- Die Hälfte aller Internetnutzer erhält nicht die vom Anbieter beworbene Internetgeschwindigkeit
- 26% würden mehr für Liefertreue der Internetanbieter bezahlen
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, wenn es um Internetgeschwindigkeiten geht; diesen Schluss legt die aktuelle Studie eines unabhängigen Preisvergleichsportals zum Thema tatsächliche Internetgeschwindigkeiten nahe. Demnach wird nur einem Viertel aller Internetnutzer von ihrem zukünftigen Provider vor Vertragsabschluss ein DSL Speedtest angeboten, die Mehrheit dagegen muss weiterhin im Dunkeln darüber tappen, welche Bandbreite tatsächlich erreicht werden kann.
Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Preisvergleichsportals schlaubi.de, die 2.000 Breitband-Nutzer¹ über die Zufriedenheit der Dienstqualität ihres Internetzugangs befragt hat.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen vor allem die noch immer stark herrschenden Abweichungen zwischen den vom Anbieter vertraglich festgelegten „bis zu“ Geschwindigkeiten und den vom Kunden tatsächlich erreichbaren Datenübertragungsraten. So gaben fast drei Viertel (72%) aller Befragten an, sich dem Unterschied zwischen beworbenen und tatsächlichen Internetgeschwindigkeiten bewusst zu sein. Die Hälfte der Teilnehmer war sich zudem sicher, nicht die vom Provider beworbenen Internetgeschwindigkeiten zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis zum Beitrag
DSL Speedtest nur aus Eigeninitiative
Nur ein Viertel (28%) der Teilnehmer gab an, vor Vertragsabschluss einen DSL Speedtest zur Messung der tatsächlich verfügbaren Internetgeschwindigkeit von ihrem Internetanbieter erhalten zu haben. Dabei waren vor allem die Deutsche Telekom und Kabel Deutschland die Anbieter, die ihren Kunden bei Highspeed Internet Paketen am ehesten einen DSL-Speedtest zur Geschwindigkeitsprüfung anboten.
Weitere Umfrage-Resultate verdeutlichen ebenfalls das:
- 54% der Teilnehmer denen ein DSL Speedtest angeboten wurde, waren deutlich zuversichtlicher, dass ihr Provider sich auch an das Geschwindigkeitsversprechen hält.
- Weitere 82% die mit ihrer erhalten Internetgeschwindigkeit zufrieden sind gaben auch an, bei ihrem derzeitigen Provider bleiben zu wollen.
26% würden mehr für tatsächliche Internetgeschwindigkeiten zahlen
Die Umfrage-Ergebnisse zeigen auch, dass Internetanbieter, die keinen DSL Speedtest vor Vertragsabschluss anbieten, viele potentielle Vorteile entgehen. So würden 70% der Teilnehmer sich eher für einen Anbieter entscheiden, der ihnen vor Vertragsabschluss mittels eines DSL Speedtests akkurat die zu erreichbare Internetgeschwindigkeit nennen kann, als einer, der diese nur schätzt.
Weitere 26% wären sogar dazu bereit, mehr für einen Internet Tarif zu bezahlen, der die vermarktete Internetgeschwindigkeit garantiert. Zudem sind Kunden, denen ein Speedtest angeboten wurde, auch weniger wahrscheinlich den Provider in den nächsten sechs Monaten zu wechseln. Dieses Phänomen von “Liefertreue“ ist ein wichtiger Kundenzufriedenheits-Parameter, den alle Anbieter in ihrer künftigen Produktgestaltung berücksichtigen sollten.
schlaubi.de’s Tipps für einen schnellen Internetanschluss
- Wer mit der tatsächlichen Internetgeschwindigkeit unzufrieden ist, sollte den Anbieter kontaktieren und nach einem Geschwindigkeits-Upgrade fragen.
- Auch ein Anbieter Wechsel sollte in Betracht gezogen werden um mehr Internetgeschwindigkeit zu erhalten. Derzeit bieten vor allem Kabel- und Glasfaseranbieter die schnellsten Internet Tarife mit bis zu 200 Mbit/s an. Vor Vertragsabschluss sollte jedoch unbedingt erfragt werden, welche mögliche Internetgeschwindigkeit vor Ort tatsächlich verfügbar ist.
- Nach der Anschlussschaltung sollte direkt eine Messung der erhaltenen Internetgeschwindigkeit durchgeführt werden. Sollte die erhaltene Bandbreite zu stark von der vom Anbieter vermarkteten Bandbreite abweichen, kann der Kunde vom 14-tägigen Widerrufsrecht Gebrauch machen.
- Auch äußere Faktoren können die tatsächliche Internetgeschwindigkeit beeinflussen. Ein Tipp ist das WLAN-Netzwerk zu schließen und mit einem Passwort zu schützen. Auch die Position des Routers kann eine signifikante Auswirkung auf die erhaltene Internetgeschwindigkeit haben. Um diese zu erhöhen, sollte der Router nicht in der Nähe von anderen Elektronischen Geräten platziert und auch Hindernisse wie Türen, Möbel und Schränke sollten vermieden werden da diese allesamt die WLAN Signalstärke verringern können.
Mehr Transparenz für die Kunden
Natascha Kahmann, Telekommunikations-Expertin bei www.schlaubi.de kommentierte die Ergebnisse der Umfrage:
„Wir sind sehr schockiert darüber, dass die meisten Anbieter ihren Kunden noch immer nicht aktiv und transparent über die tatsächlichen Internetgeschwindigkeiten aufklären. Kunden denen diese Option jedoch gegeben wurde, sind laut unserer Studie deutlich zufriedener und auch loyaler. Wir fordern, dass künftig alle Anbieter, wie auch derzeit in Großbritannien, ihre Kunden vor Vertragsabschluss genau über die vor Ort verfügbaren Internetgeschwindigkeiten informieren.“
Sie fügte hinzu:
„Zudem sollten die Anbieter nach Anschlussschaltung einen DSL Speedtest zur Messung tatsächlichen Internetgeschwindigkeit stellen. Bis dahin sollten Kunden einen unabhängige Geschwindigkeits-Test, wie z.B. den DSL Speedtest von schlaubi.de, nutzen um die tatsächliche Bandbreite zu ermitteln. Sollte diese unter der vom Anbieter vermarkteten liegen, finden sich auf www.schlaubi.de ausführliche Informationen und hilfreiche Tipps um die tatsächliche Internetgeschwindigkeit zu erhöhen.“
Hallo, schön geschriebener Statusbericht.
Was fehlt sind die Ursachen. Es fehlt einfach der Wettbewerb. Klar für DSL 16k gibt es viele Anbieter, die bekanntlich alle das alte Telekom Netz benutzen und gleich schlecht sind. Darüber gibt es immer nur EINEN Anbieter. Dort wo ein Anbieter VDSL anbietet, gibt es keinen zweiten. Dort wo Kabel Deutschland ist, gibt es keine anderen Kabel Anbieter und dort wo gar nichts ist, gibt es nur die Telekom mit LTE. Meine Erfahrungen sind bei allen schlecht.
VDSL Kästen werden überprotiert bis zum geht nicht mehr. In Stoßzeiten, also in Großstädten von 11.00 – 01.00 Uhr bleibt von den gebuchten 50k vielleicht 25k übrig.
Bei Kabel nutzen sowieso alle im Umkreis die gleiche Leitung. Glück hat der, der in einer Siedlung voller Rentner wohnt die nichts mit Internet anfangen können. In Großstädten geht ab 20.00 Uhr gar nichts mehr. Durch P2P-Software, YouTube und OCH meiner Nachbarn, die mangels Alternativen alle bei KD sind, kommt von gebuchten 100k am Abend 30k an. Dazu kommt ein miserabler Ping was online Spielen unmöglich macht.
Es würde also nichts bringen ein Upgrade zu fordern. Denn deswegen wird die Leitung nicht dicker. Die BRD hat ein Jahrzehnt lang den Ausbau der Netze verschlafen. Ich bin beruflich oft in Warschau und wohne dort bei einem Bekannten. Ein Kabelanschluss 60k kostet dort 1/3 wie hier und es kommen je nachdem 80k an.
Internet, Strom, Wasser, Post ist in der BRD eben alles privatisiert und muss sich rentieren, deshalb bewegt sich hier auch nichts.