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3. Oktober, Tag der deutschen „Einheit“ ?

Klar werden viele den 3. Oktober nur als einen freien Tag ansehen. Speziell unter den „Jüngeren“ darf man teilweise nicht nachfragen, was denn der 3. Oktober eigentlich bedeutet. Es liegt wohl zu einem gewissen Teil auch am Desinteresse getreu dem Motto „Hauptsache frei“.

Eine Umfrage unter jungen Erwachsenen ergab schon merkwürdige Aussagen, da soll z.B. die Ex-DDR „reicher“ gewesen sein als der Westen. Wer Erich Honecker gewesen ist konnten nur 40% der Befragten ganz richtig beantworten. Was den 17. Juni und der 3. Oktober verbindet konnten gerade mal 20 % korrekt erklären. Hallo PISA?

Interessant ist auch, dass jeder 5. Deutsche (sowohl alte als auch neue Bundesländer) die Mauer wieder haben möchte. Selbst in den neuen Bundesländern wird vielerorts noch vom DDR-Regime „geschwärmt“, den goldenen Westen habe man sich anders vorgestellt! Bestünde der Schritt zurück, man würde ihn gehen wollen.

Zuerst eine riesen Aktion den Mauerfall zu bewirken, die ganzen Aufwendungen zum „Aufbau-Ost“ und jetzt wieder alles marsch marsch zurück“? Das soll mal wieder einer verstehen.

In diesem Sinne, einen schönen Feiertag der deutschen Einheit auch wenn hier eher eine gewisse Spaltung zu erkennen ist.

 

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8 Gedanken zu „3. Oktober, Tag der deutschen „Einheit“ ?“

  1. Nun ja ein Feiertag die einen sagen Tag der deutschen Einheit die anderen Volkstrauertag,das manche alles rückgängig machen wollen lieget wohl daran das es damals zu schnell durchgepresst wurde,oder eben nicht da was erwartet wurde unterm Strich rauskam
    Ich habe vor kurzem mal einen Bericht gesehen von einem Mann im Osten der ehrlich sagte das er Marktwirtschaft erst mal lernen mußte und es schwerer war als er jemals dachte * sah da drüben alles so leicht aus*

  2. @Thomas
    Wie lautet es bei Fontane: „Das ist ein weites Feld“ – das gilt auch hier. Zur deutschen Einheit und den Vorstellungen der DDR-Bürger und der BRD-Bürger hinsichtlich Einheit kann man dicke Bücher schreiben. Was die Desillusionierung der DDR-Bürger betrifft, sollte man in Betracht ziehen, daß denen die Bundesrepublik fast ausschließlich aus dem Fernsehen bekannt war. Vergleicht man dies mit der Wirklichkeit, muß es zwangsläufig zu Enttäuschungen kommen.
    Der Vergangenheit nachzutrauern ist eine allgemein verbreitete „Krankheit“. Früher waren es die goldenen Zwanziger Jahre, die auch nicht „golden“ waren. Jetzt sind die 60iger oder 70iger Jahre in Mode. Daneben gibt es natürlich immer die ewig gestrigen. Wirklich zu 100% „zurück“ will wohl niemand ernsthaft.
    Auch Dir einen schönen Feiertag!

  3. @Ela: „Zu schnell durchgepresst“, genau das ist der Knackpunkt. Es wurde erst gehandelt und dann überlegt, welche Probleme es aufwerfen könnte. Doch diese Fehler im Verfahren kann man heute nicht mehr rückgängig machen, dafür ist es zu spät. Aber ob sich wirklich der eine oder andere die „Stasi-machenschaften“ zurück wünscht…. ich weiß ja nicht!

    @Oldman, @Senderin: Es ist eben ein Unterschied ob man Bilder des Landes kennt, oder der lebt. Goldene Äpfel wuchsen auch bei uns nie von ganz alleine!

  4. Viel Zeit im Geschichtsunterricht der Oberschulen über die DDR und das geteilte Deutschland zu sprechen blieb nicht! Erst im Abitur wurden diese Themen bei uns durchgenommen, kein Wunder dass Honecker für einen kleinen Comedian gehallten wird :oops:

  5. @Babysitter:
    Zeit dafür wäre schon, würde man zuerst einmal die Geschichte des eigenen Landes unterrichten, anstelle von irgendwelchen Gesteinshaufen oder sonstigem, „enorm wichtigen“ Weltgeschichtsdasein berichten. Das gehört sicherlich auch mit zum Allgemeinwissen (streckenweise), aber es stellt sich schon die Frage welcher Schwerpunkt der wichtigere wäre. Ist natürlich nicht die Schuld der Schüler – aber das sollten sich die Pisa-Studien-Jammerer vielleicht mal fragen :!:

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