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Google möchte natürliche Links und hemmt die Vernetzung

Internet

Begriffe wie follow, nofollow, Linkgeiz und Blogroll sind gerade bei Bloggern regelrecht eingebrannt wenn es um die Gestaltung des eigenen Webauftritts geht. Diskussionen darüber gab es in den vergangenen Jahren in großen Mengen, das Für und Wider wurde ausführlichst beschrieben. Und je ausführlicher es beschrieben wurde, desto „undurchsichtiger“ ist es für alle jene geworden die keine wirklichen SEO-Experten sind.

Es blieb nur übrig sich für einen Weg zu entscheiden bei dem man selbst der Ansicht war, dass er „der richtige Weg“ ist. Ich selbst bin fast von Beginn meines Bloggens an so verfahren wie es das Blogprojekt hinsichtlich der Verlinkung beschrieb:

…. aktiv und regelmäßig selber andere Blogs und Website verlinken und gute und lesenswerte Inhalte veröffentlichen.

Bis vor 2 Jahren schient diese These noch gestimmt zu haben. Wird jetzt wieder alles anders? Ist das Verlinken auf Seiten mit lesenswertem bzw. informativem Inhalt – ob nun Blog oder nicht – doch nicht so ratsam und kann ggf. bis hin zur Abstrafung durch Google führen? Oder wird hier mal wieder ein sehr altes Thema heißer gekocht als es letzlich gegessen wird?

Auf mögliche Antworten zu diesen Fragen bin ich bei Tanja (Couchcat) gestoßen die darüber berichtet, dass Google jetzt auf natürliche Links pocht. Tanja bezieht sich bei der Beantwortung der Frage was natürliche Links sind u.a. auf Stellungnahmen von Matt Cutts. Demnach läuft in meinem Blog so ziemlich alles schief was auch nur schief laufen kann.

Seitenweite Links in Sidebar und Footer. Meine „Topleser der letzten 30 Tage“ in der Sidebar stellen ebenso einen unnatürlichen Link dar wie die „Pings der letzten 30 Tage“. Selbst der Link zu meinem Fussball-Projekt Bloggertipp wirkt sich dann negativ aus. In wie weit sich die Verlinkung meiner Themenkategorien, die weiteren Seiten und letzte Kommentare als unnatürliche Links einstufen lassen ist mir dabei noch nicht ganz klar geworden.

Natürliche Links kommen aus dem themenrelevanten Umfeld. Bezogen auf mein Tipp-Projekt trifft dies natürlich nicht zu, weil hier im Blog inzwischen relativ wenig über Fussball gesprochen wird. Bezogen auf andere von hier ausgehenden Links ist eine Themenrelevanz auch nicht immer gegeben. Wie soll das auch gehen? So betrachtet dürfte ich nur Seiten verlinken, die exakt die gleiche Thematik verwenden wie ich selbst. :denk:

Ein natürlicher Link enthält keine Keywörter. Auch so ein Ding. Somit wäre speziell in den Kommentaren das Hauptproblem zu suchen. Bisher dachte ich immer, dass der Kommentator – wenn der seinen Blog mit seinem Namen verlinkt – dadurch belohnt wird, dass dieser Link auf „dofollow“ steht. So wird es hier ja auch gehandhabt. Hierbei handelt es nach Ansicht von Google also um einen „unnatürlichen Link“ und der wiederum schadet mehr als das er nützt.

Leser bestrafen oder gute Position im SuMa-Index

Bleibt jetzt wirklich nur noch der Weg, dass ich einerseits kommentierende Leser mit einem nofollow bestrafe und andererseits einen hilfreichen Link lieber nicht bzw. nur mit einem „nofollow“ veröffentliche nur um selbst mein Überleben im Index zu sichern? Backlinks – die bisher speziell für den Pagerank von Wichtgkeit waren – verlieren dadurch vollkommen an Bedeutung. Meine Blogroll wäre demnach auch völlig „überflüssig“ und müsste abgeschafft werden.

Ist es das was Google wirklich möchte? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen auch wenn die Vorgaben völlig anderes suggerieren.

WordPress-Themes mit unnatürlichem Link

Gerade bei Free-Themes für WordPress ist es oft so, dass der Link zum Urheber im Footer stehen bleiben muss. Dieser ist dann wieder seitenweit vorhanden – sprich unnatürlicher Keyword-Link oder wie auch immer. Damit wären Free-Themes generell tabu und man müsste zu kommerziellen Templates wechseln um nicht gegen die Nutzungsbedingungen zu verstoßen.

Die Umsetzung von Googles Vorgehen soll schon sehr zeitnah passieren. Was bleibt ist im Endeffekt nur jetzt einerseits zu handeln und den Forderungen nachzukommen ohne sich im Ranking-Niemandsland wieder zu finden. Oder man lässt alles wie es ist und hofft auf das Glück nicht von den Algorithmen erfasst zu werden. Eine weitere Alternative wäre ein ernst zu nehmender Konkurrent von Google. Doch auf diesen zu warten lohnt nicht. An eine Auferstehung eines solchen glaubt eigentlich niemand ernsthaft.

Baut ihr jetzt Eure Blogs um? Entfernt ihr mehr oder weniger die gesamte Sidebar in ihrer weitverbreiteten Struktur?

18 Gedanken zu „Google möchte natürliche Links und hemmt die Vernetzung“

  1. Ich sehe das „Problem“ bei mir auf dem Blog nur als begrenzt vorhanden an. Und ändern werde ich nichts. Ich blogge für mich und für Menschen, nicht für Maschinen. Ob Google mich lieb hat oder nicht… ist mir ******egal. Immerhin bereichern Leute, die von Google auf den Blog kommen, diesen auch eher selten durch Kommentare etc… und Zugriffsstatistiken sind mir egal… die interessieren am Ende eh nur die, die mir mal einen Sponsored Post anbieten :D.

    1. 6 Meinung – 6 mal in die gleiche Richtung. So ähnlich hatte ich das schon erwartet. Vielen Dank für Eure Einlassungen die mir recht gelegen kommen.

      Große Lust meinen Blog komplett umzumodeln habe ich auch nicht. Einerseits hatte ich erst kürzlich das neue Design gebastelt, andererseits will auch ich mir nicht große Vorschriften machen lassen sofern diese von kommerzieller Seite stammen. Die Einschätzung von Luigi scheint gar nicht ganz so falsch zu sein. Eventuell sieht Google hier tatsächlich eine Art von Konkurrenten und reagiert deswegen so.

      Lassen wir es so wie es ist und machen einfach weiter… wird schon gut gehen :cool: .

  2. Euer Standpunkt ist mir sympathisch. Trotzdem glaube ich euch nicht. Dafür wird über diese Themen nämlich viel zu oft geschrieben und diskutiert. Warum reden wir soviel über gegenseitige Verlinkung und haben alle die Papperl der sozialen Netzwerke auf unseren Seiten?

    Trotzdem behaupte ich, dass ich inzwischen ziemlich schmerzfrei bin. Sonst hätte ich seinerzeit nicht alle Domains aufgrund der Virenattacke nicht komplett gelöscht und im Grund neu angefangen. Wer so handelt, dem glaube ich, dass ihm Google a.A. vorbei geht. Andere hielten meine Vorgehensweise dagegen für pure Dummheit. Ich würde sagen, die meisten.

  3. Mir ist es völlig egal wie Google das nun handhaben wird. Ich bleibe meiner Linie treu. Das Internet funktioniert nun mal nur durch die Verlinkung, also wird verlinkt.

    Für mich sieht es so aus das Google seine Vormachtstellung in Gefahr sieht. Denn wenn ich themenrelevante Seiten selbst in meinem Artikel verlinke braucht nicht mehr danach via Suchmaschine (z.B. Google) gesucht werden.

  4. Interessanter Artikel, danke dafür. Dennoch mache auch ich so weiter wie bisher. Letztes Jahr gab es auch einen Panda-Aufschrei. Ich habe vorher und danach nichts an meinem Blog geändert und bin gut durch die Pandazeiten geschippert. Und jetzt? Schipper ich einfach weiter! :D

  5. Ich nutze bei mir ein Theme, welches auf einem WordPresstheme der Monika (aka mts) basiert und sie hat mich gebeten die Footerlinks zu ihrer Seite zu entfernen. Denn gerade im Hinblick auf den bösen Algorithmus würde es ihr mehr schaden als nutzen. Nun gut, bisher lief es ja so, dass man mit der Verlinkung ein Dankeschön ausdrückte. Wenn das von Google nun nicht mehr gewünscht wird, dann ist das eben so. Ob ich es gut finde, ist eine ganz andere Sache. Ich habe ihrem Wunsch jedenfalls entsprochen und die Links entfernt.

    1. @Chris: Ich kann den Wunsch von Monika schon verstehen. Einen „Schaden“ davon ziehen möchte schließlich niemand. Aber daran kannst Du erkennen wohin es läuft – nix mehr „Danke“ usw. ! Google will Herr über alles sein und das geht für meinen Begriff etwas weit.

  6. Sicherlich geht es zu weit, nur weiß ich im Moment nicht wie man es ändern könnte. Denn darüber sind wir uns ja wohl alle einig, Google ist im Netz eine gewisse Macht und daran muss man erst einmal rütteln.

    1. @Chris: Gegen diese „Macht“ ist natürlich nur schwer etwas auszurichten. Wobei „Macht“ hier relativ sein dürfte, denn das Internet gehört trotz aller Vorherrschaft nicht Google! Das einziges was Blogger tun können ist aus meiner Sicht das verstärkte Verlinken untereinander und das zögerliche Verhalten diesbezüglich abzulegen.

      @Sylvi: Das mit dem Pagerank „0“ siehst Du richtig. Im schlimmsten Fall kann das passieren bzw. ist ja auch so passiert. Damit findet Dich bei Google natürlich überspitzt ausgedrückt so gut wie keiner mehr. Deswegen meine Meinung bezüglich der verstärkten Verlinkung untereinander. „Verbiegen“ zu lassen ist auch für mich kein gangbarer Weg.

      Mein Blog ist auch privat, sehr viele von mir gelesenen Blogs ebenso. Wer Geld mit der Bloggerei verdient hat es natürlich dann schwerer die weiterhin zu tun. Was bleibt ist nur „abwarten“ und weiter bloggen :cool:

  7. Hallo Thomas,

    nun führe ich meinen Blog seit 3 Jahren. Liste sowohl Topkommentatoren als auch Trackbacks in meiner Sidebar auf. Um Keyword-Gedöns kümmere ich mich sowohl bei der Verlinkung zu anderen Seiten noch bei den Kommentaroren eher sporadisch. Gut, wenn da etwas von „Geld verdienen“ steht, dann greife ich schon mal ein. Ganz selten setze ich auch nach dem 3. Kommentar manuell ein No-follow, aber ehrlich gesagt, kann ich mich nicht mehr recht dran erinnern, wann das war. :pfeif: .
    Dann besitze ich noch eine Blogroll, die wird auch so bleiben, wie sie seit langem existiert ggf. noch ergänzt, basta!
    Also alles das was ich mal ganz laienhaft und subjektiv als „natürlich“ bezeichnen würde.

    Ich frage jetzt mal ganz blöde, weil ich wirklich kein SEO-Experte bin. Google straft doch ab, indem es den Pagerank senkt oder sogar auf 0 setzt, gell?
    Trotz meiner unbedarften oder auch unbedachten Verlinkung und ständiger Diskussionen darum ist mein PR seit etlichen Panda-Updates (3 oder 4?) bei 3 geblieben.

    Daraus schließe ich, es wird alles heißer gegessen als gekocht wird und somit verfahre ich so weiter, wie bisher.

    Und sollte Google das abstrafen, werde ich mich ihm zuliebe bestimmt nicht im meinem Blogger-Verhalten verbiegen.
    Vielleicht hab‘ ich ja auch gut reden, da mein Blog rein privat ist. :rauch:

    Gruß Sylvi

  8. Ihr seht das alles viel zu eng! Wenn Google wirklich einen Blog ab- oder entwertet stellt man als Betreiber einfach ein neues Ding auf die Beine und gut ist es. So schwer ist das doch auch nicht oder?

    Also warten was passiert und gegebenenfalls „alten“ Blog löschen / vom Netz nehmen und einen neuen aufsetzen. Dauert höchstens 1 Stunde und weiter gehts.

    1. @Victor: Willkommen bei Nicht spurlos. Bei allem Respekt für Deine Meinung, aber glaubst Du nicht, dass dies ein bisschen „einfach“ gelöst ist wie Du es darstellst? Einen Blog einfach einstampfen und nen neuen aufmachen? Du hast Recht, dass ein neuer Blog schnell installiert ist. Du vergisst aber, dass viele Blogger seit Jahren schreiben und veröffentlichen – das kann man doch nicht einfach wegwerfen und „neu“ aufbauen, nur weil Google hier eine Vorherrschaftsstellung einnimmt. :denk: .

  9. Das was google da alles ändert geht mir und vielen anderen nur noch auf die Nerven.Ich mache weiter wie bisher und wenn die meinen die müssen mich abstrafen, weil ich meinen Lesern einen, do-Follow Link gebe ist es halt so.Ich nutze auch gerne Keywords.

    Mein PR ist von 3 auf 2 gefallen, aber der wird doch eh völlig überbewertet.War nicht sogar die Rede davon den abzuschaffen, weil es veraltert ist? Na ja nun hauen sie alle 3 Monate ein neues Update drauf, sollen sie mal machen.Für mich zählen andere dinge:

    Bloggen soll Spaß machen und man sollte nicht zu viel auf seine Zahlen achten.

    1. @Melliausosna: Willkommen bei Nicht spurlos. Die teilweise Überbewertung des PR ist auch immer wieder ein Thema. So wirklich genau durchsteigen tut da glaube ich keiner.

      Bloggen soll Spaß machen und man sollte nicht zu viel auf seine Zahlen achten.

      Dieser Satz gefällt mir gut, er drückt es auf den Punkt genau aus.

    1. @Melliausosna: Alleine bist Du da sicher nicht im weiten Bloggerrund. Ich stehe auch dazu, dass die ganze Geschichte mit SEO & Co. teilweise so verwirrend ist, dass ich auch nicht mehr „richtig von falsch“ unterscheiden kann. Ich versuche einfach das Beste daraus zu machen.

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