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Ob Süden, Osten oder Westen – im Norden ist´s am besten

himmelrichtungsblogger

Ob jemand aus Süd, Nord, West oder Ost stammt bzw. dort wohnt ist mir grundsätzlich egal. Danach bewerte ich zunächst keine Personen. Der Mensch ist es der vorrangig zählt. Ob hinter diesem Menschen ein „Freund“ stecken mag oder eventuell ein sog. „Vollhorst“ lässt sich auf keinen Fall alleine an dessen geografischer Herkunft festmachen. Mit diesem Grundsatz bin ich bisher bestens gefahren und überzeugt davon, dass ich damit richtig liege.

Will ich jetzt gar behaupten, dass ich noch nie über „den Osten“ gemeckert habe? Nein möchte ich nicht. Auch ich habe mich schon negativ über die neuen Bundesländer geäußert, nicht unbedingt hier im Blog, auch im privaten Kreis. Doch auch hier verhält es sich so, dass ich nicht die im Osten lebenden Menschen angreifen will. Vielmehr sind es gewisse politische Themen wie z.B. auch der ehemals eingeführte oder besser der erfundene Solidaritätszuschlag.

Und es ist ja wohl unbestritten, dass speziell in dieser Hinsicht über lange Zeit die baulichen Investitionen im Osten erheblich mehr forciert wurden als in anderen Bundesländern, obwohl auch dort dringender Handlungsbedarf existierte. Leider wurde dieser Zuschlag auch für allen möglichen anderen Klimbim wie die Kriegskosten im Golf mitverwendet, sodass ich dessen Einführung heute noch nicht akzeptieren kann. Der Soli war und ist nichts anderes als ein von unseren Politikern geschickt verpackter „Diebstahl“ der sein Ende hätte schon lange finden sollen – tut er aber bislang nicht.

Dass sich somit ein gewisser Unmut gegen den Osten entwickelt hat ist nachvollziehbar. In erster Linie wurde der Soli zum Zweck der Wiedervereinigung ins Leben gerufen. Von den Zweckentfremdungen war nie sonderlich viel zu hören oder lesen. Der Zorn richtete sich aber nicht gegen das Volk als solches auch wenn dies vielerorts den Anschein machte. Ausnahmen in den Denkweisen bestätigen natürlich diese Regel. Ob sich das mit der endgültigen Abschaffung des Solis 2019 ändert muss sich zeigen.

Der Solidaritätszuschlag beschäftigt übrigens doch einige Blogger die das Thema „Bist Du West- oder Ost-Blogger?“ aufgegriffen haben. Politik und Bloggen vermischt sich demnach mehr als man dies vielleicht zunächst annehmen würde.

Spiel beim Bloggen die Herkunft eine Rolle?

Zwar kann ich beim Bloggen die Politik nicht komplett ausschließen und alleine deswegen spielen Himmelsrichtungen immer wieder mal eine bestimmte Rolle. Doch für das Bloggen haben geografische Grenzen bei mir keine Bedeutung. Warum auch, alle Blogger sind ein Teil des Ganzen. Ob ein Blog gut ist oder nicht hängt nicht von dessen Herkunft ab, „Gut und Schlecht“ ist abgesehen davon sowieso relativ da es in erster Linie auf die Sichtweise des Autors ankommt.

Mein Blog „sitzt“ zwar im Norden und ein gesteigertes regionales Denken besitze ich durchaus. Aber eines sollte auch klar sein, schöne Ecken gibt es in Deutschland in allen vier Ecken. Wenn wir jetzt noch damit anfangen Blogs nach regionaler Herkunft zu klassifizieren ist es um die Zukunft der Blogs sehr schlecht bestellt.

5 Gedanken zu „Ob Süden, Osten oder Westen – im Norden ist´s am besten“

  1. Das mit der Klassifizierung sehe ich nicht, so, auch wenn ich das in meinem Blog so gemacht habe.

    Das der Soli abgeschafft gehört ist schon seit Jahren klar, obwohl er bis auf wenige Ausnahmen nicht viel gebracht hat. Ein paar hübsche Neubauten (und große steuerliche Vorteile), viele renovierte Altbauten und noch mehr neue Straßen und sonstige Verkehrswege.

    Da ich aber die Bundesdeutsche Politik für sehr kreativ halte, was die Einnahmen anbetrifft, so wird es wohl bald in Soli West umbenannt werden, damit hier im Ruhrgebiet der Anschluss wiederhergestellt werden kann. Danach dürfte es dann einen Soli Nord geben und in ca. 60 Jahren dann den Soli Süd. Aber ich gehe davon aus, das es dieses Land dann in dieser Form nicht mehr gibt, aber das ist wieder ein anderes Thema

    1. @Aquii: Der von Dir angesprochenen Kreativität der Politik traue ich auch nicht über den Weg, schnell wird ein anderer Name gefunden. Hauptsache ist der Euro rollt. Für welchen Blödsinn auch immer.

  2. Vielleicht darf ich mal anmerken, dass die BRD nach dem Krieg den Marschallplan hatte, womit dort ordentlich was aufgebaut werden konnte, sowas gab es in der DDR nicht und somit ist der Soli erst einmal nichts schlechtes, ein nachgeholter Marschallplan sozusagen ;-) – hinzu kommt, dass ja nicht nur „Wessis“ den Soli bezahlt haben, bzw. bezahlen, sondern auch die Ostdeutschen den Soli bezahlen.

    Als zweites möchte ich anmerken, dass nach der Wende, viele westdeutsche Unternehmen von der Wiedervereinigung profitiert haben, dass es sogar viele Westdeutsche gab, die sich in Ostdeutschland bereichert haben, was auch zu lasten von Arbeitsplätzen ging.

    Aber, und das möchte ich als drittes anmerken, es gibt keine Mauer mehr. Diese Ost-West-Denken geht mir so langsam aber sicher auf den Keks, besonders, weil das auch gar nicht mehr so einfach ist. Viele Ostdeutsche sind nach der Wende in den Westen gegangen, und aus dem Westen sind inzwischen auch viele in das ehemalige DDR Gebiet gezogen. Wir sind also gut durch gemischt, nur in den Köpfen gibt es immer noch eine klare Trennung – warum? Weil man sich Feindbilder aufgebaut hat, die man jetzt nicht mehr loslassen möchte! Und genau das ist der Fehler!

    Sicher muss auch im Westen noch einiges gemacht werden, weswegen ich auch für die Beibehaltung des Solis bin, gleichzeitig aber für die Ausweitung der Investitionen auf die alten Bundesländer. Diese Investitionen kann unsere Bundesregierung nämlich gar nicht stemmen, wenn der Soli weg fällt. Diebstahl ist er deswegen nicht, weil ja hier Dinge für die Gesellschaft geschaffen werden, nicht für wenige Privatpersonen. Das müsste aber deutlicher werden, damit die Bürger sehen und anfassen können, wofür sie den Soli gezahlt haben.

    1. @Sven: Ein Ost-West-Denken verkörpert mein Artikel eigentlich nicht. Gerade eingangs habe ich geschrieben, dass ich auf solche Dinge eher weniger achte und der Mensch zählt. Politik ist in Ost und West genauso bescheiden.

      Ich behaupte nicht, dass der Soli nicht auch seine Vorteile hatte. Eingestellt gehört er trotzdem. Und das Geld würde der Regierung nicht ausgehen, wenn es für gründlich überlegte Sachen eingesetzt werden würde (siehe Schwarzbuch oder aktuell auch De Maiziere´s Pannen). Das sind Summen an die kommt nicht mal der Soli ran und sie sind sowas von unnütz. Doch ich will hier nicht zu weit abschweifen.

      Ob Ost oder West, hier ist jeder willkommen weil wie gesagt der Mensch ist was zählt, weder seine Titel noch seine Herkunft.

  3. Ich komme ja sehr viel herum und kann durchaus bestätigen, dass es in Deutschland sehr schöne Ecken gibt. Mir ist eigentlich völlig egal in welcher Himmelsrichtung sich jemand angesiedelt hat und auch das Ost-West-Denken muss irgendwann einmal aufhören. Muss es, dauert aber wohl noch lange…

    Komischerweise habe ich die Erfahrung gemacht, dass dieses denken im Osten viel ausgeprägter ist als bei „uns“. Bei mir ist es ja eher ein Nord-Süd_denken, denn die südlichen Mitbürger machen zwar leckeres Essen und sind auch eigentlich ganz umgänglich, allerdings sind sie in Punkto Kommunikation durch eine schlimme Halskrankheit gehandicapt.

    Der Soli… Das ist auch so ein Thema. Sicher sollte er eingestellt werden, allerdings wird die Kohle eben gesamtdeutsch benötigt. Wie unsere Bundesbonzen ja auch bestätigt haben. Schafft man den Soli ab, dann muss eben eine andere Steuer erhoben werden, damit auch alles finanziert werden kann. Aus der Nummer kommen wir so schnell sicher nicht mehr heraus…

    Mir ist es übrigens vollkommen schnuppe wo jemand beheimatet ist, wenn ich dessen/deren Blog lese. Obwohl ich mir immer – wenn vorhanden – auch das Impressum ansehe. Aber eine Klassifizierung vorzunehmen wäre auch ein wenig absurd, schliesslich sind wir alle Deutsche. Bis auf die Bayern, aber das ist ein anderes Thema… ;-)

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