Die Verbraucher in Deutschland nehmen alles hin, Spritpreiswucher und Energiepreiserhöhungen. Sie werden dadurch massiv provoziert und setzen sich nicht zur Wehr.
Lange Zeit dachte ich schon, es liegt an sowas wie Trägheit des deutschen Volkes alles zu schlucken, was man im vorsetzt, vordiktiert. Deswegen startete ich einen persönlichen Feldversuch. Wieviel Provokation ist eigentlich notwendig, bis die schlafende Wut überkocht? Und es zeigte sich, dass die Schwelle zum Überkochen sehr niedrig liegt.
Mein Beitrag zum Milchboykott brauchte nicht viele Worte und die Provokation war perfekt, man setzte sich heftig zur Wehr. Bei diesen Thema in Anbetracht meiner provokanten Worte auch verständlich und vollkommen nachvollziehbar. Entscheidend sind dabei die Kommentare 47 und 48, um nicht alles lesen zu müssen.
Doch warum klappt dieses „wehren“ nur hier. Warum klappt das nicht bei so vielen anderen Dingen auch. Viele schimpfen vor sich hin, aber ein Zusammenstehen gibt es nicht. Ein Zusammenstehen wie bei den Kommentaren zum o.g. Beitrag. Alle sitzen in einem Boot und ziehen am selben Strick. Sitzen wir wenn es um die ins uferlosführenden Energiepreise, Spritpreise und so viele anderen überzogenen Teuerungsmaßnahmen nicht alle in einem Boot?
Oder greift hier doch wieder die bereits angesprochene Trägheit, die es zwar zulässt einen Blogbeitreiber zu „attakieren“, aber gegen die Energiemafia reicht der Mut nicht aus? Andere Länder (Frankreich) haben es uns doch schon oftmals vorgelebt, zusammen kann man etwas bewegen, aber eben nur zusammen!
Ich geb die Hoffnung nicht auf, vielleicht lernen wir es doch noch irgendwann.
Bin zwar kein Freund von Stalin, aber das Zitat (das ihm zugeschrieben wird), passt schon ganz zum Thema:
Wir sind sehr wohl zu faul. Meckern – okay, den Hintern hochbekommen – ne, lass mal. Es wundert mich auch immer wieder, wie träge wir sind. Ich denke an Franzosen – die sind schon mal eher auf den Barrikaden.
Also so provokativ fand ich deinen Milchbeitrag gar nicht :wink:
Aber du hast schon recht. Ich glaube die Zersplitterung in viele Regionen in Deutschland trägt dazu bei. Jeder fühlt sich eher als Westfale, Berliner oder Bayer etc. und dann erst als Deutscher.
Zu dem Zitat von Nils kenne ich die Variante, dass die Deutschen für eine Revolution erst eine Bahnsteigkarte kaufen würden. (gibt es ja heute nicht mehr, aber früher musste man am Bahnhof eine solche Karte kaufen, auch wenn man nicht mit dem Zug fuhr)
Eine kleine Minderheit passt nicht zu diesem Schema, aber eben nur eine kleine Minderheit. Und man landet sehr schnell in der Schublade des Revoluzzers, zählt man dazu. Und diese Minderheiten können leide nichts bewegen. Ich verstehe nicht, warum das in unserem Land so schwer ist.
Viele machen auch den Fehler, dass sie Widerstand mit Gewalt gleichstellen. Das eine hat mit dem anderen zunächst nichts zu tun, Ausnahmen gibt es immer wieder, die aber nicht als Maß aller Dinge abgehandelt werden dürfen.
Ich behaupte mal, dass es denen die nur im Kämmerlein meckern noch nicht schlecht genug geht. Denn irgendwann muss doch ein Abwehrverhalten einsetzen – sollte man zumindest meinen.
Dieses „Volksverhalten“ des 21. Jahrhunderts hatte ich auch schon in einigen Beiträgen angeprangert und nur ein paar müde Reaktionen auf meine Äußerungen zu den 68´gern und der Demofreude in den 70gern bekommen. Da gingen noch 500.000 auf die Straße um ihren Unmut zu bekunden. Und heute?
Heute muss dazu der Papst kommen.
Wohlstand oder Resignation….???
Klingt wie in meinem Beitrag…
http://24punkt.de/2008/05/28/2-euro-pro-liter-noch-bis-zum-jahresende/
Die schlafen alle noch tief und fest genau so wie beim Thema
Vorratsspeicherung … Da regt man sich jetzt über die Telekom
auf und Herr Schäuble läßt gleich millionenfach Daten erheben …
Auch die Medien merken nichts mehr.
Naja, die deutschen sind in den letzten Jahren eher träge geworden. Die meckern in den eigenen vier Wänden, eventuell vor freunden, aber nach Außen hin spielen sie den zufriedenen Ja-Sager. Weshalb hat denn der Herr SSchäuble und Konsorten so viel Freiraum? Weil sich keiner getraut, etwas zu unternehmen. Und wenn mal einer was sagt, dann bleibt es auch bei dem einen, da der Rest wieder zu veige ist. Das ist eigentlich sehr schade, weil dass das Ende der freien Meinungsäußerung, bzw. der Bürgerrechte ist. Den Grundstein hat Schäuble schon gelegt, ich bin gespannt, welche Hirngespinnste die Politik und vorallem die Wirtschaft uns noch vorsetzen wollen…
Ingo
Also ich glaube die Herrschaften Landwirte wissen gar nicht wie es in anderen Branchen mit dem Verdienst aussieht. Ich kenne genügend Menschen die mit 1100 Euro Netto auskommen müssen, und ich weiß auch dass fast jeder Landwirt hier mehr verdient, da ich auch Landwirte in meinem Bekanntenkreis habe.
Also da fällt mir echt nichts mehr dazu ein. Am besten jede Branche fungiert jetzt so wie die Bauern, dann gehen in Deutschland mit Sicherheit die Lichter aus!
Sorry, aber ich habe echt kein Verständnis für diesen Boykott. Übrigens habe ich auch kein Verständnis für Aktionen wie die von den Flugkapitänen!
Ich denke die Regierung müßte sich langsam mal Gedanken machen, denn ich glaube es ist sehr gefährlich, wenn die Menschen ganz normal zur Arbeit gehen, und das Geld reicht trotzdem nicht mehr zum Leben. Da geht irgendwas ganz gewaltig Schief! Aber als Politiker hat man da ja kein Problem, die erhöhen Ihre Kohle wie sie wollen, und keiner kann was dagegen machen!
Es ist echt ein Wahnsinn was da in Deutschland alles abläuft. Und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wen ich bei der nächsten Wahl noch wählen soll. Jedenfalls keinen der großen Parteien, denn das sind alles die gleichen Stümper!
@Hans-Dieter:
Du bist zwar mit Deiner Argumentation auf dem etwas „verkehrten“ Artikel gelandet, eigentlich hättest Du diese Meinung hier ablegen sollen, aber trotzdem siehst Du die Sachlage weitestgehend so wie ich. Hättest Du diese Argumentation im Beitrag „Milchstreik ist eine Schande“ abgesetzt, wärst Du sehr wahrscheinlich genauso überrollt worden wie ich, obwohl ich meine Provokation aus ganz anderen Beweggründen gesetzt hatte.