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Steuer-ID nimmt Rentner in die Mangel

Inzwischen dürfte so ziemlich jeder den Brief des Bundeszentralamtes für Steuern erhalten haben. Wer das Schreiben bereits erhalten hat, ist stolzer Besitzer der seit 1. August 2008 eingeführten   Steuer-Identifikationsnummer. Allgemeine Informationen zur Steuer-ID gibt es unter dem wohlklingenden Namen Identifikationsmerkmal.de.

Was diese Seite natürlich nicht auf Anhieb preisgibt, vorallem Rentner werden von dem staatlichen Kontrollwerkzeug in die Zange genommen. Damit diese Zange auch richtig beißt hat Vater Staat alle Rentenversicherungsträger angewiesen, an eine zentrale Stelle Angaben über Rentenhöhe und Bezugsdauer zu machen bzw. mitzuteilen wer überhaupt Bezieher einer Rente ist. Das ganze gilt rückwirkend zum 1. Januar 2005. Private Versicherungsunternehmen und Versorgungseinrichtungen sind von dieser Anweisung nicht ausgenommen!

Ein steuerliches Zwangskontrollinstrument, das Rentenbezieher mehr als nur durchleuchtet. Die Humanistische Union bietet auf ihren Seite weitere Hintergrundinformationen zur Steuer-ID und ihren Stolpersteinen. Desweiteren findet man dort ein Musterprotestschreiben an das Bundeszentralamt für Steuern als pdf-Download. In wie weit dieses Schreiben und die bereits anhängige Musterklage beim Finanzgericht Köln (Az. 2 K 2822/08) erfolgreich sein werden ist schwer abschätzbar. Sich gegen die staatliche Bespitzelungstaktik jedoch nicht zur Wehr zu setzen kann auch nicht der richtige Weg sein.

Nur schade, dass die schwarz fließenden Schmiergelder der Kategorie „obere Zehntausend“ nicht via Steuer-ID abgewickelt werden. Dort wäre sicherlich erheblich mehr zu holen als bei einem Rentner, der sein Leben lang hart für das bisschen Kohle geschufftet hat. Gerupft werden wie immer nur die Kleinen, die richtig dicken Fische kehrt man unter dem Teppich!

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