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Wie „gefährlich“ sind Bilddatenbanken?

Ohne Artikelbild

Vornweg muss hier erwähnt werden, dass Bilddatenbanken von ihrer Idee her eine tolle Sache sind. Der Begriff „gefährlich“ bezieht sich hier auch nicht auf die Sicherheit dieser Portale während der Nutzung.

Ganz kurz zusammengefasst, ein Artikelbild gehört bei Blogs einfach mit dazu. Natürlich hängt es vom verwendeten Theme ab ob Artikelbilder unterstützt werden oder nicht. Ein Blog ohne Artikelbilder ist aber deswegen nicht schlechter schließlich kommt es in erster Linie auf den Artikelinhalt an. Ähnlich verhält es sich mit Bildern innerhalb des Textes. Diese lockern den Text auf sind aber auch kein unbedingter Zwang.

Selbst geschossene Fotos sind natürlich das Optimale. Nicht immer hat man aber ein passendes Artikelbild zur Hand und bedient sich gerne mal in diversen Bilddatenbanken. Diese gibt es mit teils kostenloser und auch gebührenpflichtiger Nutzung. Die Nutzungsbedingungen sind bei allen Anbietern weitestgehend identisch, nutzt man ein Foto so muss dieses innerhalb des Artikels im Hinblick auf den Urheber entsprechend ausgewiesen sein.

Dieser Urheberrechtsvermerk wie es im amtsdeutsch heißt, ist nicht ausreichend wenn er unter dem Bild (Bilduntertitel) steht. Das Landgericht Köln hat diesbezüglich bereits 2013 ein Urteil erlassen. In wie weit dieses bei anderen Gericht angewandt wird kann wie immer nicht eingeschätzt werden. Damit aber nicht genug.

Blogartikel bei Facebook geteilt – Abmahnung

Erst kürzlich kam es zu einer Abmahnung, weil die Leserin eines Artikels bei einer Zeitung diesen via Share-Button bei Facebook geteilt hat. Solche Urteile verhindern aus meiner Sicht auch die Verbreitung von Artikeln jeglicher Art wenn diese mit einem Foto ausgestattet sind, weil sich ggf. bald niemand mehr traut einen Share-Button zu klicken. Zweite Variante für Blogger wäre, dass Artikel nur noch „farblos“ ohne Fotos gestaltet und veröffentlicht werden wenn kein eigenes Material zur Verfügung steht.

Bei Pixelio beispielsweise gelten die Lizenzen nicht für die sozialen Netzwerke. Blogkollege Marcus hat deswegen alle Bilder dieses Anbieters entfernt und gegen andere ausgetauscht. Ich selbst bediene mich ebenfalls seit geraumer Zeit und aus ähnlichen Gründen der Bilder von pixabay.com.

Bilddatenbanken sind „gefährlich“

Die Anbieter – ich hatte es eingangs erwähnt – sind definitiv eine Bereicherung. Doch verwende ich Bildmaterial aus entsprechenden Bilddatenbanken die mit solch eingeschränkten Lizenzen arbeiten gefährde ich auf gewisse Art und Weise meine Leser-(innen) wenn diese einen Artikel teilen. Dieses Sharing ist vom Blogger ja eigentlich gewünscht, dient des weiteren auch der Vernetzung und regt Diskussionen an.

Welcher Blogleser prüft vor einem Artikelsharing die Lizenz von verwendetem Fotomaterial? Keiner, es ist aus meiner Sicht auch unzumutbar dies von ihm zu verlangen.

Teilen ja bitte – Foto nein danke

Bilder teilen UrheberrechtIch für meinen Teil werde es künftig wohl so handhaben, dass ich Artikel zwar teile aber das Foto dabei entferne. Nutzt man z.B. den Share-Button von Facebook kann das Bild nicht entfernt werden. Zumindest ist dies bei vielen mir bekannten Plugins so bekannt.

Kopiere ich mir stattdessen die URL des zu teilenden Artikels und setze diese „manuell“ in das Statusfeld bei Facebook wird zwar das automatisch Bild mit abgerufen, es kann jedoch durch einen Klick (oben rechts im Bild) wieder entfernt werden. Unter Umständen kann aus mehreren zur Verfügung stehenden Bildern gewechselt werden (oben links im Bild).

Dies scheint augenblicklich und wohl auch zukünftig die bessere Variante zu sein um rechtliche Folgen zu vermeiden. Zumindest dann, wenn man nicht sicher ist ob es sich um ein lizenzfreies Foto handelt oder nicht. Doch auch hier gilt wieder… wer weiß das schon im Moment des teilens.

8 Gedanken zu „Wie „gefährlich“ sind Bilddatenbanken?“

  1. Danke erst einmal für die Erwähnung!

    Ich halte die Bilddatenbanken auch für eine sehr gute Einrichtung. Aber das sie den User in Zeiten von FB und Co. dermaßen im Regen stehen lassen, finde ich dann wiederum nicht in Ordnung.

    Sie müssten / sollten ja eigentlich wissen, das die Fotos auch auf den sozialen Medien landen und – bei dem einen mehr beim anderen weniger – geteilt werden. Da müssten entsprechende Richtlinien her, damit der Blogger / Webseitenbetreiber sich nicht plötzlich mit einer Schadenersatzforderung eines Lesers (und nicht der eines Fotografen) behelligt sieht.

    In naher Zukunft möchte ich mir eine DSLR-Kamera zulegen, um zumindest für mein Online-Magazin nicht mehr auf fremde Bilder angewiesen sein zu müssen.

    1. Klar, eigene Bilder sind immer die „besseren“ in diesem Fall. Man hat sie eben nicht immer zur Hand oder kann sie auf die Schnelle anfertigen. Dass sich die Betreiber der Bilddatenbanken dahingehend ändern werden dass es nicht wieder zu Abmahnungen kommt fällt mir schwer zu glauben. Ich seh das Ganze eher als einen Schlag gegen die Vernetzung… unter diesen Bedingungen teilt doch kein Mensch mehr einen Artikel.

  2. Ja, diese Datenbanken sind eine heikle Sache. Ich musste am Ende Strafe zahlen, obwohl ich ein Foto von Pixelio gekennzeichnet hatte. Allerdings war das in der Vorschau des Beitrags auf der Startseite nicht zu sehen.
    Wenn einem der Fotograf an den Kragen will, gibt es fast immer eine rechtliche Möglichkeit.
    Traurig aber wahr.
    Gruß
    Fulano

  3. Welcher Blogleser prüft vor einem Artikelsharing die Lizenz von verwendetem Fotomaterial? Keiner, es ist aus meiner Sicht auch unzumutbar dies von ihm zu verlangen.Welcher Blogleser prüft vor einem Artikelsharing die Lizenz von verwendetem Fotomaterial?

    Zum einen sind das zwei Minuten, die Lizenz zu prüfen: Google-Bildersuche sind zwei Mausklicks und man hat in deutlich über 90% der Fälle den Link zum Original, wo auch die Lizenz steht. In Bilddatenbanken sollte man vielleicht auch mal die AGB lesen (sollte man sowieso immer tun). Dann gibt es auch kein böses Erwachen.

    Variante zwei: EXIF-Viewer (gibt es für alle gängigen Browser als Add On). In den EXIFs steht oft genug auch der entsprechende Vermerk drin (habe ich einmal in meiner Kamera eingestellt, ist also immer drin. Machen andere Fotografen auch so – jedenfalls diejenigen, die sich gegen Bilderdiebstahl wehren.)

    Das ist alles durchaus zumutbar!

    Zum anderen sind die Webseitenbetreiber/ Blogger irgendwo auch in der Pflicht, eine Abmahnung an einen Besucher von vorneherein zu vermeiden, wenn ein Vorschaubild beim Teilen angezeigt wird. Geht problemlos über OGP oder den Bilderordner über eine .htaccess vor fremden Zugriff zu blocken. Sind ein paar Codeschnipsel, die man einmal (!) einbaut und man hat dauerhaft Ruhe. Dann können alle teilen, wie sie lustig sind und es wird auf FB lediglich ein vordefiniertes Vorschaubild angezeigt (z.B. das Bloglogo).

    Zum einen sollte dies aus reinem Selbstschutz geschehen(Stichwort: Verletzerkette), zum anderen wer will schon, daß den eigenen Besucher Schaden entsteht, wenn sie ein Blog so nutzen, wie es angedacht ist?

    1. Du magst mit Deinen Argumenten ja durchaus Recht haben.

      Nur das Problem beim sharen bezieht sich ja nicht nur auf den Klick des FB–Buttons. Es bezieht sich ja auch auf das Teilen des Posts nach der Veröffentlichung.

      Und wenn ein Blogger am Tag vielleicht 2, 3 oder sogar noch mehr Artikel veröffentlicht und die bei FB und Co. nur mit dem Bloglogo verziert sind, wer liest die dann? Das Artikelbild macht doch zu weit über der Hälfte den Appetizer auf den Artikel aus.

      Der Mensch ist ein visuelles Wesen, der Text wird doch erst gelesen – oder überhaupt wahrgenommen, wenn ein Bild den Anreiz setzt, den Artikel auch zu lesen. Nur das Bloglogo macht niemanden derart an, sich den Text reinzutun.

  4. Ich finde es ist ein wirklich schwieriges Thema. Zum einen wünscht man es dem Künstler natürlich, dass ihm seine Bilder nicht „geklaut“ werden, andererseits ist es für ja auch nicht von Nachteil, wenn seine Bilder durch andere verbreitet werden. Dies kann allerdings nicht geschehen wenn der Prozess so verkompliziert wird.
    Liebe Grüße

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