Zum Inhalt springen

Versandapotheken – Der Praxistest (3)

Der dritte Teil meiner Beitragsreihe Versandapotheken – Der Praxistest. Wie und unter welchen Voraussetzungen diese Tests durchgeführt wurden ist meinem ersten Beitrag der Serie zu entnehmen. Alle Tests dieser Serie sind hier aufgelistet.

Heute auf meinem Prüfstand:

St. Georg Apotheke – Halle

Der Webauftritt dieser Apotheke ist übersichtlich und macht einen freundlichen Eindruck, gleicht allerdings auch einem von vielen gleichstrukturierten Webdesigns, die für Apotheken-Shopsysteme eingesetzt werden. Eine gezielte Produktsuche sowohl der Artikelnummer, der PZN oder des Herstellers wird angeboten.

Ausgewählte Produkte werden unter Angabe der Art des Einkaufes (Privatrezept, Kassenrezept, Kassenrezept befreit) in den Warenkorb gelegt, der jeweils zu zahlende Betrag wird entsprechend dargestellt.

Freiumschläge und Bestellscheine können online geordert werden, die Zusendung dauerte zufriedenstellende 3 Werktage. Wer nur einen Bestellschein benötigt, kann diesen neben einem Gesundheitsfragebogen als pdf-Dokument herunterladen. Auch für Reklamationen bzw. zur Mitteilung von unerwünschten Nebenwirkungen steht eine pdf-Datei zur Verfügung.

Die Lieferzeit schlug mit insgesamt 11 Werktagen nach Einsendung des Rezeptes unangenehm zu Buche. Grund dafür war eine falsche Dateneingabe der Apotheke in das Bestellsystem. Statt der gewünschten Rechnungsstellung wurde Vorkasse übernommen. Deshalb wurde die Ware auch erst nach einer Reklamation per E-Mail verschickt.

Der Versand erfolgt für bei Bestellung mindestens eines rezeptpflichtigen Medikamentes oder ab 65 € Bestellwert portofrei. Als negativ bewerte ich den Umstand, dass der Versand mittels eines DHL-Päckchens, also unversichert durchgeführt wurde. Dies führt bei einem Verlust der Sendung zu einem zeitlichen und unnötigen Mehraufwand. Das Verpackungsmaterial ist angemessen und sicher gewählt.

Bei den Zahlungszielen treten zwischen der AGB und handschriftliche Vermerke auf der Rechnung unterschiedliche Angaben auf. Während die AGB (pdf-Dokument) eine Begleichung binnen 14 Tagen vorsieht, weicht der handschriftliche Vermerk mit 10 Tagen davon ab.

Bestellungen von BtM-Medikamenten sind nicht möglich und auf Grund der gewählten Versandart als unversichertes Päckchen auch nicht unbedingt ratsam.

Die Kommunikation mit der Apotheke war gut und freundlich. Nach meiner notwendig gewordenen Reklamation war die Umstellung von Vorkasse auf Rechnungsstellung problemlos möglich. Das zunächst verwendete Kontaktformular lieferte jedoch eine Bounce Message (Zustellungsfehler). Eine Benachrichtigung über den erfolgten Versand der Ware erfolgte nicht.

Kostenersparnisse sind nur bei nicht rezeptpflichtigen Artikeln möglich. Zuzahlungen welche bei Medikamenten zu leisten sind, bleiben ungeachtet der Apothekenart immer gleich. Die Kostenersparnis meiner bestellten, freiverkäuflichen Artikel lag bei rund 14% gegenüber den Apotheken Vorort.

Testergebnis: 2 von 5 Testpunkten.

2 Gedanken zu „Versandapotheken – Der Praxistest (3)“

  1. Ich weiß nicht so recht, was ich von solchen Online-Apotheken halten soll. Auf der einen Seite ist es ein netter Service, Medikamente aus dem Internet zu bestellen, aber auf der anderen Seite hätte ich da kein richtiges Vertrauen der Apotheke gegenüber. Da gehe ich doch lieber in eine „echte“ Apotheke und lasse mich eventuell beraten. Auch wenn Online-Apotheken die Ware günstiger anbieten, bleib ich lieber bei einem echten Laden…

    Gruß Rolf

  2. Die Bezeichnung echte Apotheke ist so nicht ganz richtig. Bei Versandapotheken handelt es sich um durchaus echte Apotheken, schließlich ist der Vertrieb von Medikamenten nicht von einer Garage aus möglich!

    Eine Beratung findet auch in Online-Apotheken statt, bis hin zur Warnung bei Wechselwirkungen, bekommt man ein nicht passendes Medikament verordnet! Alles andere (ggf. Lieferzeiten etc.) hat mit der Qualität sogesehen nichts zu tun.

    Der entscheidende Unterschied zu „herkömmlichen Apotheken“ ist und bleibt der Preis. Bei Ersparnissen von teilweise 50% und etwas darüber wird auch damit nicht wett gemacht, dass der Apotheker freundlich grüßt oder mir ein Päckchen Papiertaschentücher schenkt.

    Bei Lebensmitteln achten sehr viele auf den Preis – gehen zum Discounter. Und bei Apotheken wirft man das Geld im wahrsten Sinne des Wortes in den Rachen derselbigen. Und genau dort sitzt meine Ablehnung. Beim Geld hört der Spaß nämlich auf – für mich!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst Dich informieren lassen wenn es Folgekommentare gibt. Du kannst aber auch abonnieren ohne zu kommentieren.