„Hamburg meine Perle“, so besingt es schon ein Urgestein der Hansestadt am Elbstrand, Lotto King Karl. Und die Bezeichnung Perle wird hier zu Recht benutzt, das würde ich so auch jederzeit und immer wieder unterschreiben. Hamburg ist die Perle des Nordens.
Hamburg ist nicht nur einfach eine Großstadt im Norden, man muss zumindest für einige Tage dort gewesen sein um sich einen Eindruck verschaffen bzw. ein Urteil bilden zu können. Das Tor zur Welt, wie Hamburg auch gerne bezeichnet wird hatte ich schon in früheren Jahren sehr oft und gerne besucht ohne einen persönlichen Bezug hierhin gehabt zu haben. Seinerzeit jedoch ohne das Wissen dass es einmal meine (Wahl-)Heimat werden könnte.
Sag niemals nie oder auch unverhofft kommt oft – beides sind Sprichwörter die hier den Nagel punktgenau auf den Kopf treffen.
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Hamburg meine Perle
Vor etwas mehr als zwölf Jahren hat es mich – wie könnte es auch anders sein – der Liebe wegen hierher verschlagen. Einmal quer durch die Republik, von fast ganz unten bis fast nach ganz oben wenn man so möchte. In eine Stadt zu ziehen die ich bereits „kannte“ und mochte sowie für eine Frau deren Liebe es allemal wert war, ist und bleibt, für mich damals überhaupt keine Frage. Die Bezeichnung „Perle“ wurde so betrachtet tatsächlich doppeldeutig.
Ich nehme es schon einmal vorweg. Ich würde es mit all dem hier Erlebten und dem gesamten Wissen von heute genau so wieder tun ohne auch nur einen Moment zu zögern! Und wenn das ein gebürtiger Bayer so ausdrückt sag ich mal, dann ganz sicher nicht ohne einen triftigen Grund.
Hamburg gab mir einiges
Die Elbmetropole hatte immer schon viel zu bieten, jedem der aufgeschlossen hierher kommt. Der nordische Humor ist zugegeben nicht auf Anhieb jedermanns Sache. Man muss sich vielleicht erst daran gewöhnen das mag sein. Mir bereitete es nicht im geringsten irgendwelche Probleme.
Vielleicht ist dies auch dem bereits genannten Umstand geschuldet, dass ich schon vor meinem Zuzug recht oft hier gewesen bin, ich fühlte mich sehr schnell und mit jedem Tag mehr sehr heimisch hier. Dafür trug auch meine hier gefundene Familie in ganz erheblichen Umfange bei. Zum Lachen in den Keller geht man in Hamburg jedenfalls nicht!
Um es auf kurz und bündig auf bayrisch auszudrücken, ich fühlte mich in Hamburg gesellschaftlich und umgebungsbedingt sauwohl.
Natürlich gab es hier, so wie das an jedem anderen Ort ebenfalls passieren kann, das eine oder andere schlechte Erlebnis. Sei es mit Kliniken oder auch mit Ärzten im allgemeinen die für Unbehagen und Aufregung sorgten. Versicherungen sind ebenso nicht immer, na sagen wir mal wirklich „umgänglich“ wenn es um den Versicherten geht. Was ich mit Paketdiensten in Hamburg so alles erlebt habe passt schon fast nicht mehr auf die bekannte Kuhhaut mehr.
Die schmerzlichste Erfahrung in meinem Leben überhaupt musste ich auch in Hamburg erleben, den Tod meiner Verlobten. Für sie und der großen Liebe wegen bin ich einst überhaupt quer durch die Republik in den Norden gezogen.
Ich wiederhole mich hier gerne – mit Hamburg selbst hat dies alles nicht direkt zu tun. Stadt und Vorkommnisse trenne ich absolut voneinander. Ich erwähne es nur der Vollständigkeit halber und es ist keineswegs als eine Art Kritikpunkt an dieser Stadt zu verstehen. Hamburg gab mir wirklich viel, mehr als ich jemals zu hoffen gewagt habe. Hier fand ich eine wahrlich liebenswerte Frau – meine Traumfrau – zudem eine ganz tolle Heimat, verlebte hier eine wirklich schöne Zeit und meine glücklichsten Jahre bisher überhaupt. Was will man eigentlich noch mehr? Eine Zeit die ich unter gar keinen Umständen in irgendeiner Form je vermissen möchte.
Hamburg kann leider nicht alles bieten
Eines aber kann mir „mein wirklich lieb gewonnenes Hamburg“ leider nicht bieten – bezahlbaren Wohnraum der nicht unbedingt der Größe eines „Schuhkartons“ entspricht. Genau darin liegt auch der einzige Grund weswegen ich die Stadt verlassen und mir eine andere Bleibe suchen muss. Ich tu das absolut nicht gerne soviel steht und stand bei der ganzen Prozedur immer schon fest. Doch die Komponente „bezahlbarer Wohnraum“ ist mit der Stadt Hamburg leider so gar nicht in Einklang zu bringen. Dies ist sicher kein reines Hamburger Problem, das steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt und ich gehe jetzt hierauf auch nicht näher ein. Für mich zählt in dieser Thematik leider nur das Heute, hier und jetzt.
Ich kehre der Stadt meinen Rücken nicht weil ich das persönlich möchte sondern weil ich es aus rein existenziellen Gründen einfach muss! Es gibt wahrlich schönere Momente als solche wenn jemand einen lieb gewonnenen Ort verlassen muss, warum auch immer. Dies muss ich hier sicher nicht extra und besonders hervorheben.
Meine Verbundenheit zu Hamburg wird weiterhin und ungebrochen bestehen bleiben. Nicht nur weil hier meine Familie beheimatet ist. Deutschland ist wirklich klein, man ist in der kürzesten Zeit von Ost nach West bzw. von Süd nach Nord gereist. Ob mit Bahn oder Auto, Hamburg ist nicht wirklich so weit entfernt. Darin liegt das aller kleinste meiner Probleme welche mir die letzten Monate so Stück um Stück aus dem Hut gezaubert haben.
Hamburg – verändere dich zum Wohle Deiner Bürger
Danke Hamburg für die vielen Erfahrungen die ich hier machen durfte, für die guten und auch weniger guten, denn sie prägten mein Leben allesamt ein Stück weit mehr.
Nur an deinen langsam aber sicher ins unermessliche steigenden Mietpreisen, daran sollten deine Stadtväter dringend etwas „zum Besseren“ drehen. Die zahlreichen Neubauten und Pläne derselben in allen Ehren, am Ende müssen sie eines – bezahlbar sein. Gib auch jenen Menschen mit den kleineren Portemonnaies eine Chance sich in Hamburg ein vernünftiges Dach über dem Kopf leisten zu können und trotzdem noch „ein paar Taler“ zu leben übrig haben. Wohnungen müssen wieder ein Sozialgut werden, sie dürfen kein reines Wirtschaftsgut sein. Dann, ja dann ist hier fast alles so gut wie perfekt.
Übrigens, auch dieser Blog wurde einst hier in Hamburg „geboren“, am 25.03.2007. Nun zieht er nach elf Jahren mit mir um. Nicht-spurlos wird von anderer Stelle aus weitergeführt soviel steht in jedem Falle fest. Die geografische Ausrichtung wird sich zwangsläufig ein klein wenig verändern, aber auch Hamburg wird nicht zu kurz kommen. Von welchem Ortaus es weitergehen wird….? Ihr werdet es hier ganz sicher erfahren, einfach dran bleiben.
Bis dahin, tschüss, servus oder wie auch immer und ein schönes Osterfest.
Na dann, von wo aus immer, ich „komme mit“ und lese hier weiter.
Das Wohnungsproblem besteht wohl in jeder großen und schönen Stadt Deutschlands, ich bin letztes Jahr 100 Meter aus Berlin rausgezogen. 100 Meter, damit wir ein schönes wirklich gemeinsames Zuhause haben, nach 7 Jahren. In Berlin wäre so ein Haus zu mieten für uns unbezahlbar … und man hätte noch nicht mal unbedingt einen Parkplatz…und wir brauchen wegen Dienstwagen nun mal zwei.
Ich wünsche dir ein schönes Zuhause in einer schönen Ecke, in der du dich wohl fühlst,
viele Grüße!
Und ob ich dran bleibe. Egal von wo du in Zukunft auch tippen wirst.
Ein schöner Artikel, ein persönlicher Artikel. Und ich drücke dir alle Daumen auf der Suche nach einer neuen, erschwinglichen Bleibe. Alles Gute und das von Herzen wünsche ich dir!
Ja, eine Großstadt wie Hamburg das ist, kann jedem alles oder zumindest vieles bieten.
Die Mieten sind überall in Deutschland Thema Nr.1 und werden das auch zumindest solange bleiben, bis die Geburtenschwächeren Jahrgänge kommen.
Und wenn – wie bei Dir anscheinend der Fall – schon direkt am wohl lautesten Fleck der Stadt, dem Flughafen, die Mietpreise schon nicht mehr erschwinglich sind, dann ist irgendwas wohl gewaltig verschoben.
Viel Glück bei der Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft. Das wird wohl – wenn man orakeln darf, jenseits der Elbe sein.
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