Zum Inhalt springen

Wenn sich niemand für Nebenwirkungen interessiert

Medikamente

Medikamente haben Neben- und Wechselwirkungen, das kennt und weiß jeder der Medizin einnehmen muss. Manche Nebenwirkungen sind in ihrer Art zu vernachlässigen, einige andere wiederum sind peinlich genau zu beachten. Die Beipackzettel (Waschzettel) sind in vielen Fällen ellenlang und sehr klein geschrieben. Einige Patienten können sie nicht lesen, andere interessieren sich nicht weiter dafür mit der Begründung – der Arzt hat ja die Medizin verordnet.

Wenn Ärzte und Apotheker zu Todesenengeln werden

Ein unter Umständen tödlicher Irrtum pauschal darauf zu vertrauen, dass der Arzt schon wissen wird welche Medikament zum anderen passt und welches eben nicht. Auch in relativ vielen Apotheken findet dahingehend keine Beratung oder besser eine Warnung statt wenn Wechselwirkungen unter Umständen zum Tode führen können. Mit Internetapotheken habe ich hier andere Erfahrungen gemacht, dazu aber später mehr.

Erzeugt ein Medikament auf Dauer beispielsweise Juckreiz oder auch mal Kopfschmerzen mag dies in den allermeisten Fällen harmlos wenn auch lästig sein. Ein Unfug, wenn man deswegen aber wieder Medikamente einnimmt welche im Endeffekt nur die Nebenwirkungen eines bestimmten Medikaments beseitigen. Dies ist zwar in bestimmten Fällen unumgänglich (zusätzliche Magenschutzpräparate etc.), dennoch erhöht es die Medikamentenzahl unnötig.

MedikamenteWas aber wenn der Hersteller eines Medikaments ganz eindeutig auf eine gefährliche Kreuzung mit anderen Wirkstoffen hinweist, aber weder der verordnende Arzt noch der Apotheker den Patienten darauf hinweisen und ihn vor einer solchen Gefahr bewahren? Stehen die gefährlichen Nebenwirkungen dann im Beipackzettel auch noch in der Rubrik „sehr häufige Nebenwirkungen“ dann grenzt dies schon haarscharf an eine vorsätzliche Körperverletzung.

Clopidogrel 75mg in Verbindung mit Acetylsalicylsäure

Clopidogrel ist ein Medikament das bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen verabreicht wird, oftmals aber nicht nur bei der Einbringung eines Stents in ein Herzkranzgefäß. In sehr vielen mir bekannten Fällen wird zusätzlich ein Gerinnungshemmer verordnet. ASS 100 (z.B. Aspirin protect 100 oder andere) enthält als Wirkstoff Acetylsalicylsäure und kommt hier sehr oft mit dem Hinweis zur Verwendung, dass es auf keinen Fall abgesetzt werden darf.

Das bei einer sog. Blutverdünnung durch ASS 100 blaue Flecken schneller entstehen als normal ist noch hinzunehmen. Eine der zahlreichen und auch häufigen Nebenwirkungen sind Hirnblutungen wenn diese beiden Medikamente zusammen eingenommen werden. Dass Hirnblutungen alles andere als harmlos sind und in einigen Fällen auch tödlich enden muss hier glaube ich nicht extra erwähnt werden.

Weder verordnender Arzt noch Apotheker hatten auch nur ein Augenzwinkern geschweige denn eine Warnung ausgegeben. Quasi werde ich vor einem Herzinfarkt bewahrt, dafür kann ich an einer Hirnbltung sterben – na vielen Dank auch.

Internetapotheken bieten den besseren Beratungsservice

Bei vielen Internetapotheken gibt es einen sogenannten Gesundheitsfragebogen auf welchem alle eingenommenen Medikamente vermerkt werden. Diese werden gegeneinander ausgewertet und man erhält mit der Medizinlieferung kostenfrei einen Hinweis zu Neben- und Wechselwirkungen. Und sei es nur der Grapefruitsaft der weggelassen werden soll weil er die Wirkung eines Medikaments einschränkt oder aufhebt. Auch solche Hinweise sind für den Patienten wichtig wie ich meine.

Hätte ich das Medikament nicht wegen seiner Dringlichkeit gleich an der ortsansässigen Apotheke geholt wäre diese Nebenwirkung wohl erheblich schneller aufgefallen. Aber der Witz kommt noch…

„In Beipackzetteln steht oft viel….“

… viel was? Viel Blödsinn? Auf Rückfrage beim Arzt bekam ich von dort die Auskunft, dass Clopidogrel an den „medizibeschichteten Stent“ gewissermaßen gebunden ist und somit eingenommen werden muss. ASS 100 sei standardmäßig mit erforderlich. Warum dieser Warnhinweis in der Medikamentenbeschreibung steht wisse er auch nicht. Ich müsse mir aber keine Sorgen machen, da passiert gar nichts so der Arzt weiter.

Nun ja, wenn ich mir keine Sorgen machen muss ist das ja einerseits in Ordnung. Andererseits bleibt hinsichtlich der Angaben der Pharmaindustrie ein fader Beigeschmack und wer letztlich doch Recht hat bleibt als offene Frage zurück. Der Pharmakonzern wird sich ja wohl auch etwas gedacht haben als er es schrieb….

Am besten ist eben man bleibt gesund. Nur das hat man eben nicht in der Hand… nicht wirklich!

Schlagwörter:

Ein Gedanke zu „Wenn sich niemand für Nebenwirkungen interessiert“

  1. Ja, die Ärzte, Apotheker und vor allem die Packungsbeilage. Darüber gab es bei mir auch schon mal einen Artikel! :-/
    Drücke alle Daumen für 2015, dass es „gesünder“ verläuft als 2014. Alles Gute – das aber gleich nochmal in deinem letzten Artikel des Jahres! ;)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst Dich informieren lassen wenn es Folgekommentare gibt. Du kannst aber auch abonnieren ohne zu kommentieren.