeitet er soweit ich weiß von zu Hause aus.

    Regionale Information? Bis auf 2 Minuten pro Stunde Fehlanzeige.

    Ich bin ehrlich dankbar, das es so ist, wie es ist. Denn ich interessiere mich auch für das, was andernorts in Deutschland passiert, schaue im WDR auch die Lokalzeit(en) wenn ich dazu komme, oder höre da die verschiedenen Sender.

    Wenn man sagen würde, jede Sendeanstalt darf nur noch ein Radioprogramm betreiben, dann Gute Nacht. Denn dann würde es nur noch den Schwund geben, der am meisten Hörer anzieht. Das Gedudel, was man heute Popmusik nennt.

    Aber dann können die Sender ihre Radioprogramme einstampfen. Denn das, was dann gesendet würde, spulen die Privaten den ganzen Tag über den Äther.

    Schönen Dank auch!

    Und nicht zu vergessen: Wenn es weniger Sender gäbe, bräuchte es auch weniger Redakteure, Moderatoren, Tontechniker etc. Dann blieben bei der ARD von den 20.000 Mitarbeitern vielleicht ein Viertel übrig – und der Rest?

    Wird dann über die Jobcenter von uns finanziert – mit mehr als 58 cent pro Tag?

    1. Nur gut dass es Raucher gibt, die man für einen solchen Vergleich herziehen kann. Blöd nur, dass diese völlig sinnbefreite „Zwangsabgabe“ auch Nichtraucher trifft….! Und zu Letzteren zähle ich auch.

      Pauschale Abgaben sind generell nicht in Ordnung wenn der Grund hierfür nicht ersichtlich ist. Und der ist bei dieser Thematik definitiv nicht ersichtlich. Und erzähl mir jetzt nichts von Regionalität usw. ARD und Konsorten machen seit langem ebenfalls Werbung und nehmen dadurch Gelder ein. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, warum man ARD und ZDF das Geld „mit Gewalt“ in eine bestimmte Körperöffnung pumpt, nur damit dort ein gewisses Klientel Gehälter bzw. Pensionssummen erhält bei dem einem mehr als nur schwindelig wird.

      Ne lieber Markus, Dein konservatives Denken in allen Ehren…. zeitgemäß ist diese Abgabe nicht mehr. Und demnächst dann vielleicht noch höhere Rundfunkabgaben. Gibt es bei ARD und ZDF etwa Lohnerhöhungen die querfinanziert werden müssen?

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