37,5 Prozent der deutschen Bevölkerung haben im vergangenen Jahr an Glücksspielen teilgenommen, sei es in staatlichen Lotterien, Spielhallen, Online-Casinos oder bei Sportwetten-Anbietern. 2014 betrug das Marktvolumen der Branche elf Milliarden Euro – hinzu kommen allerdings noch die weitgehend unbekannten Umsätze aus dem unregulierten Teil des Marktes. Denn obwohl das Glücksspiel in Deutschland strengen Richtlinien unterliegt, sind Online-Casinos und Sportwetten bislang noch größtenteils unreguliert.
Grund dafür ist sind Widersprüche zwischen europäischem und deutschem Recht. In Deutschland sind Online-Casinos und Sportwetten laut Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) verboten, in anderen EU-Ländern wie beispielsweise Malta sind sie allerdings völlig legal. Dadurch können Anbieter mit maltesischen Lizenzen auf dem deutschen Markt tätig sein.
Politik tut sich schwer
Seit Jahren versucht die Politik, den Glücksspielmarkt in Deutschland zu regulieren – jedoch weitgehend ohne Erfolg. Zuletzt scheiterte die Hessische Landesregierung mit einem Vorschlag zur Modernisierung des GlüStV. Dadurch hätten Online-Casinos und Sportwetten-Anbieter die Möglichkeit bekommen, Glücksspiellizenzen zu beantragen und legal auf dem deutschen Markt tätig zu werden. Im Gegenzug hätten sie ihren Umsatz versteuern und sich an die hiesigen Bestimmungen für Suchtprävention und Jugendschutz halten müssen.
Vom bisherigen System profitieren weder Staat noch Kunden. Schließlich fließen die Gewinne des Online-Glücksspiels bisher am deutschen Fiskus vorbei. Kunden werden hingegen nicht vor betrügerischen Anbietern geschützt und können bisher nur über Portale wie Casinoshark vertrauenswürdige Anbieter wie das 888 Casino finden. Ein vollständig regulierter Markt würde also viele Vorteile für beide Seiten bereithalten.
Initiative der Branche
Die gescheiterten Regulierungsversuche der Politik führen zu einer merkwürdigen Situation. Denn mittlerweile setzt sich sogar die Branche selbst für eine geordnete Regulierung des gesamten Marktes ein.
Dafür riefen Branchenvertreter vor kurzem nach Düsseldorf, um gemeinsam klare Regeln für das (Online-)Glücksspiel aufzustellen. Das würde es der Politik erleichtern, eine Reform des Glücksspielstaatsvertrags zu verabschieden. Schließlich würde sich die Branche bereits an einheitliche Regeln halten, die dem deutschen Anspruch an Daten- und Jugendschutz entsprächen.
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