Ob es sich bei der katholischen Kirche um ein „Auslaufmodell“ handelt, wie es im Schafott-Blog zu lesen ist, oder ob sie sich immunisiert, wie es Soeren zum Abschluss formuliert ist nicht die alleinige Frage aber eine berechtigte. Die Kirchenfürsten aller Herren Länder und nicht zuletzt in Rom müssen es endlich lernen, dass sich die Zeiten erheblich gewandelt haben und dies nicht erst seit gestern. Die heutige Generation ist nicht mehr mit dem „erhobenen Finger“ oder der Prophezeiung von Hölle und Fegefeuer in Schach zu halten.
Mit dem „aussterben“ der leicht in Schach zu haltenden Generationen leeren sich damit auch die Kirchen, eine unbestreitbare Tatsache. Wer Wasser predigt aber selbst Wein trinkt, darf sich darüber auch nicht sonderlich wundern. Themen gerade wie die Sexualität, der Umgang und deren Auslegung werden aus kirchlicher Sicht nicht mehr zeitgemäß betrachtet. Auch die Plappereien von Ökumene sind Worte ohne Wirkung. Papstreisen rund um die Welt verursachen nur enorme Kosten, alles Gelder die dem einen oder anderen Land in bar ausbezahlt mehr helfen würden als eine Messe unter freiem Himmel und ein paar schöner Worte.
Glaube und Kirche haben schon lange nichts mehr gemeinsam. Die Kirche stellt m.E. viel mehr ein gewinnorientiertes und berechnendes Unternehmen dar, als eine Glaubensgemeinschaft. Dafür sprechen nicht zuletzt Dinge wie Gebühren für Taufe, Hochzeit und Beerdigung trotz des „Mitgliedsbeitrags“ in Form von Kirchensteuern. Dieser Entwicklung effektiv entgegenzusteuern hat man in Kirchenkreisen längst versäumt und jammert nun den „verlorenen Schäfchen“ hinterher.
Politik und Glaube sind zwei so unterschiedliche Dinge dass der Spruch „Schuster bleib bei Deinen Leisten“ mehr als nur zutreffend erscheint. Manchem Kirchenoberhaupt wäre es sicherlich sehr recht, wenn die Zeiten in denen Kardinäle noch Richter über Gut und Böse waren wieder kommen könnten. So zumindest betrachte ich es, nimmt man die kirchliche Einflussnahme in die Politik her. Die Kirche „verteufelt“ heute Dinge, welche sie einst leidenschaftlich gerne selbst zelebrierte. Der Karren „Kirche“ steckt in einem tiefen Sumpf. Dahin manövriert hat sie sich selbst durch eigene Handlungsweisen und widersprüchliche Predigten.