Noch nie war eine klassische Spaltung der Gesellschaft so einfach wie jetzt. Wir führen einfach den speziellen Impfpass ein, der die gegen Corona geimpften Personen von den nicht geimpften unterscheidet. Sonderrechte für geimpfte Personen – dieser für mein Empfinden äußerst dumme Vorschlag aus den Reihen der Politik passt wie die Faust auf’s Auge zu dem Vorschlag des Ehtikrates kurz vor Weihnachten, dass Impfgegner erklären sollen auf eine etwaige intensivmedizinische Behandlung verzichten sollen. Menschen zu klassifizieren und im gleichen Atemzug Sonderrechte für Geimpfte einführen – das ist eine Gesellschaftsspaltung par excellence.
Ehe man solche Ideen überhaupt auf den Tisch legen könnte, müsste man im Vorfeld dafür Sorge tragen dass zwei Punkte zutreffend sind
- genügend Impfstoff sofort parat ist und nicht erst im Herbst 2021
- jeden sofort impfen (der das möchte) und nicht nach Gruppierungen/Reihenfolgen vorgehen
Beide Punkte sind mit Sonderrechte für Geimpfte zum gegenwärtigen Zeitpunkt absolut nicht vereinbar.Wenn ich erst im Herbst – aus welchen Gründen auch immer – geimpft werden kann, dann darf es doch nicht sein dass derjenige welcher – ebenso aus welchen Gründen auch immer – schon heute geimpft worden ist „mehr Rechte“ besitzt als ich. Ob bis zum Herbst 2021 tatsächlich ausreichend Impfstoff in Deutschland vorhanden ist bleibt erst einmal abzuwarten.
Prognosen rund um Corona in die ferne Zukunft hatten wir im fast abgelaufenen Jahr 2020 schon öfter von denen bei weitem nicht alle zutreffend gewesen sind. Und wie rasche Politiker ihre Meinung ändern haben wir auch gelernt. Bestes Beispiel eben diese Sonderrechte für Geimpfte.
Sonderrechte für Geimpfte schon im Mai 2020 ein Thema
Noch im April/Mai schlug Jens Spahn selbst einen Immunitätsausweis vor, der den Inhabern „gewisse Erleichterungen in Zukunft“ bescheren soll. Die WHO warnte damals vor der Einführung einer solchen Bescheinigung. Und heute ein halbes Jahr später geht es um eine Impfbescheinigung welche eben diese Sonderrechte für Geimpfte einräumen soll – wer ist hier strikt dagegen? Genau, der Gesundheitsminister Jens Spahn. Das hat alles ein bisschen was vom berühmten „Fähnchen im Wind“.
Es bleibt leider zu vermuten, dass auch im kommenden Jahr 2021 noch einige derartiger „kranker Ideen“ auf uns zukommen werden.