Alle Feeds im Reader „auf einem Haufen“ zu haben ist nichts für mich. Genau deswegen habe ich mir ein Ordnersystem zurecht gelegt, dass mir die verschiedenen Themen quasi vorsortiert. Auf diese Weise tu ich mich beim Lesen erheblich leichter undfinde den einen oder anderen Blog zielsicher.
Zwei Ordner sind mir dabei besonders wichtig. Der eine ist dafür zuständig neue Blogs erst mal aufzunehmen, zu beobachten um dann entscheiden zu können ob sie in meinem Feedreader einen dauerhaften Platz bekommen. Ist alles wie bereits erwähnt alles „auf einem Haufen“ gehen gerade die Neulinge im Feedreader leicht mal unter wenn die Beitragsfrequenz nicht besonders hoch liegt.
Die andere nimmt vermeintliche Karteileichen auf, also Blogs bei denen nicht klar ist ob sie noch betrieben werden oder bereits stillschweigend geschlossen wurden. Jetzt werdet ihr zwar sagen, „Karteileichen lösche ich sofort und bewahre sie nicht noch auf“. Einerseits ist das richtig und auch nachvollziehbar. Doch Dank meinem Feedreadersystem raubt diese Schublade namens „stillgelegte Blogs“ weder Platz noch Übersicht und kann getrost vor sich hin dümpeln.
Warum ein Blog schweigt – eventuell auch nur vorübergehend – kann man nie wissen. Gründe kann es dafür jede Menge geben. Und nur weil jemand z.B. in der Klinik liegt, nichts schreiben kann und der Blog deswegen brach liegt ihn gleich aus dem Reader zu werfen halte ich für zu hart. Die Löschtaste kann ich auch noch viel später drücken, wenn sich wirklich nichts mehr tut und der Blog tatsächlich das zeitliche gesegnet hat.
Die einzelnen Ordner sind was den Namen betrifft selbsterklärend. Einzig zu „Kommentare“ gibt es ein klein wenig Erklärungsbedarf. Leider gibt es immer noch Bloggerkollegen und -kolleginnen die es in Sachen Subscribe to Comments nicht so genau nehmen bzw. überhaupt nicht anbieten. Großer Nachteil hierbei… egal wer auf meinen Kommentar etwas schreibt, ich bekomme es mangels fehlender Benachrichtigung nicht mit. Und weil ich Diskussionen nicht auf diese Weise abbrechen möchte bleibt eben nur den Kommentarfeed für eine bestimmte Zeit.
Eine passende Bezeichnung mit einem Hauch von Literatur gab Marc in einem Kommentar bei Delijo ab. Er bezeichnete Feeds als einen Fluss der von Ebbe bis hin zum Hochwasser so ziemlich alles bietet was man sich vorstellen kann. Ein Vergleich der mir sehr gut gefiel, deswegen erwähne ich ihn hier auch. Auch wenn derzeit Niedrigwasser ist, die nächste Flut kommt bestimmt. Mit meinem Ordnersystem bin ich aber bestens dafür gerüstet.
Und wie behandelt ihr die Feedflut? Geordnet oder als wild durchgewürfelter Haufen mit dem Durchblick eines Meisters?
Ordnung muss irgendwie sein. :) In meinem Google Reader heißt das, was du „stillgelegt“ nennst, „inaktiv“ (aus den gleichen Gründen), ansonsten hab ich ein paar themenspezifische Ordner (u.a. Cartoons, Fotos, Dienste, Wissenschaft+Skeptiker), einen für die wenigen gekürzten Feeds, auch einen für Kommentare – und die „normalen“ Blogs selber liegen je nachdem, wie wichtig sie mir sind, in „A“ bis „D“. Wenn viel los ist bzw. ich länger nicht in den Reader geschaut habe, werden halt D und ggf. C und die Kurzfeeds ungelesen abgehakt. (Wissenschaft+Skeptiker sollte ich evtl. auch in 2 unterteilen.)
Ach ja, wer Werbung bringt (d.h. Anzeigen; eigene Reviews sind okay), rutscht eine Kategorie runter und fällt schließlich raus – oder in den Ordner „zu viel Werbung“, wo’s noch eine Karenzzeit für ansonsten interessante Blogs (derzeit eines) gibt…
Ein ganz ähnliches System nutze ich auch. Für Fachblogs und Newsseiten habe ich separate Kategorien / Ordner. Bei privaten Blogs gibt’s bei mir ebenfalls zunächst den Weg über den Bereich „Test-Blog“… wer da positiv auffällt, kommt dann in den dauerhaften Bereich :)
So einen Ordner für vermeintlich „tote“ Blogs ist bei mir Standard. Schließlich fressen die Feeds da drin ja kein Brot und es ist mir schon mehrmals passiert, dass urplötzlich wieder auf einigen Blogs dort geschrieben wurde. Hätte ich die einfach gelöscht, hätte ich es vielleicht nie mitbekommen. Zumindest für mich persönlich hat sich der Einsatz dieses Ordners jedenfalls schon mehrmals sehr gelohnt.
Ich denke, beinahe jeder mit mehr als 50 Feeds im Reader wird diese in irgendeiner Weise sortieren.
Am Google Reader stört mich dabei nur, dass die Ordner eigentlich nur als Label fungieren, und man keine Unterordner anlegen kann. Das hatte ich mal bei einem Desktop-Feedreader eingerichtet, und fand das klasse.
Meine „neuen Blogs“ heißen „Warteschleife“, ansonsten habe ich es recht ähnlich sortiert… Die „privaten“ Blogs habe ich noch in Gruppen von A – C unterteilt, je nach dem wie gut ich denjenigen kenne!
Hmmh, ich muss sagen, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Aber ich glaube diesen Tipp werde ich jetzt mal in Angriff nehmen und meine Feeds auch sortieren, anders ist ja gar keine Überischt mehr herstellbar…
@Cimddwc: Das mit der zusätzlichen Gliederung von A-D ist auch nicht schlecht. Ein guter Ansatzpunkt.
@Sascha: „Wer positiv auffällt“ :cool: . Der Satz gefällt mir. So wiederauferstandene Blogs kommen immer wieder mal vor, selten aber immerhin.
@Markus: Die Möglichkeit von Unterordnern vermisse ich auch, gerade bei Presse, Magazinen etc. wäre es Vorteil. Kommt vielleicht noch mal….
@Marc: „Please hold the line“ – das hat auch was :lol: . Mit „kennen“ meinst Du persönlich kennen? Da müsste ich nichts unterteilen, ist leider nicht der Fall.
@Maik: Willkommen bei Nicht spurlos. Schön wenn ich und meine Vorredner Dich auf die Idee bringen konnten eine Sortierung zu machen. Wie Markus schon schrieb, ab 50 gehts fast nicht ohne.
Ich habe meine Blogs auch in Ordner einsortiert, allerdings habe ich keine Ordner für neue Blogs oder stillgelegte Blogs. An für sich sind diese aber eine gute Idee.
Die Blogs in meinem Feedreader sind nach Themengebieten sortiert, wie zum Beispiel SEO oder Gewinnspiele (ich nehme an vielen Blogger-Gewinnspielen teil ;) ).
In grauer Vorzeit hatte ich auch mal ein paar Labels am Start. Keine Ahung warum ich die wieder eingestampft hatte, werde sie aber wieder einführen.
Das mit den Stillgelegten Blogs ist eine gute Idee werde ich auch gleich mal umsetzen.
Was mich ein wenig stört, seit ich nur noch auch Google Reeder setze, ist das man keine Unterordner anlegen kann. Das hatte ich bei Thunderbird etc. immer ein wenig übersichtlicher.
@Timo: Die fehlenden Unterordner bemerke ich inzwischen gar nicht mehr. Anfangs störte es mich deutlich mehr, da ich es von anderen Feedreadern gewohnt war. Inzwischen wie gesagt… egal. Mit einem persönlich angepassten Ordnersystem kann man es einigermaßen überbrücken bzw. anders organisieren. Mann kann halt nicht alles haben :cool: .