Olympiade 2024 in Hamburg – Plakate verkünden es vieler Orts als „Das Ereignis“ welches man unbedingt haben muss. Aber hat sich schon mal jemand Gedanken darum gemacht welche Kosten auf Hamburg zu kommen wenn eine Zusage zur Ausrichtung gegeben wird? Es gibt aus meiner Sicht kein wirklich überzeugendes Finanzkonzept, niemand kennt die genauen Summen die an Investitionen tatsächlich erforderlich sein werden, keiner kann abschätzen wie hoch die Kosten (wieder einmal) explodieren – Stichwort Elbphilharmonie. Das vom Senat vorgelegte Konzept spricht bis jetzt von 7,4 Milliarden Euro. Alleine das ist eine Summe mit der man deutlich sinnvolleres bewerkstelligen könnte als eine Sportveranstaltung. Wie viel solche Geldverpulverungsprojekte kann eine Stadt wie Hamburg (noch) verkraften?
Hamburg 2024 – Das gibts nur einmal, daran zahlen wir noch lange.
So sollte eigentlich der Slogan lauten.
Argumente der Befürworter wie „das schafft Arbeitsplätze“ sind langfristig ein faules Ei. Denn werden all diese Arbeitsplätze auch nach der Olympiade 2024 benötigt? Aller Voraussicht nach nicht. Genauso verhält es sich mit den notwendig werdenden Neu- und Umbauten. Werden diese auch nach 2024 noch benötigt bzw. betrieben? Stehen nach Abschluss der Veranstaltung die Bauten leer herum und verschlingen nur noch mehr Geld? Wie sieht es mit dem IOC aus? Kann man dieser Organisation zu 100% über den Weg trauen was die Forderungen anbelangt? Über diese spricht man ggf. erst nach dem „Knebelverträge“ mit Hamburg geschlossen wurden aus denen niemand mehr schadfrei heraus kommt. Warum reißen sich andere Städte nicht um die Ausrichtung? Ist man dort umsichtiger als hier in der Hansestadt?
Olympia 2024 ist ein Projekt das Hamburg nicht attraktiver macht sondern auf lange Sicht hinaus finanziell schwächen wird.
Es sind einfach zu viele offene Fragen zu denen es keine wirklich verlässlichen Antworten gibt – schon gar nicht vom IOC. Alleine das sollte Grund genug sein um sich die Ausrichtung von Olympia 2024 ganz schnell wieder aus dem Kopf zu schlagen. Vielleicht scheitert der Zuschlag aber auch daran, dass bei der kürzlich durchgeführten Befragung – an der zudem nur 1002 Bürger teilgenommen haben – nur 56% für eine Teilnahme stimmten. Für nein zur Ausrichtungen stimmten 39%. Das IOC erwartet stets eine hohe Zustimmung, 56% sind aber nicht besonders hoch.
Ob das Referendum zu Olympia 2024 welches am 29.11.2015 endet nun so oder so entscheidet, die einen werden jubeln, die anderen lange Gesichter machen. Was man hoffen kann ist nur dass die Vernunft siegt und man sich nicht in derartig finanzlastige Projekte stürzt die nach hinten hinaus noch lange von sich Reden machen werden. Blauäugigkeit ist noch niemand gut bekommen. Das IOC ist von der Struktur her für mich ein bisschen wie die FIFA was die Vertrauenswürdigkeit angeht.