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Planung und Finanzierung der eigenen Beerdigung

bestattungsverfuegung

Es ist eine Thematik die sehr viele Menschen gerne und lange vor sich herschieben bzw. auch komplett aus dem Leben verdrängen. Verständlich einerseits, wer beschäftigt sich schon gerne mit dem Tod – dazu auch noch dem eigenen!? Doch irgendwann wenn man den passenden Zeitpunkt erreicht hat – ich nenne diesen Punkt einfach mal die nötige Reife – kommt man zu der Erkenntnis, dass es nichts mit suizidalen Gedanken oder ähnlichem zu tun hat, wenn man dieses Thema aufgreift und sich ernsthaft damit auseinandersetzt. Ein nicht unwichtiger Faktor ist auch das persönliche familiäre Umfeld.

Denn – und das kann ich aus heutiger Sicht mit dem nötigen Hintergrundwissen behaupten – es gibt mehr zu regeln als man denkt und vor allem spielen dabei gerade auch die lieben Finanzen eine ganz bedeutsame Rolle. Komme bitte keiner mit dem längst abgedroschenen Spruch „umsonst ist nur der Tod“. Der Tod mag vieles sein, umsonst ist er definitiv nicht. Die rechtzeitige Planung der eigenen Beerdigung ist mindestens genauso ernst zu nehmen wie das rechtssichere Ausarbeiten einer Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung.

Angehörige durch eine Bestattungsverfügung entlasten

bestattungsverfuegung
Bestattungsverfügung

Wenn ein Todesfall eintritt sind die engsten Familienangehörigen erst einmal „komplett von der Rolle“ wie man es so nett formuliert. Klare Gedanken zu fassen und zudem noch Entscheidungen in dieser psychischen Ausnahmesituation zu treffen fällt alles andere als leicht. Das ist um so nachvollziehbarer wenn man einen solchen psychischen Ausnahmezustand selbst erlebt hat.

Die alleinige Vorstellungskraft wie einige eventuell denken mögen reicht hierfür nicht aus. Hauptproblematik ist insbesondere, dass man keine Zeit für ausführlichere Überlegungen hat. Die Überführung des Verstorbenen hat in Deutschland spätestens 48 Stunden (mancherorts noch etwas früher) nach dem Tod zu erfolgen. Bis dahin muss geklärt sein

  • welcher Friedhof
  • welche Bestattungsart
  • was für ein Sarg / Urne
  • Art der Zeremonie
  • gibt es eine Trauerfeier
  • mit oder ohne geistlichem Beistand
  • Blumen und welche
  • Traueranzeigen verschicken ja/nein

Und das alles trotz des persönlichen Befindens durch den Tod eines nahestehenden Menschen. Darauf nimmt keine gesetzliche Regelung Rücksicht, alles muss auf Anhieb passen, es gibt keine Möglichkeit der „Nachbesserung“! Für die Hinterbliebenen, jedenfalls jener Teil der sich mit der Beerdigung und ihrer Durchführung beschäftigen muss, ist es eine enorme Erleichterung wenn der Verstorbene alles zu Lebzeiten mittels einer sogenannten Bestattungsverfügung geregelt hat. Zu treffende Entscheidungen bei denen es unter Umständen Zweifel gibt ob „er/sie es so gewollte hätte“ fallen weg. Und derartige Zweifel kann es bei den aufgeführten Punkten so manche geben.

Mit dieser Bestattungsverfügung habe ich es in der Hand festzulegen was ich unbedingt möchte und was auf keinen Fall zelebriert werden soll.

Finanzielle Vorsorge mit einer Sterbegeldversicherung

Ein weiterer und wie ich meine sehr wichtiger Punkt sind die Kosten für eine Beerdigung. Klar kann man auch so nach dem Motto „nach mir die Sintflut“ denken und handeln. Wenn allerdings ein gutes Verhältnis zur Familie besteht/bestand tut man dies nicht. Nach Rücksprachen mit verschiedenen Bestattungsunternehmen habe ich mir einen Überblick zu den erwartenden Kosten verschafft und die Versicherungssumme entsprechend angepasst. Das hängt insbesondere davon ab was man für seine Beisetzung möchte und was eben nicht.

Auch spielt es eine Rolle bei den Kosten ob bereits eine Grabstelle vorhanden ist oder nicht. Sinnvoll ist es bei der jeweiligen Versicherung den Begünstigten – also den Empfänger der Versicherungssumme – gleich eintragen zu lassen. Das verhindert „im Fall der Fälle“ unnötige Diskussionen, ggf. auch bei den vorhandenen Erben. Bei diesem Punkt zeigt sich meines Erachtens erneut wie wichtig auch bei der Kostenfrage eine Bestattungsverfügung ist.

Eine Bestattungsverfügung ist schnell verfasst und sie kostet außer der dafür aufgewendeten Zeit nichts. Ihr Nutzen jedoch ist um so größer. Hier gibt es ein kostenloses Muster für eine Bestattungsverfügung zum Download. All die o.g. angeführten Punkte und noch darüber hinaus können darin nach eigenen Wünschen „geklärt“ werden. Ich habe meine Bestattungsverfügung fertig im Schrank und die Kosten der Beerdigung sind ebenfalls abgedeckt – eben mit der Sterbegeldversicherung.

Nimm auch Du Deinen Angehörigen die Last der Entscheidungen und die finanziellen Hürden einer Beisetzung ab, Du tust ihnen einen wirklich großen Gefallen damit und ermöglichst ihnen zusätzlich sich mit der Trauerverarbeitung zu beschäftigen anstelle mit den ganzen Formalitäten im Zusammenhang mit einer Beisetzung. Auf die lange Bank schieben ist eine denkbar schlechte Lösung, denn manchmal ereilen uns Schicksal schneller als wir sie vermutet hätten. Und außerdem – je früher man eine Sterbegeldversicherung abschließt, desto günstiger sind die Beiträge. Das ist u.U. auch ein Aspekt für den einen oder anderen bei seiner persönlichen Entscheidungsfindung.

2 Gedanken zu „Planung und Finanzierung der eigenen Beerdigung“

  1. Hallo Thomas,
    das eine Beerdigung echt teuer ist kann ich bestätigen. Leider hat die Sterbeversicherung meiner Schwiegermutter nur zu Hälfte gereicht.
    Das ist 48 Stunden aufgezählten Punkte auf Anhieb passieren müssen kann ich so nicht bestätigen, aber vielleicht ist das auf dem Dorf auch noch anders. Wegen familiären Umständen kam es bei uns erst fast zwei Monate später zur Beerdigung.
    LG Antje

    1. Auch wenn es eben makaber klingt – damit die Versicherungssumme bei mir ausreicht habe ich wie erwähnt entsprechende „Angebote“ eingeholt und diese dann großzügig aufgerundet. Dieser Punkt ist echt wichtig wie ich finde weil die Kosten echt ungeahnte Löcher reißen können.

      Bezüglich der „48-Stunden-Vorgabe“ – klar, da kocht natürlich jeder Landkreis sein eigenes Süppchen und Ausnahmen (wie etwa bei Deinem Beispiel) bestätigen natürlich die Regel. Doch im Grunde ist es schon so, dass sobald jemand verstorben ist der „zeitliche Druck“ von allen Seiten langsam aber stetig ansteigt. Ich habe das nun dreimal erlebt und empfand es immer wieder…. ja ich möchte es fast ein wenig rücksichtslos nennen.

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